Manchester City konnte am Donnerstagabend das Spitzenspiel in der englischen Premier League gegen Liverpool knapp mit 2:1 für sich entscheiden.
Das Duell zwischen City und Liverpool war auch ein Duell der Trainer. Sowohl Guardiola als auch sein Gegenüber Jürgen Klopp gestikulierten von der ersten Minute an am Spielfeldrand und wollten Einfluss auf das Geschehen nehmen. Taktisch entschieden sich beide für ein 4-3-3. Im Fall von Liverpool bedeutete dies eine Abkehr vom zuletzt so erfolgreichen 4-2-3-1. Statt des Schweizer Flügels Xherdan Shaqiri stand mit James Milner ein dritter Mittelfeldspieler auf dem Rasen.
Manchester City begann das Spiel in einem äusserst aggressiven Angriffspressing, das die Versuche Liverpools, eigene Angriffe von hinten geordnet aufzubauen, im Keim erstickte. Beide Teams boten über 90 Minuten herausragende technische Leistungen – gerade unter Druck. Aber City lief derart intensiv an, dass Liverpool oftmals nur der Befreiungsschlag blieb, um einen Ballverlust zu verhindern.
Nach einer Weile fand Liverpool jedoch besser in die Partie, weil City die anfangs gezeigte Intensität nicht aufrechterhalten konnte. In dieser Phase hatte Sadio Mané auch eine Grosschance. Doch im Gegensatz zu früheren Duellen zwischen diesen beiden Teams schlug es dieses Mal nicht früh im Gehäuse von City-Torwart Ederson ein. Andernfalls hätte City noch mehr Risiko gehen und Liverpool sich auf die bekannte Konterstärke verlegen können.
Obwohl City mit viel Ballbesitz zu nur wenigen Strafraumaktionen kam, wirkte die Mannschaft von Guardiola offensiv recht gefällig. Dies lag vor allem an Stürmer Sergio Agüero. In Abwesenheit von Mittelfeldmotor Kevin De Bruyne war der Argentinier der zentrale Spielgestalter von City. Er bewegte sich zwischen den Innenverteidigern Liverpools und zog zudem immer wieder in die Halbräume, um Bälle aufzunehmen oder Abwehrspieler von ihrer eigentlichen Position wegzulocken.
Gegen Liverpool braucht es einen derart agilen Mittelstürmer. Denn Dejan Lovren und Virgil van Dijk, die beiden zentralen Akteure in Liverpools Viererkette, sind in statischen Situationen kaum zu bezwingen. Die Krönung einer starken Vorstellung in der ersten Halbzeit war natürlich Agüeros Treffer zum 1:0.
Ein grosser Schwachpunkt Liverpools ergab sich in den ersten knapp 60 Minuten aus der taktischen Umstellung Klopps auf ein 4-3-3. Diese Umstellung war eine natürliche Reaktion auf den starken Gegner aus Manchester, der über eine Vielzahl an individuell starken Offensivkräften verfügt. Aber Liverpools neuformiertes Mittelfeldtrio um Jordan Henderson, Georginio Wijnaldum und James Milner verfolgte einen zu destruktiven Ansatz. Oftmals verlangsamten sie das Spiel; selten versuchten sie Verlagerungsbälle hinter die Abwehrlinie des Gegners.
Gerade dadurch gewann City im Mittelfeld die Oberhand. Klopp kehrte mit der Einwechslung Fabinhos folgerichtig zum 4-2-3-1 zurück und bewirkte eine Kehrtwende in der Partie. Nun war die Präsenz von vier Offensivspielern Liverpools zu viel für Citys Mittelfeld und der 1:1-Ausgleich durch Roberto Firmino markierte eine Starke Phase der «Reds». Bei diesem Treffer zog Wijnaldum, der nun auf der linken Seite spielte, den äussersten Verteidiger in Citys Abwehrreihe nach innen und schuf Raum für Andrew Robertson, der den Querpass zu Firmino brachte.
Eine ähnliche Situation ereignete sich aber auch auf der Gegenseite, als Agüero seinerseits den Liverpooler Rechtsverteidiger Trent Alexander-Arnold ins Zentrum lockte und Platz für Leroy Sané kreierte. Der deutsche Nationalspieler bedankte sich und schoss den Siegtreffer.
Am Ende war wieder einmal Agüero entscheidend beteiligt. Liverpool ist bei aller Übermacht in dieser Saison schlagbar.
Von entzaubert würde ich nun auch nicht reden, das Spiel hätte auf beiden Seite kippen können. City hatte ein paar Mal riesen Glück das kein Treffer viel.
Mit Fabinho und Henderson im defensiven Mittelfeld. Ebenso mit Shaqiri fürs offensive Spiel. So hätte man wie gewohnt aufspielen können, da von Anfang an klar war, das City alles geben muss. So hätte man sie wohl eher aus der Reserve locken und unter Druck setzen können als ein destruktives Spiel mit viel Ballbesitz für City, was genau in deren Interesse liegt und eigetlich jede Mannschaft so gegen City spielen will. Die Umstellung auf diese Formation und die Wechsel von Fabinho als auch anschliessend von Shaqiri kamen zu spät.