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Kuss-Skandal: Luis Rubiales erhält geringe Geldstrafe und Kontaktverbot

FILE - The former president of Spain's soccer federation Luis Rubiales sits in a courtroom on the outskirts of Madrid, Monday Feb. 3, 2025 where he goes on trial for his unsolicited kiss on forwa ...
Luis Rubiales sorgte an der WM 2023 für einen Skandal.Bild: keystone

Kuss-Eklat bei Fussball-WM 2023: Geldstrafe und Kontaktverbot für Ex-Verbandschef Rubiales

Bei der Frauenfussball-WM küsste der spanische Verbandschef eine Spielerin unaufgefordert. Der Fall ging vor Gericht. Nun gibt es ein Urteil.
20.02.2025, 14:4720.02.2025, 14:50
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Ein Artikel von
t-online

Der frühere spanische Fussball-Verbandschef Luis Rubiales ist wegen eines sexuellen Übergriffs bei der Siegerehrung der Frauen-Weltmeisterschaft 2023 zu einer Geldstrafe in Höhe von 10'800 Euro verurteilt worden.

Rubiales hatte Nationalspielerin Jennifer Hermoso nach dem WM-Triumph mit beiden Händen am Kopf gepackt und sie grob auf den Mund geküsst. Die weltweit im Fernsehen übertragene Szene löste Empörung aus. Seit einer Reform des spanischen Strafrechts gilt ein nicht einvernehmlicher Kuss als sexueller Übergriff. Die Staatsanwältin Marta Durántez Gil hatte zweieinhalb Jahre Haft für den Ex-Präsidenten gefordert.

Die Szene nach dem WM-Final im Video.Video: watson/din

Wie aus einer Mitteilung des Staatsgerichtshofs in Madrid hervorgeht, hat Rubiales neben der finanziellen Sanktion aber keine weitere Strafe zu gewärtigen. Vom Vorwurf, er habe auf Jennifer Hermoso Druck ausgeübt, um den Skandal zu vertuschen, ist er freigesprochen worden.

Das Gericht hat ihn lediglich noch mit einem Verbot belegt. Während eines Jahres ist es ihm untersagt, sich Jennifer Hermoso um weniger als 200 Meter zu nähern. Dazu darf er mit ihr nicht kommunizieren. Juristisch nicht belangt werden auch die drei Mitangeklagten, der ehemalige Frauen-Nationaltrainer Jorge Vilda und zwei Führungskräfte des Verbandes.

Der im Mittelpunkt des Verfahrens stehende Kuss auf den Mund der Weltmeisterin Hermoso sei laut der Spielerin zweifellos «nicht einvernehmlich» gewesen. Rubiales selbst hatte behauptet, er sei sich «absolut sicher», dass Hermoso damals dem Kuss auf ihre Lippen zugestimmt habe. Er habe Hermoso gefragt, «ob ich dir einen Kuss geben darf, und sie hat ‹okay› gesagt», sagte Rubiales: «So war es».

Spanish player Jennifer Hermoso arrives for the 68th Ballon d'Or (Golden Ball) award ceremony at Theatre du Chatelet in Paris, Monday, Oct. 28, 2024. (AP Photo/Michel Euler)
Jennifer Hermoso widersprach der Darstellung von Luis Rubiales.Bild: keystone

Ein Lippenleser namens Abel Banos sagte im Gericht aus, dass Rubiales Hermoso tatsächlich um Erlaubnis gefragt habe. «Er sagte: ‹Darf ich dir einen Kuss geben?› Daran gibt es keinen Zweifel», sagte Banos. Die Antwort von Hermoso sei auf dem ihm zur Verfügung gestellten Video aber nicht zu erkennen gewesen.

Hermoso widersprach der Darstellung von Rubiales. Sie erklärte: «Als Frau fühlte ich mich nicht respektiert. Dieser Moment trübte einen der glücklichsten Tage meines Lebens.» Die 34-Jährige führte aus, dass ein «Kuss auf die Lippen» nur gegeben werde, wenn «ich es so entscheide.» (riz/t-online/sda)

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8 Kommentare
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raab23@gmail.com
20.02.2025 14:51registriert Mai 2022
Immerhin mehr als in der Schweiz, wo es nur eine bedingte geldstrafe und ein paar böse Worte des Richters gegeben hätte.
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