Thomas Tuchel hat Ehrenpräsident Uli Hoeness nach dessen Kritik an der Arbeit des Bayern-Trainers mit jungen Spielern vehement widersprochen. «Da habe ich sehr wenig Verständnis für. Ich find's absolut haltlos, aber okay», sagte Tuchel am Samstag beim Sender Sky vor dem Spiel der Münchner in der Fussball-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt. «Das ist so weit an der Realität vorbei, dass ich eigentlich gar nicht darauf reagiert hätte, wenn es nicht von Uli Hoeness gekommen wäre.»
Hoeness (72) war von einem Podiumsgespräch der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» mit der Aussage zitiert worden, Tuchel habe «eine andere Einstellung. Er meint nicht, dass er einen (Alphonso) Davies, (Aleksandar) Pavlovic oder (Jamal) Musiala verbessern kann. Wenn es nicht klappt, sollte man einen anderen kaufen.» Hoeness wiederum meinte, «man sollte hart an ihnen arbeiten und ihnen Selbstvertrauen geben».
Interessant auch, dass Tuchel „von unserem Boss“ spricht und Hoeneß meint. Er skizziert damit mal eben das größte Problem des FC Bayern. https://t.co/Wdt0OeO9qP
— Peter Müller (@sportpmueller) April 27, 2024
Tuchel, der die Münchner im Sommer verlassen muss, reagierte im Sky-Interview sichtlich angefasst auf die Kritik. Diese sei «so meilenweit» an der Realität vorbei, dass er gar nicht wisse, wie er darauf antworten solle. Zumal die Bayern am kommenden Dienstag im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid gefordert sind. Dadurch bekomme die Kritik zusätzlich «ein bisschen eine andere Note», sagte Tuchel.
Hoeness' Worte würden sein «tiefstes Verständnis» als Trainer ankratzen, sagte Tuchel und zählte aus seinen Stationen beim FSV Mainz 05, bei Borussia Dortmund, bei Paris Saint-Germain und beim FC Chelsea beispielhaft Namen von zu jener Zeit jungen Spielern auf, die er und sein Trainerteam gefördert hätten. «Wenn wir was nachgewiesen haben in den letzten 15 Jahren», sagte Tuchel, dann sei es, dass «junge Spieler immer einen Platz» im Training und im Spiel hätten.
(t-online)