Das Estadio da Luz in Lissabon war bis auf den letzten Platz gefüllt. 65’000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren am Sonntagabend gekommen. Erwartungsfroh und zuversichtlich, dass es für den Europameister von 2016 klappen würde mit der Qualifikation für die WM 2022 in Katar.
Und es waren noch keine zwei Minuten gespielt, als diese Zuversicht noch wuchs. Renato Sanches eroberte den Ball nach einem umstrittenen Zweikampf und bezwang Serbien-Goalie Predrag Rajkovic zur Führung.
Die Serben liessen sich ob dieses frühen Rückschlags indes nicht entmutigen, und wurden nach einer halben Stunde für ihren Aufwand belohnt. Dusan Tadic schloss von der Strafraumgrenze ab. Portugals-Torhüter Rui Patricio liess den Ball passieren, der aber von einem Verteidiger noch abgelenkt worden war.
In der Folge erarbeitete sich das Team von Dragan Stojkovic immer wieder Möglichkeiten. Und die Portugiesen, bei denen Cristiano Ronaldo eine unauffällige Partie spielte, konzentrierten sich je länger je mehr aufs Verwalten des Unentschiedens, das ihnen für die Qualifikation reichen würde. Doch die Passivität Portugals wurde bestraft. Die 90. Minute war angebrochen, als Tadic eine scharfe Flanke zur Mitte schlug, und Aleksandar Mitrovic sorgte mit seinem Kopfball für die späte Wende zugunsten der Serben, die sich zum dritten Mal nach 2010 und 2018 für eine WM qualifizieren.
Portugal - Serbien 1:2 (1:1)
Lissabon. - SR Orsato (ITA).
Tore: 2. Sanches 1:0. 33. Tadic 1:1. 90. Aleksandar Mitrovic 1:2.
In der Gruppe B war das Geschehen deutlich weniger dramatisch. Spanien kontrollierte die Partie gegen Schweden, im Wissen, dass dem Weltmeister von 2010 ein Unentschieden für das Ticket nach Katar reichen würde.
Die Schweden, die bis zum Ausrutscher am vergangenen Donnerstag in Georgien (0:2) noch Tabellenführer waren, zeigten sich aber bemüht und kamen durch Emil Forsberg von Leipzig zu zwei ausgezeichneten Möglichkeiten. Auch Alexander Isak hatte den Exploit noch auf dem Fuss, doch als die Skandinavier weit aufgerückt waren, nutzte Alvaro Morata in den Schlussminuten den Platz für die endgültige Entscheidung und den Treffer zum 1:0. Der Stürmer von Juventus Turin versorgte einen Lattenschuss von Dani Olmo im Tor.
Spanien - Schweden 1:0 (0:0)
Sevilla. - SR Brych (GER).
Tor: 86. Morata 1:0.
Spanien: Simon; Azpilicueta, Laporte, Torres, Alba; Gavi (90. Mendez), Busquets, Soler (73. Merino); Sarabia (60. Morata), Raul de Tomas (60. Rodrigo), Olmo (90. Rodri).
Kroatien überflügelt am letzten Spieltag der WM-Qualifikation für die Endrunde 2022 in Katar in der Gruppe H Russland. Die Kroaten gewinnen in Split eine taktisch geprägte Partie 1:0.
Die Kroaten waren allerdings auf die Hilfe der Russen angewiesen. Auf dem schwer bespielbaren, regengetränkten Terrain in Split tat sich das Heimteam lange schwer. Auch weil Russland meist mit neun Spielern am eigenen Strafraum wartete und keine Anstalten machte, offensiv in Erscheinung treten zu wollen. Das hatte die Mannschaft von Valeri Karpin auch nicht nötig, war sie doch mit zwei Punkten Vorsprung in diese entscheidende Partie gestiegen.
Doch in der 81. Minute unterlief Fedor Kudrijaschow ein folgenschweres Missgeschick. Der Verteidiger lenkte eine Flanke ins eigene Tor ab und sorgte bei den kroatischen Fans für ekstatischen Jubel. Das folgende Anrennen der Sbornaja blieb unbelohnt, womit sie sich über die Playoffs einen Platz an der WM sicher muss.
Für Kroatien, den Vizeweltmeister von 2018, ist es die sechste Teilnahme an einer WM-Endrunde, und erst zum zweiten Mal schafft es dabei die direkte Qualifikation. (dab/sda)
Kroatien - Russland 1:0 (0:0)
Split. - SR Makkelie (NED).
Tore: 81. Kudrijaschow (Eigentor) 1:0.
Deutschland hat seine WM-Quali mit einem souveränen Sieg abgeschlossen. Die Mannschaft von Hansi Flick, deren WM-Teilnahme schon länger feststeht, gewann auswärts in Armenien 4:1 und feierte so im siebten Spiel unter dem neuen Coach den siebten Sieg. Manchester-City-Akteur Ilkay Gündogan zeichnete sich gegen die Armenier als Doppeltorschütze aus.
Armenien - Deutschland 1:4 (0:2)
Jerewan. - SR Letexier (FRA).
Tore: 15. Havertz 0:1. 45. Gündogan (Foulpenalty) 0:2. 50. Gündogan 0:3. 59. Mchitarjan 1:3. 64. Hofmann 1:4.
Deutschland: ter Stegen; Tah, Kehrer, Ginter; Gündogan (60. Arnold), Raum, Sané (60. Brandt), Hofmann (84. Baku), Neuhaus (73. Volland); Müller (60. Nmecha), Havertz.
Der Playoffplatz in dieser Gruppe ging an Nordmazedonien. Der EM-Teilnehmer ging schon früh durch Ex-YB-Spieler Ezgjan Alioski in Führung, musste in der 54. Minute aber den Ausgleich hinnehmen. Zum Matchwinner avancierte schliesslich Elif Elmas. Der Napoli-Spieler erzielte in der 65. Minute das 2:1 und sorgte kurz vor Ende mit seinem Treffer zum 3:1 für die Vorentscheidung.
Für die Osteuropäter bietet sich in den Playoffs somit eine historische Chance. Bisher ist es Nordmazedonien noch nie gelungen, sich für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren.
Nordmazedonien - Island 3:1 (1:0)
Skopje. - SR Massa (ITA).
Tore: 7. Alioski 1:0. 54. Thorsteinsson 1:1. 65. Elmas 2:1. 87. Elmas 3:1.
Bemerkung: 79. Gelb-rote Karte gegen Johannesson (Island).
Verlierer des Abends war somit Rumänien. Die Osteuropäer setzten sich in Liechtenstein erwartungsgemäss mit 2:0 durch, verpassten aber den Sprung auf Rang zwei. Um diesen erreichen zu können, wären die Rumänen auf Schützenhilfe von Island angewiesen gewesen.
Liechtenstein - Rumänien 0:2 (0:1)
Vaduz. - SR Jug (SLO).
Tore: 8. Man 0:1. 87. Bancu 0:2.
Bemerkung: 35. Stanciu (Rumänien) verschiesst Penalty.
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