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Bayern schauen auf der Bank ihr Spiel im Livestream – clever oder Betrug?

Die Bayern schauen auf der Bank ihr Spiel im Livestream – clever oder Betrug?

Die Bayern sind mal wieder cleverer als die Konkurrenz. Via SkyGo schauen sich Klub-Vertreter auf der Bank die Partie im Livestream an. Angeblich, um bei Verletzungen besser reagieren zu können. Doch natürlich verschafft sich der deutsche Rekordmeister dadurch auch weitere Vorteile.
22.03.2017, 12:1923.03.2017, 00:22
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Die «Bild»-Zeitung hat mal wieder ganz genau hingeschaut und beim Bundesliga-Duell zwischen Bayern München und Borussia Mönchengladbach eine interessante Entdeckung gemacht: Bayern-Doc Volker Braun und seine Crew sitzen beim 1:0-Sieg auf der Bank und starren immer wieder auf einen offenstehenden Medizinkoffer. Im Deckel ist ein Tablet befestigt, auf dem die ganze Bank via SkyGo das Spiel per Livestream verfolgt – inklusive Zeitlupe aller strittiger Szenen.

Bei anderen Klubs sehen sich die Mediensprecher strittige Szenen im TV an und informieren gegebenenfalls während der Halbzeitpause oder unmittelbar nach dem Spiel den Trainer oder die Spieler. Verschaffen sich die Bayern also einen Vorteil? Zwei Fragen drängen sich auf:

Ist das erlaubt?

Darauf gibt es keine eindeutige Antwort, gegen eine Regel verstossen die Bayern aber nicht. In den DFL-Statuten heisst es lediglich, dass Kontakt zwischen der Bank und TV-Bildern nicht erwünscht ist. Zwar dürfen klubinterne Medienvertreter die Übertragung anschauen, allerdings heisst es in den Regularien, dass die Live-Bilder «von den Mannschaftsbänken nicht einsehbar» sein sollen. Allerdings bezieht sich die DFL dabei nur auf die TV-Bilder.

Mit SkyGo machen sich die Bayern also eine rechtliche Grauzone zu Nutzen, denn es handelt sich hierbei um einen Livestream. Über Handy- oder iPad-Nutzung steht nichts in den Statuten – weil es die Möglichkeit, SkyGo zu schauen, noch nicht so lange gibt (seit April 2011).

Warum tun das die Bayern?

Wie die Bild berichtet, helfen die Live-Bilder den Bayern-Ärzten, bei Verletzungssituationen besser und schneller reagieren zu können. Sofort und in mehreren Wiederholungen wird ersichtlich, was genau passiert ist.

Aber natürlich helfen die Slow-Motions den Bayern nicht nur bei Verletzungen ihrer Spieler, sondern auch bei strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen. Im Gegensatz zur gegnerischen weiss die Bayern-Bank, ob der Pfiff zu Recht oder zu Unrecht erfolgte. Dementsprechend intensiver kann protestiert werden.

Zwar hinken die Streams dem Live-Geschehen stets um ein paar Sekunden hinterher. Doch immerhin dürfen die Bayern dank WLAN im Stadion auf eine stabile Internet-Verbindung zählen.

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quelle: keystone / anna szilagyi
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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bruno S.1988
22.03.2017 13:12registriert Juli 2016
Wie war das nochmal? Videobeweis einführen ist zu teuer?
Man rechne:
- 1 Tablet
- 1 SkyGo Abo
- 1 Internetanschluss

Das lässt sich locker mit den Eintrittspreisen von 2-3 Tickets bezahlen :-D
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Bruno S.1988
22.03.2017 13:11registriert Juli 2016
Ob es nun eine Schwalbe war oder ein echtes Foul. Protestiert wird genau gleich stark und an der Entscheidung ändern das so oder so nichts!
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Eifach_öpis
22.03.2017 16:29registriert Februar 2016
Zitat: "Dementsprechend intensiver kann protestiert werden"

Das ganze gemotzte nervt doch jetzt schon genug!

Darum folgendes einführen:

1. Videobeweis z. B. kann jeder Coach 3x im Spiel den Videobeweis verlangen

2. Meckern wird mit Gelb bestraft und zwar im Minimum so konsequent wie im Rugby!

3. Sämtlicher Kontakt von aussen zur Bank wird verboten und mit harten Strafen sanktioniert.

4. Bei Tätlichkeiten und Verletzungen können Spieler auch im Nachhinein bestraft werden.

Somit sollten sie Spiele fairer werden, der Spielfluss wird grösser und die Spannung bleibt erhalten.
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