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Der EV Zug gibt gleich drei Ausländern den Laufpass

Niklas Hansson (EVZ) im Eishockeyspiel der National League zwischen den Rapperswil-Jona Lakers und dem EV Zug, am Donnerstag, 2. Januar 2025, in der St. Galler Kantonalbank Arena, in Rapperswil-Jona.  ...
Kann gehen: Niklas Hansson.Bild: keystone
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Der EV Zug gibt gleich drei Ausländern den Laufpass

Aufregung in Schweden: Die Agenten bieten gleich drei schwedische Spieler an, die in Zug noch weiterlaufende Verträge haben: die Verteidiger Niklas Hansson und Gabriel Carlsson sowie Stürmer Fredrik Olofsson.
24.04.2025, 16:3624.04.2025, 18:00
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Die drei Schweden haben in Zug einen Vertrag bis zum Ende der nächsten Saison. Weil Sportchef Reto Kläy nur auf den Ausländerpositionen das Team nachhaltig verbessern und verändern kann, versucht er nun, gleich drei ausländische Arbeitnehmer loszuwerden.

Übereinstimmend melden die Vertrauensleute aus dem hohen Norden: Alle drei werden in Schweden angeboten. Tatsächlich heizen ihre Namen die dortige Gerüchteküche an. Niklas Hansson, Gabriel Carlsson sowie Fredrik Olofsson haben also in Zug den «Laufpass» erhalten. Die Redensart meint «jemanden entlassen» oder «jemanden wegschicken». Oft wird die Redensart auch für das Beenden von Beziehungen oder für eine Entlassung verwendet.

Gabriel Carlsson, links, von Zug im Spiel gegen Simon Ryfors, rechts, von Davos beim Eishockey Playoff Viertelfinalspiel, Spiel 1 der National League zwischen dem EV Zug und dem HC Davos am Freitag, 1 ...
Kann gehen: Gabriel Carlsson.Bild: keystone

In diesem Fall ist es die höfliche Ermunterung, einen neuen Klub zu suchen, und die Zusicherung, man werde einem Wechsel aus dem laufenden Vertrag wohlwollend zustimmen. Oder etwas unhöflicher ausgedrückt: Wir planen nicht mehr mit euch. Nun sind ihre Agenten am Zug.

Der Einfluss auf das Wohl des Teams durch dieses Trio war letzte Saison so gering, dass es kaum möglich sein wird, einen Schweizer Klub zu finden, der die Verträge übernimmt oder doch einen erheblichen Teil der Lohnsumme. Die Chancen sind hingegen grösser, neue Klubs in Schweden zu finden. Im gut strukturierten Schablonenhockey der höchsten schwedischen Liga dürften sie besser zurechtkommen. Und als Operetten-Nationalspieler haben sie in ihrer Heimat nach wie vor einen guten Marktwert.

Es gibt für Zugs Sportchef noch einen Grund für die «Vertreibung» der Schweden aus dem «Zentralschweizer Hockeyparadies»: Er könnte ja auch versuchen, für Jan Kovar und Daniel Vozenilek neue Arbeitgeber zu finden. Aber die beiden Tschechen aus laufenden Verträgen wegzutransferieren, wäre möglicherweise eine Torheit: Nach wie vor hoffen die Zuger, mit Dominik Kubalik den besten Liga-Torschützen der letzten Saison verpflichten zu können (27 Tore für Ambri).

Arnaud Jacquemet (GSHC), left, vies for the puck with Fredrik Olofsson (EVZ), right, during a National League regular season game of the Swiss Championship between Geneve-Servette HC, GSHC, and EV Zug ...
Kann gehen: Fredrik Olofsson.Bild: keystone

Der Tscheche hat noch nicht entschieden, ob er in seine Heimat zurückkehren oder in der kommenden Saison eine neue Herausforderung in der Fremde suchen will. Möchte er zu einem Klub wechseln, der zwei seiner Landsleute nicht mehr zu schätzen weiss? Ohne ihn in der Sache befragt zu haben und ohne zu polemisieren, dürfen wir vermuten: wohl eher nicht.

Reto Kläy steht vor der grössten Herausforderung seiner Karriere. Der Architekt der Zuger Meisterteams von 2021 und 2022 hat beim Erneuerungsprozess des Teams bisher wenig Beistand der Hockey-Götter gehabt.

Wenn es ihm nicht gelingt, alle sechs Ausländerpositionen gut bis sehr gut zu besetzen, dann braucht der neue Trainer Michael Liniger keinen Wintermantel. Und der tüchtige General Manager Patrick Lengwiler hat mit dem glücklosen Sportchef den perfekten Sündenbock gefunden.

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bravo
24.04.2025 17:05registriert Juli 2018
...wenn es denn beim besagten Sportchef bleibt. Die Schweden-Ausländer mit Ausnahme Bengtsson konnten allesamt keine Akzente setzen, und auch die beiden Tschechen blieben Vieles schuldig... Die Euphorie über den neuen Assistenz-Coach aus Schweden hält sich in Grenzen...
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