Nach 34 Minuten zückt Schiedsrichter Urs Schnyder im Zürcher Letzigrund-Stadion die Rote Karte. Er schickt den FCZ-Verteidiger Rodrigo Conceição wegen einer Intervention, die er nach VAR-Konsultation als Notbremse taxiert, in die Kabine.
Ob es wirklich ein Foul am Berner Filip Ugrinic war, wird während und nach der Partie jedoch von vielen bezweifelt. So sagt FCZ-Trainer Ricardo Moniz: «Ich sehe keine Rote Karte. Er rutscht aus und fällt über seine eigenen Beine.» YB-Trainer Giorgio Contini spricht von einer «unglücklichen Situation» und gibt zu, dass er er sich wohl auch beschweren würde, hätte sich die Szene mit umgekehrten Rollen ereignet.
Unstrittig ist, dass wenn es ein Foul war, dass es eine Notbremse war, weil Conceição dadurch als hinterster Verteidiger eine klare Torchance vereitelte. Doch eben: Ob es ein Foul war, darüber gehen die Meinungen auseinander.
YB-Captain Loris Benito meint dazu: «Solche Zupfer gehören zu einem Zweikampf dazu. Wenn Filip dadurch aus dem Gleichgewicht kommt und nicht mehr abschliessen kann, ist es ein Foul.»
Nahe dran war Zürichs Goalie Yanick Brecher. Für ihn habe diese Szene nicht nach einem Foul ausgesehen, sagt er, sondern dass Ugrinic wegen falscher Schuhwahl weggerutscht sei. Der Platzverweis sei «sicher spielentscheidend» gewesen.
Kurz vor Conceiçãos Ausschluss war der FCZ durch Steven Zuber in Führung gegangen. Mit dem Pausenpfiff glich Ugrinic für YB aus. Zürich ging nach Wiederbeginn erneut in Führung, doch Zachary Athekame und Ebrima Colley sorgten mit ihren beiden Treffern für die Wende und den Sieg der Berner.
Im Halbfinal trifft YB auswärts auf den FC Biel. Der Promotion-League-Klub ist der erste Drittligist in einem Cup-Halbfinal seit 1999. Der Finalgegner wird zwischen dem FC Basel und Lausanne-Sport ermittelt. Die Halbfinals finden am 26. und 27. April statt. (ram)
Der seifige Sumpf im Letzigrund war eher das Problem.