
Merih Demiral zeigte nach seinem zweiten Tor den «Wolfsgruss», welcher der ultranationalistischen Szene in der Türkei zugeordnet wird.Bild: DPA
Merih Demiral traf in Leipzig beim Achtelfinalspiel gegen Österreich und jubelte dabei mit dem Handzeichen der «Grauen Wölfe». Diese gelten in der Türkei als rechtsextrem und ultranationalistisch. Womöglich droht dem Verteidiger eine Sperre.
03.07.2024, 11:4903.07.2024, 12:51
Anna-Lena Janzen / t-online
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Der türkische Nationalspieler Merih Demiral hat mit seiner Jubelgeste beim 2:1 im EM-Achtelfinale gegen Österreich für Aufsehen gesorgt. Der 26-Jährige formte nach seinem zweiten Treffer im Leipziger Stadion mit beiden Händen den sogenannten Wolfsgruss, ein Handzeichen und Symbol der «Grauen Wölfe».
UEFA leitet Untersuchung ein
Die UEFA leitet gegen den Türken Merih Demiral, der im Achtelfinal gegen Österreich beide Tore zum 2:1-Sieg erzielt hat, eine Untersuchung ein.
Demiral bejubelte seinen zweiten Treffer mit dem sogenannten «Wolfsgruss», dem Handzeichen der «Grauen Wölfe», die als nationalistisch und faschistisch gelten.
Als «Graue Wölfe» werden in der Türkei die Anhänger der rechsextremistischen «Ülkücü-Bewegung» bezeichnet. In Österreich ist der Wolfsgruss verboten. (sda)
Als «Graue Wölfe» werden die Anhänger der rechtsextremistischen «Ülkücü-Bewegung» bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird. In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Demiral traf in Leipzig bereits nach 57 Sekunden zum schnellsten Tor in der K.-o.-Runde einer EM sowie in der 59. Minute. Um den Einzug ins Halbfinale der EM spielt die Türkei am Samstag in Berlin gegen die Niederlande. Ob Demiral dann mittun darf, ist unklar. Mit seiner Jubelgeste riskiert er Medienberichten zufolge eine Sperre.
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