Langläuferin Nadine Fähndrich verpasste an den Olympischen Spielen in Peking das Podest im Sprint knapp. Die Zentralschweizerin belegte beim Sieg der schwedischen Weltmeisterin Jonna Sundling Rang 5.
Fähndrich, die im Prolog mit der drittschnellsten Zeit überzeugt hatte, hielt im Final lange mit. Doch kurz vor dem Ziel verliessen sie die Kräfte.
Im SRF-Interview analysierte die 26-Jährige zunächst einigermassen gefasst ihren Wettkampf. «Ich kann mir nicht viel vorwerfen, die anderen waren einfach stärker», sagte sie. «Rang 5 bei Olympia – das ist sicher schön. Aber ich kam hierhin, um eine Medaille zu gewinnen und mir den Traum eines kleinen Mädchens zu erfüllen. Daher überwiegt die Enttäuschung.»
Je länger das Interview dauerte, umso emotionaler wurde die Langläuferin, die 2018 in Pyeongchang Olympia-Vierte im Teamsprint wurde und im vergangenen Winter in dieser Disziplin WM-Silber gewann. Sie sprach vom harten Kurs: «Ich wusste: Am Ende geht es darum, wer am längsten überlebt. Und ich habe hundert Meter zu wenig lang überlebt.»
Als sie der SRF-Reporter auf die Familie ansprach, die ihr zuhause in der Schweiz die Daumen gedrückt hatte, konnte Fähndrich die Tränen nicht mehr zurückhalten. «Es tut mir wirklich leid», sagte sie, «ich habe alles gegeben. Ich weiss, dass ihr stolz auf mich seid, aber ich wollte euch eigentlich diese Medaille heimbringen. Aber merci, merci vielmals für alles, was ihr für mich macht! Ohne euch wäre ich jetzt nicht hier.»
Neben Nadine Fähndrich hatten mit Laurien van der Graaff und Alina Meier zwei Teamkolleginnen die Qualifikation ebenfalls überstanden. Die zwei Davoserinnen schieden beide in den Viertelfinals aus.
Auch für die Schweizer Männer war in dieser Runde Endstation. Valerio Grond und Jovian Hediger konnten nach einer geglückten Qualifikation für die Heats der schnellsten 30 Läufer keinen Coup landen. Gold ging an Topfavorit Johannes Hoesflot Klaebo. Der Norweger, schon vor vier Jahren Sprint-Olympiasieger, setzte sich vor Federico Pellegrino aus Italien und Alexander Terentjew aus Russland durch. (ram)
Besser hätte er die grandiose Leistung von Nadine Fähndrich etwas mehr gewürdigt.
😥
Aber eine super Leistung war es trotzdem!