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F1 Academy: Doriane Pin kassiert Strafe – weil sie nach Sieg weiterfährt

PIN Doriane fra, Prema Racing supported by Mercedes, Tatuus F4-T-421, portrait, during the 1st round of the 2024 F1 Academy Championship from March 7 to 9, 2024 on the Jeddah Corniche Circuit, in Jedd ...
Da war die Welt noch in Ordnung: F1-Academy-Fahrerin Doriane Pin feiert ihren ersten Sieg in Dschidda.Bild: IMAGO/PanoramiC

F1-Nachwuchsfahrerin merkt nicht, dass sie gewonnen hat – und sorgt für Rennabbruch

11.03.2024, 09:5311.03.2024, 15:55
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Kuriose Szene im zweiten Rennen der F1-Academy in Dschidda (Saudi-Arabien): Doriane Pin fährt nach 13 Runden als Siegerin über die Ziellinie, doch während ihre Renningenieure jubeln und sich über den Sieg freuen, fährt die junge Französin einfach weiter. Und zwar mit Vollgas. Die 20-Jährige hat die Zielflagge übersehen und realisiert nicht, dass sie zu diesem Zeitpunkt eigentlich gewonnen hat.

Eine Fahrerin im Höchsttempo, während ihre Konkurrentinnen im Zielbereich anhalten, ist natürlich gefährlich. Die Rennleitung schreitet ein und zeigt die rote Flagge – Rennabbruch. Erst da reagiert auch Pins Team per Funk: «Doriane, was machst du? Da war doch die Zielflagge?» «Sorry, ihr habt mir nichts gesagt», antwortet die Fahrerin zurück. «Du musst jetzt ganz langsam zurückkommen, sehr langsam», informiert wiederum das Team.

Doch dieser Ratschlag kommt zu spät. Weil sie die Zielflagge zwei Mal überfahren hat, erhält Pin am Ende eine 20-Sekunden-Strafe und wurde so auf den neunten Platz zurückgeworfen. Die Britin Abbi Pulling erbte den Sieg. Die Boxencrew hätte sie aufgefordert, noch die schnellste Rennrunde zu holen, erklärte die Französin das Malheur. «Ich hatte Probleme mit dem Funk und konnte die Ingenieure nicht hören, also wusste ich nicht, ob es die letzte Runde war oder nicht. Ich habe weiter Gas gegeben, falls es die letzte Runde ist.»

Die Rückversetzung ist für Pin extrem bitter, weil sie die Konkurrenz in Dschidda eigentlich dominiert hat. Sie gewann nicht nur das erste Rennen am Samstag, sondern dominierte auch im Training und in beiden Qualifyings.

Die F1-Academy ist eine Rennserie, die von der Formel 1 vermarktet wird und in der ausschliesslich Frauen fahren. Mit der 17-jährigen Zürcherin Tina Hausmann ist auch eine Schweizerin vertreten. Sie fuhr in Dschidda die Ränge 6 und 13 heraus. (abu)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mstuedel
11.03.2024 10:13registriert Februar 2019
Kurios wirkt auf mich auch das Siegesbild: In einem Land, in welchem es Frauen erst seit 2018 erlaubt ist, selber Auto zu fahren und in welchem der Alkoholkonsum verboten ist, feiert eine junge Blondine den vermeintlichen Sieg mit einer Champagnerdusche.
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Bruno Meier (1)
11.03.2024 12:33registriert Juni 2018
Das war keine Werbung für diese Serie.

Pin hat einen Fehler gemacht, sie hat die Zielflagge übersehen. Sie hat ja nach der Durchfahrt nachgefragt, wie viele Runden noch zu fahren sind.

Ihr Team hat mehrere Fehler gemacht, sie haben ihr nicht die letzte Runde angesagt. Nach der Zieldurchfahrt war scheinbar keiner mehr am Funk und hat sie nicht gehört und geantwortet.

Die Streckenverantwortlichen, haben die Signale ausgeschaltet, alle Anzeigen waren dunkel die Streckenposten schwenken normalerweise alle Flaggen und "gratulieren" so, wurde nicht gemacht. Nach der 2. Durchfahrt kam dann ROT.
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Therealmonti
11.03.2024 12:25registriert April 2016
Der Funk kann spuken. Die Regeln Rennsport sind wie sie sind. Und auch mit Rosenwasser kann man einen Sieg feiern.

Aber dass die Scheichs in einem Schurkenstaat, wo
Menschenrechte mit Füssen getreten, Andersdenkende gefoltert und sogar hingerichtet werden und wo Frauen nicht die gleichen Rechte haben wie Männer, mittlerweile fast jede Sportart in perverversem Ausmass zum Aufpolieren des schlechten Rufs missbraucht werden kann, zeigt, wie verlogen unsere freie Welt ist.

Geld regiert. Nichts anderes zählt.
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