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» Hier gibt's den Matchbericht mit allen Highlights der Partie.
Vor dem Achtelfinal der Schweizer Nati gegen Polen sprach alles von der Jahrhundert-Chance. Der Modus und unerwartete Punktverluste einiger Favoriten führten dazu, dass in der linken Tableau-Hälfte mit der Schweiz keiner der fünf Weltmeister auftauchte. Also weder Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich noch England. Stattdessen scheinbar machbare Aufgaben wie Polen, Portugal, Kroatien, Wales oder Belgien.
Doch aus dem erhofften erstmaligen Viertelfinal- oder gar Halbfinal-Vorstoss wurde nichts. Die Schweiz verlor ihren Achtelfinal gegen Polen trotz starker Leistung im Penaltyschiessen. Fast eine Woche ist das nun her und die riesige Enttäuschung etwas kleiner geworden.
Seit gestern Abend ist sie nun aber wieder da. Die grosse Wehmut und der immer wiederkehrende Gedanke: «Da wäre doch mehr möglich gewesen.» Denn was der glückliche Schweiz-Bezwinger Polen und Portugal in ihrem Viertelfinal-Duell zeigten, war ein weiterer Tiefpunkt in der Liste der nicht-berauschenden EM-Spiele 2016.
Ein schnelles Tor der Polen durch Robert Lewandowski, ein abgefälschter Treffer des portugiesischen Super-Jünglings Renato Sanches – mehr gab's nicht zu sehen. 120 Minuten müdes Gekicke. Ärgerlich vor allem der Auftritt der Polen: Nach dem frühen 1:0 stellten sie sich quasi nur noch hinten rein und zerstörten die Angriffsbemühungen der Portugiesen. 33 Tore erzielten die «Weiss-Roten» in zehn Quali-Spielen, im Viertelfinal kamen sie nach Lewandowskis Führung zu genau EINER halbwegs gefährlichen Torszene.
Die Portugiesen versuchten immerhin noch nach vorne zu spielen, liessen dabei aber die letzte Konsequenz vermissen. Zu mehr als zwei Ronaldo-Chancen, welche dieser zu allem Übel auch noch verstolperte, kamen auch sie nicht. Immerhin hatten sie das Glück im Penaltyschiessen dann auf ihrer Seite.
Doch dass Portugal sich den Halbfinal-Platz im Schweizer Viertel des Turnierbaums ergattert hat, ist eigentlich ein Hohn. Von fünf Spielen haben Ronaldo und Co. kein einziges nach regulärer Spielzeit gewonnen: In der Gruppenphase gab es drei Remis gegen alles andere als europäische Fussball-Grössen (1:1 gegen Island, 0:0 gegen Österreich und 3:3 gegen Ungarn).
Nach altem Modus wäre für Portugal so verdienter Weise Schluss gewesen, so aber durften die Iberer im Achtelfinal gegen Kroatien weiterwursteln. Dort schossen sie bis zum Siegtreffer von Ricardo Quaresma in der 117. Minute nicht ein einziges Mal aufs Tor. Und jetzt noch dieses Gähn-Spiel gegen Polen, das ebenfalls nie überzeugen konnte und in fünf Spielen gerade mal vier Treffer zustande brachte.
Klar, die Schweiz hatte an dieser EM auch ihre Probleme. Beim Auftaktspiel gegen Albanien holte man mit etwas Glück die drei Punkte, gegen Frankreich spielte man zum Schluss der Vorrunde auf ein 0:0, um sicher die K.-o.-Runde zu erreichen und auch gegen Polen brillierte die Nati zunächst nicht. Und am Ende waren drei Tore in vier Spielen einfach zu wenig.
Doch immerhin spielte die Nati keinen Angsthasenfussball, sondern wann immer möglich konsequent nach vorne. Vladimir Petkovic impfte seiner Mannschaft einen spielerisch und taktisch erfrischenden Fussball ein und holte sich dafür zu Recht viele Komplimente ab.
Die Mannschaft hat sich weiter entwickelt und ihr Publikum mit ihrer Solidarität und kämpferischen Einstellung phasenweise sogar begeistert. Umso bitterer, dass sich ausgerechnet im Schweizer Tableau-Viertel eine Mannschaft für den Halbfinal qualifiziert hat, die noch kein gutes Spiel gemacht und sich mehr schlecht als recht durchgemogelt hat.
Was bleibt, ist ein Fazit, das wehtut: Statt im Achtelfinal auszuscheiden, hätte die Schweiz gerade so gut den Halbfinal erreichen können. Hätte, hätte, Fahrradkette ...
Leider bleibt es beim Konjunktiv, weil Christian Constantin eben doch recht hat: Das einzige, was zählt, ist der Totomat und der sprach nun halt leider gegen die Schweiz.
SCHWEIZ zeigt Kampfgeist und Siegeswillen und bezwingt die Polen in einem spannenden Penaltyschiessen!
Spielt Portugal, sind sie Minimalisten und eine schlechte Mannschaft, weil Sie nicht in 90 Minuten einen Sieg einfährt.