Simon Ehammer wird am Donnerstagabend um die WM-Medaillen springen. Der 23 Jahre alte Appenzeller überstand die Qualifikation mit Bravour.
Ehammer, der bei der letzten WM in Eugene im Weitsprung die Bronzemedaille gewonnen hatte, eröffnete seinen Wettkampf mit einer Weite von 7,90 m. Sein zweiter Satz auf 8,13 m bedeutete zwar um zwei Zentimeter nicht die direkte Final-Qualifikation, faktisch war diese damit jedoch unter Dach und Fach. Beim dritten Versuch, der nicht weiter gegangen wäre, übertrat Ehammer hauchdünn den Absprungbalken. Am Ende kamen nur vier Springer weiter. Den Final bestreiten die besten 12 der Qualifikation.
«Es standen 39 Athleten am Start, die alle einen der 12 Plätze haben wollen und da muss man liefern», sagte Ehammer im SRF. «Das Niveau war heute hoch, darum bin ich froh, dass ich die Qualifikation überstanden habe.» Um es in die Medaillenentscheidung zu schaffen, waren exakt 8 Meter notwendig. Im Final könne er nun etwas befreiter ans Werk, weil dieses erste Ziel schon geschafft sei, befand Ehammer.
Für das Highlight der Vormittags-Session in Budapest sorgte Wayne Pinnock. Der 22-jährige Jamaikaner landete erst nach 8,54 m in der Sandgrube. Damit stellte er eine neue Jahres-Weltbestleistung auf. «So einen haue ich lieber morgen raus», meinte Ehammer.
Aus drei mach eins: Vom Schweizer Trio mit Laure Hoffmann, Audrey Werro und Rachel Pellaud überstand nur eine die erste Runde. Hoffmann qualifizierte sich als Dritte ihres Vorlaufs direkt, sie lief eine Zeit von 2:00.14.
«Ich bin ziemlich zufrieden», sagte Hoffmann im SRF, «ich konnte mich auf meinen Endspurt verlassen. Aber im Halbfinal muss ich ruhiger sein.» Die erst 19-jährige Werro, im letzten Jahr U20-Vizeweltmeisterin über 800 m geworden, zeigte während 700 Metern ein hervorragendes Rennen, ehe sie gegen Ende hin einbrach. «Ich habe versucht, um den dritten Platz zu kämpfen, aber dann hatte ich keine Kraft mehr. Das Ziel war das Weiterkommen, nun muss ich mit der WM-Teilnahme an sich zufrieden sein.»
William Reais hat sich für die Halbfinals qualifiziert. Der Churer lief in seinem Vorlauf bei Gegenwind in 20,50 auf Rang 3. Den Deutschen Joshua Hartmann bezwang er in einem packenden Finish um eine Hundertstel. Reais sprach von einem «soliden» Auftritt.
Bei den Frauen rannte Léonie Pointet mit 23,16 so schnell wie nie in ihrer Karriere. Fürs Weiterkommen reichte das jedoch nicht. Die 22-Jährige zeigte sich im SRF mit ihrer Leistung zufrieden: «Es war ein grosses Ziel von mir, eine neue persönliche Bestzeit aufzustellen.» Vor dem Rennen sei sie nervös gewesen, «aber als ich am Start stand, ging es.»
Ernüchternd war der Auftritt für Dominik Alberto. Der 31-jährige Zürcher scheiterte in der Qualifikation ohne einen gültigen Versuch. Die Anfangshöhe von 5,35 m riss er drei Mal. «Ich würde es gerne auf äussere Faktoren schieben, aber es war alles tiptop», hielt Alberto fest. «Der erste Sprung war so so lala, dann wurde es immer besser. Im vierten Versuch wäre ich wohl drübergekommen – aber man hat halt nur drei.» (ram)