Kevin Klein und Andrew Ebbett räumten an den Swiss Ice Hockey Awards in Bern die Auszeichnungen als wertvollste Spieler (MVP) der letzten Playoffs und der letzten Qualifikation ab. Daneben standen das Nationalteam und verdienstvolle Legenden im Mittelpunkt der Gala.
Vor einem Jahr hatte Berns Thomas Rüfenacht den ersten Award als Playoff-MVP gewonnen. Auch in diesem Jahr durfte ein Vertreter des aktuellen Schweizer Meisters die Trophäe entgegen nehmen: Kevin Klein von den ZSC Lions. Der kanadische Verteidiger spielte hervorragende Playoffs, stand mit seiner Kampfkraft sinnbildlich für die Auferstehung der lange Zeit kriselnden Zürcher und setzte sich deshalb bei der Wahl logischerweise gegen die beiden Stürmer von Lugano, Maxim Lapierre und Gregory Hofmann, durch.
Eigentlich hatte Kevin Klein nach der abgelaufenen Saison in den Eishockey-Ruhestand treten wollen. Nach dem Gewinn des Meistertitels entschied er sich aber, seine Karriere zu verlängern. «Nach dem Meistertitel habe ich lange überlegt», so Klein, «am Ende war es aber ein einfacher Entscheid. Meine Frau hat mich motiviert, noch einmal eine Saison, die endgültig letzte, anzuhängen.»
Nach Mark Arcobello im Vorjahr ging der Award des wertvollsten Spielers der Qualifikation erneut an einen Stürmer des SC Bern. Andrew Ebbett entschied die Ausmarchung gegen Fredrik Pettersson (ZSC Lions) und Garrett Roe (Zug) für sich. Gewählt wurden Klein und Ebbett von einer Jury, die aus den zwölf Captains der National-League-Teams sowie Vertretern des Verbands und der wichtigsten Medien bestand.
Im Zentrum der Gala, in der sich die Eishockey-Familie im Berner Kursaal einmal pro Jahr selbst feiert, standen aber nicht nur die besten Spieler der letzten NL-Saison, sondern auch die «Silberhelden» des Nationalteams und fünf lebende Schweizer Eishockey-Legenden. Das Nationalteam wurde für den Gewinn der WM-Silbermedaille wie schon 2013 mit dem Hockey Award für herausragende Leistungen auf internationaler Ebene ausgezeichnet.
Die in den letzten Monaten zurückgetretenen Florence Schelling, Mark Streit, Mathias Seger, Martin Plüss und der ebenfalls nicht mehr aktive Martin Gerber erhielten je einen Special Award für ihren prägenden Einfluss auf das Schweizer Eishockey. Noch nie zuvor waren im selben Jahr mehr als eine Person mit dem Ehrenpreis von Swiss Ice Hockey geadelt worden.
Seger wurde noch ein zweites Mal auf die Bühne gebeten. Der Ostschweizer löste den bei der Internetwahl zuletzt viermal in Folge triumphierenden Andres Ambühl als beliebtesten Spieler der Liga ab. Weitere Auszeichnungen gingen an Ambris Dominic Zwerger (Youngster of the year), Olympia-Topskorerin Alina Müller (Spielerin des Jahres) und Luganos Elvis Merzlikins (Torhüter des Jahres).
Merzlikins wurde zum zweiten Mal nach 2016 mit der sogenannten Jacques Plante Trophy für den besten Torhüter geehrt. Er setzte sich vor dem Vorjahressieger Leonardo Genoni und dem Zürcher Meistergoalie Lukas Flüeler durch. Bereits vor zwei Jahren hatte Merzlikins den Award quasi als Trost nach einem verlorenen Playoff-Final (damals gegen Bern) entgegen nehmen dürfen. (leo/sda)