Es erstaunte, dass Sions Trainer Didier Tholot drei Tage nach dem kräftezehrenden Cup-Achtelfinal die gleiche Startelf auf den Rasen schickte wie in Basel, wo die Walliser nach 120 Minuten und dem anschliessenden Penaltyschiessen als Verlierer vom Platz gingen.
Genauso erstaunlich war es, wie die Heimmannschaft den Meister dominierte. Nichts war zu sehen von müden Beinen bei den Wallisern. Vielmehr waren es die Berner, die lethargisch wirkten. Auch sie waren am Mittwoch im Einsatz, konnten ihren Achtelfinal gegen das unterklassige Schaffhausen aber nach 90 Minuten gewinnen.
Im Tourbillon indes war die Partie bereits nach einer halben Stunde entschieden. Gora Diouf (14.) und Captain Joël Schmied (16.) trafen nach Standards, Ilyas Chouaref nach einem Konter (29.).
YB rappelte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit zwar etwas auf. Doch spätestens nach dem Platzverweis gegen Cheikh Niasse rund 20 Minuten vor dem Ende war die Luft raus. Es war bereits der siebte (!) Platzverweis für YB in dieser Saison. Joël Monteiro betrieb in der Nachspielzeit noch Resultatkosmetik.
Sion distanziert die Young Boys in der Tabelle um drei Punkte und steht neu auf Platz 7. Die Aufholjagd des Meisters hingegen will nicht richtig Fahrt aufnehmen.
Sion - Young Boys 3:1 (3:0)
10'300 Zuschauer.
SR San.
Tore: 14. Diouf (Chipperfield) 1:0. 16. Schmied (Chipperfield) 2:0. 29. Chouaref (Berdayes) 3:0. 94. Monteiro 3:1.
Sion: Fayulu; Lavanchy, Schmied, Diouf, Marquinhos Cipriano; Bouchlarhem (79. Joseph), Kabacalman (79. Kronig), Baltazar Costa, Berdayes (72. Djokic); Chipperfield (64. Ziegler); Chouaref (73. Bouriga).
Young Boys: von Ballmoos; Blum (76. Abdu Conté), Lauper, Benito, Hadjam (46. Athekame); Males (66. Imeri), Ugrinic (46. Lakomy), Niasse, Virginius (46. Itten); Monteiro, Ganvoula.
Bemerkungen: 66. Rote Karte gegen Niasse (Notbremse). Verwarnungen: 11. Hadjam, 23. Blum, 42. Niasse, 67. Chouaref, 73. Bouriga, 82. Ziegler, 91. Marquinhos Cipriano.
Lange sah es so aus, als könnten die Grasshoppers nach acht erfolglosen Versuchen endlich wieder einen Sieg feiern. Doch schliesslich machte der kurz zuvor eingewechselte Mitchy Ntelo dem Rekordmeister sieben Minuten vor dem Ende einen Strich durch die Rechnung. Zuvor hatte Giotto Morandi die Möglichkeit, das Spiel vorzeitig zu entschieden.
Es wäre aber auch ein fürstlicher Lohn gewesen für GC, das in der 14. Minute durch Veron Lupi in Führung gegangen war. Der 24-jährige Argentinier profitierte bei seinem ersten Tor für die Grasshoppers von einem unzureichenden Abwehrversuch der Gäste. Fünf Minuten vor und drei Minuten nach der Führung traf Yverdon die Torumrandung.
Die Grasshoppers geben aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses zumindest vorübergehend die Rote Laterne an Winterthur ab, Yverdon wahrt den Vorsprung von fünf Punkten auf das Tabellenende.
Grasshoppers - Yverdon 1:1 (1:0)
2323 Zuschauer.
SR Reitala.
Tore: 14. Veron Lupi (Ndenge) 1:0. 83. Ntelo 1:1.
Grasshoppers: Hammel; Veron Lupi (68. Bojang), Tobers, Decarli, Seko, Schürpf (68. Choinière); Morandi, Ndenge, Abrashi, Kittel (56. Meyer); Lee Young-Jun (68. Stroscio).
Yverdon: Bernardoni; Christian Marques, Diop (85. Gunnarsson), Tijani; Aké, Legowski, Céspedes, Baradji (85. Kacuri), Kamenovic (61. Tasar); Gonzalez (75. Ntelo), Komano (75. Mauro Rodrigues).
Bemerkungen: 94. Rote Karte gegen Mauro Rodrigues (Notbremse).
Verwarnungen: 38. Kittel, 45. Kamenovic, 61. Christian Marques, 88. Tobers, 93. Ndenge.
Seit Mitte September wartete Lugano auf einen Auswärtssieg. Nun hat das Team von Trainer Mattia Croci-Torti die sechs Spiele andauernde Durststrecke beendet. Und dies ausgerechnet in Luzern. Die Innerschweizer haben Lugano die bisher einzige Heimniederlage beigefügt, als sie am 4. Spieltag im Cornaredo die Partie mit zwei späten Toren drehten.
Am Samstagabend schafften die jungen Luzerner gegen die erfahrenen Tessiner kein Comeback. Die Gäste lagen bereits nach 64 Minuten mit 3:0 in Führung. Anto Grgic nach einem harten Penaltypfiff souverän vom Punkt (35.) und Mahmoud Belhadj nur drei Minuten später erstickten die Luzerner Hoffnungen, ihrerseits zu Leader Basel aufzuschliessen, bereits in der ersten Halbzeit.
Schliesslich liess nach einer guten Stunde auch Renato Steffen dem Luzerner Goalie Pascal Loretz aus elf Metern keine Chance. Zuvor griff der Videoschiedsrichter - anders als vor dem ersten Penalty - nicht ein, obwohl das Foul von Bung Meng Freimann klar ausserhalb des Strafraums begangen wurde.
So effizient die Gäste agierten, so verschwenderisch ging das Heimteam mit seinen Chancen um. Allein Kevin Spadanuda und Thibault Klidjé hatten eine Handvoll guter Möglichkeiten. Es resultierte lediglich ein Pfostentreffer. Gleich mehrmals parierte der gebürtige Luzerner Sebastian Osigwe stark. Er vertrat den verletzten Stammgoalie Amir Saipi und musste sich nur einmal bezwingen lassen. Donat Rrudhani traf eine Viertelstunde vor dem Ende, als zwei Tessiner nach Kopftreffern am Boden lagen, Schiedsrichter Mirel Turkes die Partie aber weiterlaufen liess. Mattia Bottani gelang tief in der Nachspielzeit sein erster Saisontreffer.
Lugano übernimmt mit dem Sieg zumindest über Nacht die Tabellenspitze. Basel kann mit einem Erfolg am Sonntag in St. Gallen wieder vorbeiziehen.
Luzern - Lugano 1:4 (0:2)
9444 Zuschauer. - SR Turkes.
Tore: 35. Grgic (Penalty) 0:1. 38. Mahmoud (Zanotti) 0:2. 64. Steffen (Penalty) 0:3. 76. Rrudhani (Spadanuda) 1:3. 98. Bottani (Valenzuela) 1:4.
Luzern: Loretz; Spadanuda, Jaquez, Freimann (89. Ulrich), Ciganiks (61. Knezevic); Stankovic; Dorn, Rrudhani (78. Owusu), Winkler (61. Ottiger); Klidje, Villiger (61. Grbic).
Lugano: Osigwe; Zanotti (93. Brault-Guillard), Papadopoulos, Hajdari, Martim Marques (83. Valenzuela); Mahmoud, Grgic; Steffen (78. Bottani), Bislimi (78. Daniel Dos Santos), Cimignani (83. Mai); Przybylko.
Bemerkungen: Verwarnungen: 20. Spadanuda, 34. Stankovic, 42. Grgic, 49. Papadopoulos, 76. Hajdari. (riz/sda)