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Jakub «Kuba» Blaszczykowski avancierte in der Penalty-Entscheidung zur tragischen Figur. Der Pole, der bis dahin eine starke EM spielte, scheiterte als vierter Schütze als einziger an Rui Patrício, womit nach Ricardo Quaresmas letztem Volltreffer im Penaltyschiessen ein 5:3 für die Portugiesen zu Buche stand. Nach 90 und 120 Minuten war es 1:1 gestanden.
Dank dem Sieg qualifizierte sich Portugal an seiner siebten EM-Endrunde zum fünften Mal für die Halbfinals, das vierte Mal an den letzten fünf Turnieren. In der Runde der letzten vier trifft der EM-Finalist von 2004, der in Frankreich noch immer ohne Sieg in der regulären Spielzeit ist, am Mittwoch in Lyon auf den Sieger der Partie Wales – Belgien (am Freitag).
Die Partie begann animiert und mit dem zweitschnellsten EM-Tor durch Robert Lewandowski nach 100 Sekunden, flachte nach dem Ausgleich durch Renato Sanches nach einer guten halben Stunde aber ab. Ende der ersten 90 Minuten und zu Beginn der Verlängerung hätte Cristiano Ronaldo die Partie zweimal entscheiden können. Portugals Stürmerstar verfehlte aber zweimal in gefährlicher Position vor Lukasz Fabianski den Ball. Auf der anderen Seite besass Arkadiusz Milik nach 68 Minuten die einzige (Halb-) Chance.
Die erste Halbzeit übertraf die doch eher geringen Erwartungen, die das Duell der beiden zuvor minimalistisch aufgetretenen Equipen geweckt hatte, noch. Polen verzeichnete einen Blitzstart, danach biss sich Portugal ins Spiel und kam durch den Bayern-Neuzugang Renato Sanches nicht unverdient zum Ausgleich. Nach der Pause erlahmte das Spiel zusehends und Strafraumszenen blieben bis auf wenige Ausnahmen aus.
Am Ursprung des 0:1 stand Portugals Aussenverteidiger Cédric, der sich bei einem springenden Ball verschätzte und so Kamil Grosicki den Weg zum entscheidenden Zuspiel auf Lewandowski ermöglichte. Der Abschluss von Lewandowski auf Höhe des Penaltypunktes war dann so, wie man es von Lewandowski schon früher im Turnier erwartet hatte: direkt, kraftvoll, präzise.
Auch für den Ausgleich sorgte mit Renato Sanches ein Spieler, der nächste Saison das Trikot von Bayern München trägt. Sanches, der vor der EM seinen Wechsel von Benfica Lissabon zu den Bayern bekannt gab, traf von ausserhalb des Strafraums mit einem platzierten, leicht abgefälschten Schuss. Nicht nur in dieser Szene rechtfertigte der 18-jährige Senkrechtstarter das Vertrauen, das ihm Fernando Santos erstmals an der EM von Beginn weg schenkte. Nur zwei Torschützen waren bei ihrer EM-Premiere jünger: der Schweizer Johan Vonlanthen und der Engländer Wayne Rooney.
Lewandowski verdrängte mit seinem ersten EM-Treffer den Iren Robbie Brady, der vier Tage zuvor gegen Frankreich früh einen Penalty verwandelte, vom zweiten Platz der schnellsten Tore. Der schnellste Treffer gelang dem Russen Dimitri Kiritschenko, der 2004 beim 2:1-Sieg in der Gruppenphase gegen Griechenland nach 67 Sekunden erfolgreich war. (ram/sda)
Polen – Portugal 1:1 (1:1) n. V.; 3:5 n. P.
Stade Vélodrome, Marseille. 62'940 Zuschauer. SR Brych (GER).
Tore: 2. Lewandowski (Grosicki) 1:0. 33. Renato Sanches (Nani) 1:1.
Penaltyschiessen: Ronaldo 0:1, Lewandowski 1:1; Renato Sanches 1:2, Milik 2:2; Moutinho 2:3, Glik 3:3; Nani 3:4, Blaszczykowski (Rui Patrício hält); Quaresma 3:5.
Polen: Fabianski; Piszczek, Glik, Pazdan, Jedrzejczyk; Blaszczykowski, Krychowiak, Maczynski (98. Jodlowiec), Grosicki (82. Kapustka); Milik; Lewandowski.
Portugal: Rui Patrício; Cédric, Pepe, Fonte, Eliseu; William Carvalho (96. Danilo); Nani, Adrien Silva (73. Moutinho), Renato Sanches, João Mário (80. Quaresma); Ronaldo.
Bemerkungen: Polen komplett. Portugal ohne André Gomes und Guerreiro (beide verletzt). Verwarnung: 42. Jedrzejczyk. 66. Glik. 70. Adrien Silva. 89. Kapustka. 92. William Carvalho (im Halbfinal gesperrt/alle Foul).