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Sprinter Alex Wilson wegen Doping für zehn weitere Jahre gesperrt

Alex Wilson from Switzerland reacts during the men 100 metres qualification round at the IAAF World Athletics Championships at the London Stadium, in the Queen Elizabeth Olympic Park in London, Britai ...
Alex Wilson kassiert als Wiederholungstäter eine lange Sperre.Bild: KEYSTONE

Das war's endgültig: Alex Wilson für zehn weitere Jahre gesperrt

Vier Jahre war Sprinter Alex Wilson wegen einer Dopingsperre weg vom Fenster. Der 34-Jährige wurde nun noch einmal gesperrt: Weil ihm EPO nachgewiesen wurde und weil er verbotene Substanzen besass.
25.04.2025, 15:2125.04.2025, 16:50
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Der Schweizer 100-m-Rekordhalter Alex Wilson wird vom hiesigen Sportgericht für weitere zehn Jahre gesperrt. Dies wegen Doping mit EPO, Besitz verbotener Substanzen und unzulässiger Einflussnahme, schreibt Swiss Sport Integrity in einer Mitteilung. Wilson kooperierte nicht, weshalb die übliche Sperre für einen Zweitverstoss von acht auf zehn Jahre erhöht wurde.

Am kommenden Montag wäre die Vierjahressperre abgelaufen, die Wilson wegen eines positiven Dopingtests kassiert hatte. Im März 2021 hatte Swiss Sport Integrity den heute 34-jährigen Sprinter nach einem Trainingslager in Las Vegas unangemeldet getestet. Die Probe enthielt Spuren von Trenbolon.

Absichtlich falsche Aufenthaltsinformationen angegeben

Swiss Sport Integrity führte danach die Ermittlungen weiter und beauftragte eine Nachanalyse einer im Juli 2021 entnommenen Blutprobe. Diese führte zu einem positiven Ergebnis auf Erythropoetin (EPO). Wilson bestritt in einer Stellungnahme kurz nach der Analyse der Blutprobe die Einnahme von EPO.

Im Zuge der Ermittlungen deckte Swiss Sport Integrity gemäss Mitteilung auf, dass Wilson im Besitz von verbotenen Substanzen war, darunter Wachstumshormonen. Zudem soll Wilson absichtlich falsche Aufenthaltsinformationen angegeben haben, welche eine unzulässige Einflussnahme darstellen. Wie CH Media am Donnerstag berichtete, wird die Faktenlage vom Geständnis des Naturheilpraktikers Eric Lira vor einem Gericht in den USA gestützt. Dieser soll 2021 Wilson mit Wachstumshormonen und EPO versorgt haben.

Verhandlung ohne den Angeklagten

Vor einigen Tagen fand die Hauptverhandlung vor dem Schweizer Sportgericht statt, der Wilson unentschuldigt und ohne Stellungnahme fernblieb. Aufgrund der erschwerenden Umstände wurde die für einen Zweitverstoss vorgesehene Sperre von acht auf zehn Jahre erhöht. Die neue Sperre wird ab dem 28. April wirksam. Wilson muss zudem eine Busse und Kosten in Höhe von 17'400 Franken zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Swiss Athletics begrüsste die Sanktion gegen Alex Wilson: «Das hohe Strafmass ist aus unserer Sicht angesichts des wiederholten, dreisten Vergehens absolut gerechtfertigt», liess sich Markus Lehmann, der Geschäftsführer des Leichtathletik-Verbandes, in einer Medienmitteilung zitieren. Er zeigte sich «zutiefst enttäuscht» über das Verhalten des Baslers: «Es widerspricht sämtlichen Werten des Sports, für die sich ganz viele Menschen in der Schweizer Leichtathletik täglich einsetzen.» (ram/sda)

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Urmel
25.04.2025 15:42registriert Juli 2015
Einfach nur richtig, durchzugreifen.

Ich empfand ihn mal als äusserst sympathisch. Tragisch, wenn eine Karriere so endet.
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{Besserwisser}
25.04.2025 15:36registriert Dezember 2018
Zwei Worte: Uneinischtig und unbelehrbar.
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Snowy
25.04.2025 16:05registriert April 2016
Was ist diesmal die Ausrede?

Hätte eine gute Idee:
EPO und die zahlreichen anderen verbotenen Substanzen gehören der Freundin (und er wusste nichts davon) und Substanz ist via Sex in seinen Körper gelangt.

Gern geschehen, Alex.
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