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Mourinho kritisiert die eigenen Fans: «Wie in einem leeren Stadion»

José Mourinho lebt an der Linie vor, was er sich auch von den Fans auf den Rängen erwartet: Emotionen.
José Mourinho lebt an der Linie vor, was er sich auch von den Fans auf den Rängen erwartet: Emotionen.Bild: AFP
Mit der Stimmung unzufrieden

Mourinho kritisiert die eigenen Fans: «Wie in einem leeren Stadion»

Chelsea gewinnt gegen die Queens Park Rangers an der heimischen Stamford Bridge zwar 2:1, dennoch haut José Mourinho danach auf den Putz. Für einmal bekommen die eigenen Fans ihr Fett weg.
03.11.2014, 13:5803.11.2014, 14:05
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José Mourinho und der FC Chelsea haben eigentlich keinen Grund, sich zu beklagen. Mit vier Punkten Vorsprung auf den FC Southampton führen die «Blues» die Premier League souverän an. Sämtliche fünf Heimspiele an der Stamford Bridge konnten gewonnen werden.

Sportlich ist also alles in Butter, trotzdem hat Mourinho etwas zu meckern. Nach dem knappen 2:1-Sieg gegen die Queens Park Rangers kritisiert der 51-jährige Portugiese die eigenen Fans. Die Stimmung an der Stamford Bridge findet Mourinho nämlich gar nicht gut.

José Mourinho sagt, das Chelsea-Publikum sei in derselben Stimmung gewesen wie der Verantwortliche der Fluchtlichtanlage. Diese wurde beim 2:1 gegen die Queens Park Rangers nämlich erst sehr spät eingeschaltet.video: youtube/My football views – where everybody has a view

«Unsere Heimspiele sind schwierig, weil man sich wie in einem leeren Stadion vorkommt. Das ist frustrierend», sagte der Starcoach nach der Partie vor 41'486 Zuschauern. «Ich habe 30 Minuten gebraucht, um zu merken, dass das Stadion nicht leer war», ärgerte sich Mourinho. «Erst als wir ein Tor geschossen haben, habe ich realisiert ‹Wow, das Stadion ist voll.›»

Erst beim 1:0 durch Oscar kam an der Stamford Bridge so etwas wie Stimmung auf.
Erst beim 1:0 durch Oscar kam an der Stamford Bridge so etwas wie Stimmung auf.Bild: Getty Images Europe

«Wenn ich es mit meiner ersten Amtszeit hier vergleiche, wird es sogar immer schlimmer. Ich stelle nicht die Leidenschaft und die Liebe in Frage. Ich weiss, dass es daran nicht liegt. Aber wir sind eines der Teams, das in Heimspielen am wenigsten Unterstützung bekommt.»

Fan-Sprecher wehrt sich

Bei vielen «Blues»-Fans sind Mourinhos Worte nicht sehr gut angekommen, bei Chelsea-Fan-Sprecher Tim Rolls auch nicht. Er wehrt sich: «Ein Ticket kostet im Schnitt gut 60 Euro, deshalb können sich das viele junge Menschen nicht leisten. Das ist ein Problem in der ganzen Liga, nicht nur bei Chelsea. Im Old Trafford war die Atmosphäre letzte Woche auch nicht so wie früher und in Liverpool auch nicht», gibt er zu bedenken.

Die Chelsea-Fans sitzen brav in Reih und Glied.
Die Chelsea-Fans sitzen brav in Reih und Glied.Bild: Getty Images Europe

Ein weiteres Problem sieht Rolls im Umgang des Klubs mit den eigenen Fans: «Die Heimfans müssen sitzen und die Auswärtsfans dürfen stehen. Wenn die Heimfans an der Bridge doch stehen und singen, bekommen sie Briefe vom Klub, in denen man ihnen mitteilt, dass ihnen womöglich ihre Saisonkarte entzogen wird, sollte das wieder vorkommen. Das hilft nicht wirklich.»

Die Chance, es besser zu machen, kriegen die Chelsea-Fans erst am 22. November. Nach den Auswärtsspielen in Maribor in der Champions League und in Liverpool gastiert dann West Bromwich Albion an der «Bridge».

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