Morgen Samstag ist der Showdown in der Bundesliga. Um 15.30 Uhr spielen sowohl Leader Borussia Dortmund (gegen Mainz) als auch Verfolger Bayern (in Köln). «FiveThirtyEight» rechnet dem BVB eine Meisterchance von 82 Prozent zu. Bei einem Sieg ist Dortmund sicher Erster, gewinnt das Team von Edin Terzic nicht und siegen die Bayern gleichzeitig, geht der Titel zum elften Mal in Folge nach München.
Als Doctor Strange im Marvel-Film «Infinity War» die über 14 Millionen möglichen Zukunftsstränge durchging, sah er nur einen, in dem die Guten gewinnen. Doktor Müller-Wohlfart sieht in seiner Kristallkugel demnach über 2,5 Millionen Möglichkeiten, in denen sein langjähriger Arbeitgeber Meister wird. Wir haben uns eine davon genauer angesehen.
17.19 Uhr am Samstagnachmittag. In Dortmund ertönt der Schlusspfiff, das Spiel gegen Mainz endet 1:1. Doch, weil Bayern in Köln ebenfalls nur Unentschieden spielt, ist der BVB Meister. Zumindest glaubt er das, denn entgegen der Durchsage des Stadionsprechers Norbert Dickel ist das Spiel, das sich gut 70 Kilometer Luftlinie entfernt abspielt, noch nicht zu Ende. Und tatsächlich kommt Bayern noch einmal zu einem Freistoss, weil Kölns Goalie einen Rückpass in die Hände nimmt. Matthijs de Ligt jagt diesen in die Maschen. Bayern München siegt und feiert den nächsten Titel.
In Dortmund trudelt die Nachricht schnell ein, die Enttäuschung ist riesig. Marco Reus wird vors Mikrofon gezerrt. Er erinnert sich an die strittige Szene vor dem Mainzer Ausgleich in der 89. Minute. «Ich sag Ihnen ganz ehrlich, bei Bayern hätte er das gepfiffen, is so.» Auf die Nachfrage, weshalb das so ist, stellt der BVB-Captain klar: «Is so. Weil es einfach so is. Bei den Bayern hätte er das gepfiffen, is so.»
Gleichzeitig wird Bayern-Boss Oliver Kahn in Köln gefragt, was dem BVB in solchen Situationen fehlt. Die eindeutige Antwort lautet: «Eier, die brauchen Eier.»
Irgendwo in Dortmund wirft Kevin Grosskreutz fluchend seinen Döner an die Wand. Nicht einmal, dass Erzrivale Sch*lke in Leipzig 0:4 untergegangen ist und deshalb erneut den Abstieg antreten muss, kann ihn jetzt noch trösten.
Anders sehen dies einige daheimgebliebene Schalker, die sich entweder denken «Geteiltes Leid ist halbes Leid» oder «Schadenfreude ist die schönste Freude». Sie versammeln sich vor dem Westfalenstadion und halten ihre selbstgebastelten Meisterschalen in die Luft, darauf steht: «Nur gucken, nicht anfassen!»
Auf dem Münchner Marienplatz herrscht derweil ausgelassene Stimmung. Tausende Bayern-Fans haben sich spontan versammelt, um den elften Meistertitel in Serie zu feiern.
Ab hier wirds unrealistisch.
Dutzende Bayern-Fans würden kurz die Faust ballen und dann würde das Leben in München seinen gewohnten Gang gehen.
Mit oder ohne scharf? :D
Aber ich befürchte auch, dass auf den BVB kein Verlass ist. Also Daumen drücken, dass Köln mit einem Sieg gegen die Bayern alles klar macht.