Am Freitag ist es endlich so weit: In Peking beginnen die 24. Olympischen Winterspiele mit der traditionellen Eröffnungsfeier offiziell. Mit dabei sind auch insgesamt 167 Schweizerinnen und Schweizer, die sich für die Spiele in China qualifizieren konnten.
Dabei haben viele einen grossen Traum: China mit einer olympischen Medaille wieder zu verlassen. Doch wie gross sind die Chancen der verschiedenen Schweizer Trümpfe? Eine Übersicht.
Die 19-Jährige wurde nachnominiert, da die nominelle Nummer 1 des Schweizer Aerial-Teams, Carol Bouvard, verletzt passen muss. Für Bär ist bereits die Teilnahme in Peking ein besonderes Erlebnis, ein Topresultat ist ihr nicht zuzutrauen. In den vier Wettbewerben dieser Saison klassierte sie sich zwischen den Rängen 20 und 35.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
Gygax holte sich in dieser Saison sein zweites Karriere-Podest, in Le Relais wurde er Dritter. Allerdings fehlten bei diesem Event einige Topfavoriten, weshalb er in Peking nicht zu den grossen Medaillen-Anwärtern gehört. In vier der sechs Saison-Wettkämpfen verpasste er die Top 15.
Medaillen-Chance: 7 Prozent
Der 21-Jährige ist der grösste Schweizer Trumpf in dieser Disziplin. In seinen fünf Saison-Wettbewerben sprang er dreimal aufs Podest, in seiner noch jungen Karriere hat er auch schon zwei Siege feiern können. Mit WM-Bronze 2019 zeigte er zudem auch schon, dass an Grossanlässen mit ihm zu rechnen ist. Zuletzt machten Roth allerdings Knieprobleme zu schaffen.
Medaillen-Chance: 40 Prozent
Auch Werner überzeugte in dieser Saison schon mit zwei Podestplätzen, vor knapp einem Jahr feierte er in Almaty seinen ersten Sieg im Weltcup. Allerdings fehlt ihm etwas die Konstanz – so verpasste er in drei der sechs Saisonwettkämpfe die Top 15. 2021 schrammte er als Vierter nur knapp an einer WM-Medaille vorbei.
Medaillen-Chance: 20 Prozent
Bei der WM 2021 holte die Schweiz in dieser Disziplin Silber – allerdings konnte man damals noch auf Carol Bouvard zählen. Auch mit Ersatzfrau Alexandra Bär ist eine Medaille kein Ding der Unmöglichkeit, allerdings dürfte es schwieriger werden.
Medaillen-Chance: 20 Prozent
Bei den Frauen schaffte es Lena Häcki als einzige Schweizerin in dieser Saison einmal in die Top Ten – in Östersund wurde sie Neunte. Die Engelbergerin muss einen perfekten Tag erwischen, um in den Kampf um die Medaillen eingreifen zu können. In ihrer Karriere hat sie bisher einen einzigen Karriere-Podestplatz erringen können, im Dezember 2019 wurde sie in der Verfolgung von Le Grand-Bornand Dritte.
Medaillen-Chance: 3 Prozent
Die drei weiteren Schweizerinnen gehen alle als krasse Aussenseiterinnen ins Rennen. Altmeisterin Selina Gasparin und Irene Cadurisch verpassten in jedem Rennen dieser Saison die Top 40, für Toptalent Amy Baserga geht es in erster Linie darum, erste Erfahrungen bei einem olympischen Turnier zu sammeln.
Medaillen-Chance insgesamt: 1 Prozent
2019 sorgte die Schweizer Damen-Staffel im Weltcup für einen Exploit, als man in Östersund überraschend den zweiten Platz hinter Norwegen belegte. An diese Leistung kam man zuletzt allerdings nicht mehr heran. Das Team aus Häcki, Gasparin, Cadurisch und Baserga klassierte sich in dieser Saison auf den Rängen 9, 14 und 9, womit eine Medaille einer Sensation gleichkommen würde.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Benjamin Weger, der seine vierten Spiele bestreitet, überzeugte in dieser Saison mit vier Top-12-Rängen. In die Nähe eines Podests kam der Walliser aber nicht. Bisher schaffte es der 32-Jährige in seiner Karriere sechs Mal aufs Treppchen, zuletzt vor gut einem Jahr beim Massenstart-Rennen von Oberhof, als er Dritter wurde.
Medaillen-Chance: 5 Prozent
Hinter Weger ist die Lücke bei den Männern relativ gross. Joscha Burkhalter sorgte mit Rang zehn im Sprint von Ruhpolding für ein für ihn starkes Ergebnis, klassierte sich sonst aber nie in den Top 20. Niklas Hartweg kommt in dieser Saison auf Rang 17 als Bestresultat, Sebastian Stalder auf Rang 22.
Medaillen-Chance insgesamt: 1 Prozent
In dieser Saison wurden bisher vier Männerstaffeln durchgeführt – die Schweiz belegte dabei die Ränge 7, 9, 10 und 11. Bei diesen vier Rennen stand allerdings nur einmal das Quartet aus Weger, Burkhalter, Hartweg und Stalder gemeinsam im Einsatz. Anfang Dezember blieb man relativ chancenlos und klassierte sich am Ende auf dem neunten Rang.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Auch in dieser Biathlon-Disziplin wird es mit einer Schweizer Medaille äusserst schwierig. 2018 holte sich die Schweiz in Slowenien zwar einen überraschenden zweiten Platz, seither blieb man im Weltcup aber ohne Podest.
Im bisher einzigen Rennen dieser Saison lief die Schweizer Mixed-Staffel auf Rang 16 bei 24 teilnehmenden Teams. Mit Benjamin Weger und Lena Häcki fehlten dabei zwar die beiden Besten, für ein absolutes Spitzenresultat wird es aber dennoch schwierig.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Melanie Hasler hat im Monobob, wo alle mit dem gleichen Material fahren, wohl die besten Aussichten auf einen Exploit in der Eisbahn. Beim Testrennen belegte sie im Oktober hinter der Zweier-Olympiasiegerin Mariama Jamanka den 2. Platz. Die Aargauerin laborierte Mitte Januar an einer Zerrung im Oberschenkel, sollte aber bis zu den ersten Wettkämpfen am 13. Februar auf jeden Fall wieder topfit sein. Letzte Saison holte sich Hasler ihren ersten Weltcup-Sieg, dieses Jahr ist sie aber noch ohne Top-7-Resultat.
Medaillen-Chance: 7 Prozent
Im Zweier steht Hasler ebenfalls am Start, gemeinsam mit Anschieberin Nadja-Marie Pasternack. Das Duo fuhr bisher noch nie gemeinsam aufs Podest, mit den Rängen 6, 7 und 9 aber immerhin dreimal in dieser Saison in die Top Ten. Im Vorjahr holte Hasler mit Rang 3 ein Podium im Zweier, damals aber noch mit Irina Strebel als Anschieberin.
Medaillen-Chance: 3 Prozent
Das zweite Bob-Duo der Frauen hat in dieser Saison einen siebten Platz auf dem Konto, schaffte ansonsten aber nie den Sprung in die Top Ten. Damit ist Fontanive/Strebel etwas weniger stark einzuschätzen als das Duo Hasler/Pasternack.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Friedli hat in seiner Viererbob-Karriere schon sechs Podestplätze feiern können – allerdings nur, als er noch Anschieber von Rico Peter war. Mittlerweile ist Friedli selbst Pilot, kommt seither aber nicht auf Spitzenresultate. Sein bisheriges Bestresultat ist ein sechster Platz, in dieser Saison kam das Quartett nie über Rang 12 hinaus.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Der zweite Schweizer Vierer ist derweil etwas schneller unterwegs. Das Team von Michael Vogt fuhr in dieser Saison immerhin schon mal auf Rang 6. Im Zweierbob hat Vogt als Pilot auch schon vier Podestresultate im Weltcup holen können, im Vierer gelang ihm das bisher noch nie.
Medaillen-Chance: 3 Prozent
Für den Tessiner haben die Olympischen Spiele bereits am Donnerstag mit der Qualifikation für den Moguls-Wettkampf begonnen. Als 15. verpasste er die direkte Final-Quali relativ deutlich. Nun muss Tadé in der zweiten Qualifikation am Samstag in die besten Zehn fahren, damit seine Spiele nicht schon frühzeitig vorbei sind. Eine Final-Quali ist dem Tessiner an einem guten Tag zuzutrauen, eine Medaille hingegen kaum.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
Das Genfer Männer-Team hat zwar noch nie ein grosses Turnier (WM, EM oder Olympia) als Sieger beendet, beeindruckt dafür mit einer eindrücklichen Konstanz und hat bei 9 von 11 eine Medaille gewonnen. Auch 2018 in Pyeonchang reisten die Genfer mit Edelmetall (Bronze) ab. In diesem Jahr gab es aber eine Enttäuschung: Bei der EM scheiterten die Schweizer Männer schon im Round Robin und blieben so ohne Medaille.
Medaillen-Chance: 60 Prozent
2018 ging die Schweiz noch leer aus, nun ist die Ausgangslage um einiges besser. Seit Alina Pätz Skip Silvana Tirinzoni als Fourth abgelöst hat, ist das Schweizer Damen-Team kaum zu bremsen. In dieser Konstellation holten die Schweizerinnen bei den letzten beiden Weltmeisterschaften Gold. Wie die Männer gingen aber auch sie an der EM leer aus.
Medaillen-Chance: 60 Prozent
2018 sorgte das Duo in Pyeongchang vor allem deshalb für Schlagzeilen, weil Perret und Rios in ihren Spielen verbal nicht gerade zimperlich miteinander umgingen. Doch ihre direkte Art erwies sich als erfolgreich: In Südkorea holten sich die beiden, die bis 2015 auch neben dem Eis ein Paar waren, die Silbermedaille.
Auch in Peking gehören sie nun zu den Mitfavoriten, auch wenn es bei der WM zuletzt nur einen fünften Platz gab und die Konkurrenz zuletzt stärker geworden ist. Der Start ins Turnier war allerdings nicht optimal – gegen China und Italien gab es zu Beginn gleich zwei Pleiten, ehe man sich mit einem Sieg gegen Weltmeister Grossbritannien rehabilitieren konnte.
Medaillen-Chance: 25 Prozent
2014 hexte Florence Schelling die Schweizerinnen überraschend zu Olympia-Bronze, vier Jahre später scheiterte man schon im Viertelfinal gegen Russland. Welches Gesicht zeigt die Frauen-Nati nun in Peking? Da Gold und Silber quasi schon in Voraus für die USA und Kanada reserviert sind, ist die Aussicht auf eine Medaille mässig gut. So sind wohl die Russinnen und insbesondere die Finninnen im Kampf um Bronze zu favorisieren.
Medaillen-Chance: 10 Prozent
Trainer Patrick Fischer macht kein Geheimnis daraus, dass eine Medaille in Peking nicht nur ein Traum, sondern auch ein realistisches Ziel sein soll. Dass die Schweiz in Topform zu einem Exploit fähig ist, hat man mit zwei Medaillen in den letzten acht WM-Turnieren gesehen. Allerdings gab es unter Fischer auch schon Enttäuschungen zu verkraften – vor allem 2018, als man bei Olympia schon im Viertelfinal an Deutschland scheiterte. In diesem Jahr scheinen die Russen mit ihrem KHL-erprobten Team in der Favoritenrolle, dahinter ist alles offen.
Medaillen-Chance: 20 Prozent
Die in den USA geborene 20-jährige Paganini, deren Vater aus Brusio im bündnerischen Puschlav stammt, wohnt seit Mai 2020 hierzulande. Zuerst trainierte sie bei Stéphane Lambiel, im vergangenen Sommer wechselte sie nach Zürich zu Gheorghe Chiper.
An den Europameisterschaften 2019 in Graz belegte Paganini hinter drei sich in einer eigenen Kategorie bewegenden Russinnen den 4. Platz. Danach begann Corona und es gelang ihr nicht mehr, an diese Leistung anzuknüpfen. An der letztjährigen WM in Stockholm verpasste sie als 25. gar die Kür, im Januar an der EM in Tallinn erreichte sie Rang 10 und blieb dabei mit 178,10 Punkten deutlich unter ihrer in Graz erzielten Bestleistung (192,88). In Peking wäre alles andere als die Qualifikation für die Kür eine grosse Enttäuschung, eine Medaille ist aber wohl ein Ding der Unmöglichkeit.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
Ähnlich wie bei Paganini sind auch die Erwartungen an Britschgi. Der 23-jährige Schaffhauser, der in Oberstdorf seine Trainingsbasis hat, ist ein Spätzünder. Sein Debüt an einem Grossanlass gab er an der EM 2019 (31.). Seither hat er sich enorm entwickelt. An der letzten WM klassierte er sich im 15. Rang, zuletzt an der EM wurde er Elfter, obwohl er sein Potenzial nicht ausschöpfte. Von daher darf man gespannt sein auf seine Auftritte in Peking, auch wenn er nicht um die Medaillen mitlaufen wird.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
Nadja Wenger wechselte erst vor vier Jahren vom Inline zum Eisschnelllauf. Von daher bedeutet schon die Qualifikation für Peking ein grosser Erfolg, das Erreichen des Finals im Massenstart wäre für sie ein Zückerchen. Eine Medaille ist quasi ein Ding der Unmöglichkeit.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
Ganz anders ist die Ausgangslage bei ihrem Bruder Livio. Dieser darf sich im Massenstart am zweitletzten Tag der Winterspiele Medaillenchancen ausrechnen. Vor vier Jahren in Pyeongchang wurde er in dieser Disziplin Vierter. Im Januar sicherte er sich an der EM in Heerenveen hinter dem Belgier Bart Swings die Silbermedaille.
Der 29-jährige Luzerner ist der erste Schweizer, der an internationalen Meisterschaften in einer Einzeldisziplin auf dem Podest stand. Und dies, obwohl er Anfang Dezember an Corona erkrankte und lange Nachwirkungen verspürte. Nun fühlt er sich bereit für den nächsten Coup und steckt sich hohe Ziele. Alles andere als eine Medaille wäre für ihn selbst eine Enttäuschung.
Medaillen-Chance: 30 Prozent
Fähndrich ist in China die grösste Schweizer Medaillen-Hoffnung in den Einzel-Wettkämpfen. Die 26-jährige Luzernerin stand im Weltcup schon fünfmal auf dem Podest (ein Sieg), im Einzelsprint in der Skating-Technik ist sie eine Final- und damit auch Medaillen-Kandidatin. In den anderen Einzeldisziplinen dürfte es hingegen schwierig werden.
Medaillen-Chance: 10 Prozent
Mit Dario Cologna gibt das Schweizer Langlauf-Aushängeschild schlechthin seinen Abschied von der grossen Bühne. Eine weitere Medaille wäre für den vierfachen Olympiasieger ein kleines Wunder.
In den letzten paar Jahren pendelte sich der Wahl-Davoser im Bereich hinter der absoluten Weltspitze ein, oft im Bereich der Ränge 6 bis 12. Seit seinem Triumph im legendären 50er am Holmenkollen im März 2018 lief Cologna auf Weltcup-Stufe nur noch dreimal aufs Podest. In diesem Jahr fehlt – in den wenigen Rennen, die er bestritt – ein Top-10-Platz.
Medaillen-Chance: 5 Prozent
Bei den Schweizer Männern liegt die grösste Hoffnung auf der Staffel, wo der Kampf um Bronze offen erscheint. Seit Jahren reden die Schweizer davon, es den Franzosen gleich zu machen. Bei fünf der letzten sechs Grossanlässe lief das Quartett der «Equipe tricolore» auf den 3. Platz, obwohl es auf dem Papier kaum stärker besetzt ist als die Schweizer. Allerdings verlief die diesjährige Weltcup-Saison mit den Rängen 8 und 5 durchzogen für die Swiss-Ski-Athleten.
Medaillen-Chance: 7 Prozent
Das Schweizer Duo sorgte an der WM vor einem Jahr in Oberstdorf mit der Silbermedaille im Teamsprint für den Schweizer Glanzpunkt. In Peking wird in dieser Disziplin allerdings klassisch gelaufen, für die beiden Schweizerinnen kein Vorteil. Eine Medaille wird damit schwierig, wenn auch nicht unmöglich.
Medaillen-Chance: 15 Prozent
Furger und Hediger sind im Teamsprint zwar nicht gleich einzuschätzen wie die beiden Frauen, haben in der Vergangenheit aber auch schon gezeigt, dass sie zu einem Exploit fähig sind. In der letzten Saison erreichten die Schweizer in Ulricehamn überraschend den zweiten Platz, für beide war es der erste Podestplatz in dieser Disziplin. An der WM im letzten Jahr gab es Rang 9.
Medaillen-Chance: 5 Prozent
Für die weiteren Schweizerinnen und Schweizer sind die Medaillen in weiter Ferne. Jonas Baumann, Valerio Grond und Roman Schaad liefen im Weltcup zwar auch schon in die Top Ten, sind aber krasse Aussenseiter. Für Lydia Hiernickel, Nadia Kälin, Alina Meier, Anja Weber, Candide Pralong und Jason Rüesch ist es bereits ein schöner Erfolg, in Peking mit dabei zu sein.
Medaillen-Chance insgesamt: 1 Prozent
Maag fuhr in dieser Saison noch nie in die Top Ten, hofft nun aber, ausgerechnet bei Olympia erstmals unter die besten Zehn zu fahren. Eine Medaille wird wohl aber ein Ding der Unmöglichkeit – auch Maag selbst bezeichnet einen Podestplatz als unrealistisch.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
In Abwesenheit von Marina Gilardoni ist das Schweizer Skeleton-Team in Peking äusserst dünn besetzt. Basil Sieber wurde als einziger aufgeboten, obwohl er die Selektionskriterien eigentlich deutlich verpasst hat. Das bisherige Bestergebnis im Weltcup des 26-Jährigen ist ein 20. Rang, weshalb in Peking schon ein Platz in den besten Zehn als Coup zu werten wäre.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
Besser kann eine Olympia-Hauptprobe nicht laufen – Flury fuhr in Garmisch als Zweite erstmals überhaupt auf ein Abfahrtspodest. Damit ist sie in dieser Disziplin in Peking wohl gesetzt, während ein Start im Super-G noch offen ist.
Zu den heissesten Medaillenkandidatinnen gehört Flury dennoch nicht. Zum einen werden in Peking mit Sofia Goggia und Lara Gut-Behrami (vermutlich) zwei zusätzliche Mitfavoritinnen am Start stehen, die in Garmisch zuletzt gefehlt haben, zum anderen fehlte es Flury zuletzt an der Konstanz. Bis zu ihrem Exploit in Garmisch waren zwei neunte Plätze ihre Saisonbestleistung in der Abfahrt, in Super-G ist es ein siebter Rang.
Medaillen-Chance Abfahrt: 2 Prozent
Medaillen-Chance Super-G: 1 Prozent
Die Engelbergerin ist wohl die einzige Schweizer Athletin, die in sämtlichen Einzeldisziplinen am Start stehen könnte. Ihr grosser Trumpf ist die Kombination, wo sie bereits in Pyeongchang Olympia-Gold holte, doch auch in den weiteren Disziplinen hat sie Medaillen-Chancen. So fuhr sie sowohl im Super-G als auch im Riesenslalom und im Slalom in dieser Saison als Dritte schon einmal auf ein Weltcup-Podest. Zu den Topfavoritinnen gehört sie allerdings in keiner dieser Disziplinen – ganz im Gegensatz zur Kombination. Bei der Abfahrt fährt sie wohl in den Trainings mit Priska Nufer, Joana Hählen und Noémie Kolly um den vierten Startplatz.
Medaillen-Chance Abfahrt: 3 Prozent
Medaillen-Chance Super-G: 7 Prozent
Medaillen-Chance Riesenslalom: 10 Prozent
Medaillen-Chance Slalom: 15 Prozent
Medaillen-Chance Kombination: 70 Prozent
Die Tessinerin hat in dieser Saison mehrfach bewiesen, dass in mehreren Disziplinen mit ihr zu rechnen ist. Im Eröffnungs-Riesen von Sölden fuhr sie gleich auf Rang 2, in den ersten beiden Super-Gs holte sie einen Sieg und einen zweiten Platz und Mitte Januar gewann sie in Zauchensee auch eine Abfahrt.
Dennoch dürfte das Selbstvertrauen bei Gut-Behrami vor Olympia etwas angekratzt sein. In Cortina gab es zuletzt in Abfahrt und Super-G die etwas enttäuschenden Ränge 9 und 13, davor fuhr sie im Super-G von Zauchensee am Tag nach ihrem Erfolg in der Abfahrt «nur» auf Platz 10.
Medaillen-Chance Abfahrt: 40 Prozent
Medaillen-Chance Super-G: 50 Prozent
Medaillen-Chance Riesenslalom: 20 Prozent
Auch Hählen hat in ihrer Karriere bereits gezeigt, dass sie eine Podestfahrerin sein kann – im Frühjahr 2020 holte sie sowohl in der Abfahrt als auch im Super-G einen dritten Platz. Diese Resultate konnte sie zuletzt allerdings nicht mehr bestätigen. In dieser Saison fuhr sie nur dreimal in die Top Ten, immerhin stimmt die Formkurve mit zwei achten Plätzen beim letzten Rennen vor Olympia in Garmisch. Da ihr in dieser Saison aber noch ein Topresultat fehlt, ist noch nicht klar, ob die Bernerin in einer ihren beiden Disziplinen tatsächlich auch am Start stehen wird.
Medaillen-Chance Abfahrt: 2 Prozent
Medaillen-Chance Super-G: 2 Prozent
Holdener gehört in zwei der drei Disziplinen, die sie wohl bestreiten wird, zu den Medaillenanwärterinnen. Vor allem im Slalom ist mit ihr zu rechnen: In zwei der sechs Saisonrennen fuhr die Schwyzerin aufs Podest, hinter den Dominatorinnen Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin ist das Rennen um Bronze komplett offen.
Auch in der Kombination liegt für Holdener etwas drin. 2019 holte sie sich den WM-Titel und 2018 Olympia-Bronze. Im Riesenslalom fuhr Holdener in ihrer Karriere zwar auch schon zweimal aufs Podest, klassierte sich in dieser Saison aber nie in den Top Ten.
Medaillen-Chance Riesenslalom: 2 Prozent
Medaillen-Chance Slalom: 30 Prozent
Medaillen-Chance Kombination: 25 Prozent
Die Walliserin gehört zu den Aufsteigerinnen der Saison. Im Riesenslalom etablierte sie sich mit zwei Top-Ten-Resultaten in den besten 30 der Welt, im Slalom schrammte sie beim letzten Rennen in Schladming als Vierte ganz knapp an ihrem ersten Podestplatz vorbei. Zu den Favoritinnen gehört die 22-Jährige sicher nicht, aber als Geheimtipp kann man die formstarke Rast durchaus bezeichnen.
Medaillen-Chance Riesenslalom: 2 Prozent
Medaillen-Chance Slalom: 5 Prozent
Nach ihrer Trainingsverletzung im Spätsommer ist Suter nicht so konstant stark wie auch schon, trotzdem konnte sie in dieser Saison schon für das eine oder andere Ausrufezeichen sorgen. Bei der zweiten Abfahrt der Saison fuhr sie gleich aufs Podest, in Zauchensee fuhr sie auch im Super-G aufs Treppchen und in Garmisch gab es bei der letzten Abfahrt vor Olympia auch noch den ersten Saisonsieg. Die Formkurve scheint bei der Schwyzerin also zu stimmen.
Zudem hat Suter in ihrer Karriere bereits mehrfach bewiesen, dass sie eine Spezialistin für Grossanlässe ist: 2021 holte sie sich bei der WM in Cortina Gold in der Abfahrt und Silber im Super-G, zwei Jahre zuvor in Are Silber in der Abfahrt und Bronze im Super-G.
Medaillen-Chance Abfahrt: 40 Prozent
Medaillen-Chance Super-G: 20 Prozent
Der Berner darf sich vor allem in der Kombination Chancen ausrechnen – schliesslich wurde er in dieser Disziplin 2017 Weltmeister. Bei den letzten drei Grossanlässen blieb er allerdings ohne Medaille in dieser Disziplin.
Aerni wird zudem auch im Slalom am Start stehen dürfen. Auf einen Podestplatz wartet der Berner zwar seit Dezember 2017, allerdings haben die bisherigen Saisonrennen gezeigt, dass die Weltspitze extrem nahe beisammen ist. Dass auch Aerni für einen Exploit gut ist, bewies er mit Rang 5 in Adelboden.
Medaillen-Chance Slalom: 5 Prozent
Medaillen-Chance Kombination: 7 Prozent
Der Bündner startete mit Rang 4 in Sölden vielversprechend in die Saison, konnte an dieses gute Resultat aber in der Folge nicht anknüpfen. In den folgenden vier Riesenslaloms, seiner Paradedisziplin, klassierte er sich nicht mehr in den Top Ten. Gegen Caviezel spricht zudem, dass er mit Grossanlässen zuletzt seine liebe Mühe hatte. So schied er im Riesenslalom sowohl bei der WM 2021 als auch bei der WM 2019 im ersten Lauf aus.
Ein Lichtblick sind hingegen Caviezels Resultate im Super-G. In seiner zweitbesten Disziplin hat er sich in der erweiterten Weltspitze etabliert und fuhr in dieser Saison schon auf die guten Ränge 9, 10 und 11. Ob er auch in der Kombi starten darf, ist hingegen noch offen.
Medaillen-Chance Riesenslalom: 10 Prozent
Medaillen-Chance Super-G: 2 Prozent
Medaillen-Chance Kombination: 2 Prozent
Der Kugelblitz ist in der Abfahrt der grösste Schweizer Trumpf. In den bisherigen acht Rennen dieser Saison holte er fünf Podestplätze, zuletzt den ersten Saisonsieg auf der berühmt-berüchtigten Streif. Mit Rang 3 in Pyeongchang sowie drei Abfahrts-Medaillen in fünf WM-Rennen zeigte er zudem auch an Grossanlässen, dass er in dieser Disziplin zur absoluten Weltspitze gehört.
Im Super-G ist Feuz hingegen deutlich weniger konstant, weshalb er nicht zu den heissesten Medaillenanwärter gehört. Dennoch darf man den 34-Jährigen auch in dieser Disziplin nicht abschreiben: In dieser Saison gab es immerhin schon die Ränge 4 und 5, in Pyeongchang holte er überraschend Silber. An einem guten Tag ist Feuz also auch im Super-G für eine Medaille gut.
Medaillen-Chance Abfahrt: 50 Prozent
Medaillen-Chance Super-G: 10 Prozent
Der Zürcher ist in dieser Saison in der Abfahrts-Weltspitze angekommen. In den bisherigen acht Rennen dieser Saison fuhr er fünfmal in die Top Ten, sein Highlight waren die beiden dritten Plätze in Gröden und Bormio zum Abschluss des Jahres 2021. In diesem Jahr konnte Hintermann zwar nicht ganz an diese starken Resultate anknüpfen, trotzdem kann er in Peking zu den möglichen Geheimtipps gezählt werden. In der Kombi ist sein Startplatz hingegen noch offen.
Medaillen-Chance Abfahrt: 10 Prozent
Medaillen-Chance Kombination: 2 Prozent
Der Walliser hat eigentlich gleich in mehreren Disziplinen das Zeug zum Podestfahrer – er fuhr in seiner Karriere schon zweimal im Riesenslalom, zweimal in der Kombi und einmal im Slalom aufs Treppchen. In dieser Saison tut sich Meillard aber schwer – vor allem in seiner eigentlichen Paradedisziplin Riesenslalom kommt er nicht so richtig in Fahrt. Etwas besser lief es zuletzt im Slalom, wo er in den letzten vier Rennen die Ränge 7, 7, 6 und 6 belegte.
Medaillen-Chance Super-G: 2 Prozent
Medaillen-Chance Riesenslalom: 10 Prozent
Medaillen-Chance Slalom: 7 Prozent
Medaillen-Chance Kombination: 50 Prozent
Seinen einzigen Podestplatz im Weltcup holte der Walliser vor über einem Jahr, in dieser Saison stimmt aber die Formkurve bei Murisier optimistisch. Im Riesenslalom, seiner besten Disziplin, startete er mit dem ansprechenden Platz 12 und steigerte sich in den folgenden Rennen mit den Rängen 9, 7, 6 und 4 kontinuierlich. Damit darf er sich leise Hoffnung machen, mit einer Olympia-Medaille in Peking seine Karriere zu krönen. Zudem wird Murisier wohl auch in der Kombi am Start stehen, wo er aber zu den Aussenseitern gehören wird – so gehört er weder in der Abfahrt noch im Slalom zu den Spezialisten.
Medaillen-Chance Riesenslalom: 7 Prozent
Medaillen-Chance Kombination: 10 Prozent
Der mit Abstand grösste Schweizer Trumpf bei den alpinen Skirennen. Odermatt ist Leader im Gesamtweltcup, feierte in dieser Saison schon sechs Siege und brillierte mit insgesamt elf Podestplätzen in drei verschiedenen Disziplinen.
Vor allem im Riesenslalom wäre für den Youngster alles andere als eine Medaille eine Enttäuschung. Odermatt gewann vier der bisherigen fünf Saisonennen und fuhr einmal auf Rang 2. Dass er den hohen Erwartungen Stand halten kann, bewies er zuletzt in Adelboden, als er im Heimrennen trotz grossem Druck gewinnen konnte.
Medaillen-Chance Abfahrt: 25 Prozent
Medaillen-Chance Super-G: 50 Prozent
Medaillen-Chance Riesenslalom: 80 Prozent
Der Bündner gehört zu den Aufsteigern dieses Winters und hat in dieser Saison bereits zwei Top-Ten-Resultate im Super-G und eines in der Abfahrt auf dem Konto. Und in Peking sorgte er gleich zu Beginn der Spiele für Schlagzeilen – im ersten Training stellte er die Bestzeit auf.
Trotzdem wäre es vermessen, nun ein Topresultat von Rogentin zu erwarten. Der Bündner liess im Training ein Tor aus, zudem gingen viele Favoriten die erste Fahrt auf der neuen Piste verhältnismässig gemächlich an. Für Rogentin geht es in erster Linie darum, sich im internen Duell für die Speed-Rennen zu qualifizieren, danach wäre ein Diplom bereits als grosser Erfolg zu gewichten.
Medaillen-Chance Abfahrt: 1 Prozent
Medaillen-Chance Super-G: 2 Prozent
Die Slalom-Saison der Männer ist bisher ein einziges Auf und Ab – das trifft auch auf die bisherigen Leistungen von Daniel Yule zu. Der Walliser fuhr als Zweiter von Wengen als einziger Schweizer in dieser Disziplin aufs Podest und zwei weitere Male in die Top 8, fuhr allerdings auch bereits zwei Nuller ein. Er ist der wohl grösste Schweizer Trumpf im Slalom, auch wenn es zuletzt zwei Rückschläge gab. In Kitzbühel schied er aus, in Schladming musste er sich mit Rang 15 begnügen.
Medaillen-Chance Slalom: 10 Prozent
In den letzten Jahren war der Doppelmeter der konstanteste Schweizer Slalomfahrer. In dieser Saison kommt er allerdings nicht richtig in Fahrt. Sein vierter Platz von Adelboden ist ein einsames Highlight, in den weiteren fünf Rennen verpasste der die Top Ten jeweils relativ deutlich. Vor einem Jahr hätte er noch zu den heissesten Podestanwärter gezählt, nun hat Zenhäusern wohl nur Aussenseiter-Chancen.
Medaillen-Chance Slalom: 5 Prozent
Vor vier Jahren holte die Schweiz beim Teamevent Gold, auch heuer gehört die Mannschaft von Swiss Ski wieder zu den Topfavoritinnen, auch wenn noch nicht klar ist, wie das Aufgebot für dieses Rennen aussieht. Mit Ramon Zenhäusern und Wendy Holdener sind in Peking zwei Spezialisten für solche Rennen dabei, mit Loic Meillard, Daniel Yule, Luca Aerni, Michelle Gisin, Andrea Ellenberger und Aline Danioth sind starke Techniker und Technikerinnen mit dabei.
Medaillen-Chance: 40 Prozent
Die sechs restlichen Athletinnen und Athleten von Swiss Ski haben sich zum ersten Mal für die Olympischen Spiele qualifiziert – die Teilnahme in Peking ist für Aline Danioth, Andrea Ellenberger, Noémie Kolly, Priska Nufer und Yannick Chabloz bereits als Erfolg zu werten. Eine Medaille wäre gleichkommend mit einer Sensation.
Medaillen-Chance insgesamt: 1 Prozent
Letztes Jahr schrammte Gantenbein bei der WM nur ganz knapp an einer Medaille vorbei – die Bündnerin fuhr auf den starken vierten Platz. In dieser Saison schaffte es Gantenbein im Weltcup noch nie, sich für den Final der besten vier zu qualifizieren, stand aber immerhin bei drei von sieben Rennen im kleinen Final. In ihrer Karriere stehen ihr bisher zwei Podestplätze zugute, zuletzt im Januar 2021 in Idre Fjäll.
Medaillen-Chance: 5 Prozent
Lack war der absoluten Weltspitze derweil noch nie so nah wie Gantenbein. Die 21-Jährige hat bisher zwei neunte Plätze als Bestresultate vorzuweisen, einen Halbfinal erreichte sie noch nie. Im Skicross hat die Vergangenheit gezeigt, dass Überraschung jederzeit möglich sind, dennoch ist Lack von allen Schweizerinnen und Schweizern diejenige mit den schlechtesten Aussichten auf Edelmetall.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Eigentlich wäre Smith hinter Saisondominatorin Sandra Näslund die Topfavoritin – schliesslich fuhr sie in den neun Rennen dieser Saison sieben Mal aufs Podest. Die Vorzeichen wären also hervorragend gewesen, wäre da nicht der unschöne Zwischenfall vor einigen Wochen gewesen. Smith wurde in Kanada durch einen spektakulären wie schmerzhaften Sturz zu einer Zwangspause gezwungen. Ob die erlittene Knieverletzung einen Start in Peking zulässt, ist offen.
Steht sie am Start, ist aber sicher mit ihr zu rechnen – schliesslich ist ihr Palmarès auch an Grossanlässen äusserst beeindruckend: Bei sechs der letzten sieben Grossanlässe fuhr die Romande aufs Podest.
Medaillen-Chance: 30 Prozent
Im zweiten Rennen dieser Saison fuhr der 31-Jährige gleich auf Rang 4, danach lief es ihm allerdings nicht mehr nach Wunsch. Berry verpasste in allen acht folgenden Rennen den Final und erreichte nur noch zweimal den Halbfinal. Der letzte seiner vier Karriere-Podestplätze liegt zwar nicht mal ein Jahr zurück, dennoch wäre eine Medaille eine ziemlich grosse Überraschung.
Medaillen-Chance: 5 Prozent
Etwas besser als die Resultate von Berry waren diejenigen von Détraz – der Romand fuhr in dieser Saison ebenfalls einmal auf Rang 4, hat aber mit seinen starken Leistungen bei der Olympia-Hauptprobe in Idre Fjäll zwei zusätzliche Halbfinal-Qualifikationen vorzuweisen. Sein letzter Podestplatz liegt aber mittlerweile fast zwei Jahre zurück.
Medaillen-Chance: 7 Prozent
Insgesamt gab es in den bisherigen zehn Weltcuprennen sieben verschiedene Sieger. Zu diesen gehört auch Alex Fiva: Der 36-jährige Bündner triumphierte beim dritten Rennen der Saison in Val Thorens. An diese Leistung konnte Fiva in der Folge aber nicht mehr anknüpfen. Bei sämtlichen sieben folgenden Wettkämpfen verpasste er die Halbfinals. Für den Bündner spricht, dass bei ihm im letzten Jahr endlich der Knoten bei einem Grossanlass geplatzt ist. Nachdem er bei seinen ersten sieben WM- und Olympia-Teilnahmen leer ausgegangen war, holte er sich bei der Weltmeisterschaft in Idre Fjäll gleich die Goldmedaille.
Medaillen-Chance: 10 Prozent
Ryan Regez tritt an den Olympischen Spielen in Peking als Führender im Gesamtweltcup und dreifacher Saisonsieger an. Der 28-jährige Berner startete nach seinem vorzeitigen Ende der Saison 2020/21 aufgrund eines Handbruchs mit fehlender Kraft für seine berüchtigten explosiven Starts und angekratztem Selbstvertrauen in den Winter, kriegte die Kurve aber rechtzeitig. Seit den Rennen in Innichen vor Weihnachten ist er tonangebend, drei Siege und zwei weitere Podestränge stehen aus den letzten sechs Rennen zu Buche. Zuletzt gewann er in Idre Fjäll zweimal innerhalb von 24 Stunden. Er wird in Peking also zu den Topfavoriten zählen.
Medaillen-Chance: 40 Prozent
Viele Augen werden in Zhangjiakou, wo die Skispringer im Einsatz stehen, auf Simon Ammann gerichtet sein. Mit seiner siebten Olympia-Teilnahme wird der 40-jährige Toggenburger alleiniger Schweizer Rekordhalter (Winter und Sommer), mit seinen vier Goldmedaillen ist er gemeinsam mit Dario Cologna der erfolgreichste Schweizer Winter-Olympionike. Um die Medaillen kämpft er im Spätherbst seiner Karriere allerdings nicht mehr. Sein bestes Resultat in dieser Saison ist ein 13. Platz, in den restlichen 13 Springen erreichte er nie die Top 20.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
Die Hoffnungen der Schweizer ruhen auf Killian Peier. Der 26-jährige, schon lange in Einsiedeln wohnhafte Waadtländer ist erstmals an Olympischen Spielen dabei. Die Enttäuschung über die verpasste Qualifikation vor vier Jahren war für ihn eine Art Initialzündung. Peier richtete seinen Fokus neu aus, holte an der WM 2019 Bronze von der Grossschanze und etablierte sich in der erweiterten Spitze. Trotz eines Kreuzbandrisses im vorletzten Sommer sprang er in dieser Saison sechsmal in die Top Ten. Auf einen Weltcup-Podestplatz musste er nach seiner Verletzung aber noch warten.
Medaillen-Chance: 7 Prozent
Gut in Form war zuletzt auch Gregor Deschwanden, der in den letzten fünf Weltcup-Wettkämpfen nie schlechter als 16. war. Der ruhige Luzerner ist aber eher ein Muster an Konstanz als der Mann für die Exploits. Der 30-Jährige hat in seiner Karriere erst einen Top-5-Platz in Weltcup holen können, vor über drei Jahren wurde er in Wisla Fünfter.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
Der 20-Jährige wurde bei der letzten Junioren-WM starker Dritter, bei den «Grossen» ist Peter aber noch weit von der Weltspitze entfernt. Sein bestes Resultat im Weltcup ist ein 16. Platz im Dezember 2020 in Nischni Tagil. Bei ihm wird es bei Olympia vor allem darum gehen, Erfahrungen bei einem Grossanlass zu sammeln.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
Ammann, Peier, Deschwanden und Peter werden gemeinsam auch im Teamwettkampf am Start stehen. Auch in diesem sind die Aussichten auf eine Medaille nicht besonders gut. Die Schweiz holte im Weltcup noch nie ein Team-Podest, beim einzigen Springen in dieser Saison gab es einen achten Platz bei neun startenden Teams. Eine grosse Steigerung ist auch mit Simon Ammann anstelle von Andreas Schuler nicht zu erwarten.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
Die Frau aus Fribourg ist erst 21 Jahre alt, gehört aber bereits zu den besten Freestyle-Skifahrerinnen der Welt. Bei den letzten Olympischen Spielen sowie an der WM im letzten Jahr holte Gremaud Silber im Slopestyle, in dieser Disziplin belegte sie auch bei den diesjährigen X-Games den starken zweiten Platz. Nach einer Verletzung ist sie also gerade rechtzeitig wieder in Form gekommen.
Medaillen-Chance: 40 Prozent
Geschlagen wurde Gremaud in Pyeongchang nur von Landsfrau Sarah Hoefflin, die in diesem Jahr sowohl im Slopestyle als auch im neu eingeführten Big-Air-Wettkampf erneut zu den Favoritinnen gehört. Auch in dieser Saison überzeugte die Genferin mit zwei Podestplätzen in drei Weltcup-Events bereits wieder. Die Vorbereitung auf Olympia verlief allerdings nicht optimal: Hoefflin stürzte an den X-Games beim Einfahren und verpasste wegen Kopfschmerzen die Wettkämpfe in den USA.
Medaillen-Chance: 40 Prozent
In den letzten Jahren gehörte der Mann aus Engelberg zu den besten der Welt. 2015 gewann Bösch den WM-Titel im Slopestyle, 2019 triumphierte er im Big Air. Zuletzt hat der 24-Jährige den Anschluss an die absolute Weltspitze aber etwas verloren. Sein letztes Podest liegt über zwei Jahre zurück, in dieser Saison kam er diesem aber mit den Rängen 5, 6 und 9 im Slopestyle relativ nah. Im Big Air verpasste er die Finalteilnahme zweimal.
Medaillen-Chance: 7 Prozent
Der Davoser überzeugte bei der letzten WM mit dem überraschenden dritten Platz. Bei seiner ersten Olympia-Teilnahme gehört Gubser dennoch nicht zu den grössten Favoriten. So reichte es ihm in dieser Saison im Weltcup nur zu den Rängen 10 und 27. Er selbst bezeichnet eine Final-Qualifikation als sein Ziel, für eine Medaille braucht der 21-Jährige einen perfekten Wettkampf.
Medaillen-Chance: 7 Prozent
Ragettli, der verletzt gewesene vielleicht beste Slopestyler der Gegenwart und Global Player in den sozialen Medien, diktierte das Geschehen vor seiner schweren Knieverletzung vor einem Jahr fast nach Belieben und knüpfte bei seinem Comeback Mitte Januar praktisch nahtlos an seine Top-Leistungen an. Im Januar gewann Ragettli den Slopestyle-Wettbewerb von Font Romeu, zudem triumphierte er in dieser Disziplin auch bei den X-Games. Der 23-jährige Bündner nimmt nach der Enttäuschung vor vier Jahren in Pyeongchang (7. Platz) den nächsten Anlauf zu seinem grossen Karriereziel Olympiagold.
Medaillen-Chance: 50 Prozent
Der 23-Jährige ist der am wenigsten hochdekorierte des Schweizer Männer-Quartetts. Wili holte im Januar 2017 überraschend einen zweiten Platz im Slopestyle-Wettkampf auf der Seiser Alm, dies ist aber bis heute sein einziges Top-5-Ergebnis im Weltcup. Sein Bestresultat in dieser Saison ist Rang 12 in Stubai.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Briguet gehört bei Olympia nur zu den Aussenseitern. Sein einziger Podestplatz liegt über vier Jahre zurück, zudem stand er in seiner Karriere erst dreimal in den Top Ten, zuletzt im Dezember 2019. Eine Medaille wäre somit eine dicke Überraschung.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
Leicht besser sind die Chancen bei Kreienbühl, wobei auch dieser nur minimale Medaillen-Chancen hat. In dieser Saison reichte es einmal mit Rang 10, bei der WM im letzten Jahr überraschte er als Sechster. Er wartet allerdings nach wie vor auf seinen ersten Podestplatz. Sein Ziel in Peking ist der Finaleinzug.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Die 28-Jährige zeigt bisher eine ansprechende Saison, vor allem im Parallel-Riesenslalom. Jenny holte bisher zwei dritte Plätze und belegt den sechsten Rang im Gesamtweltcup. In ihrer Karriere konnte sie noch nie ein Rennen gewinnen, stand aber zwölf Mal auf einem Weltcup-Podest und holte 2019 WM-Bronze.
Medaillen-Chance: 20 Prozent
Keiser hat den Sprung an die absolute Weltspitze in ihrer Karriere bisher nicht geschafft. Das Bestresultat im Weltcup der 27-Jährigen ist ein sechster Platz im Februar 2021, in dieser Saison fuhr sie nie in die Top Ten.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Acht Jahre nach ihrem Olympiasieg in Sotschi zählt die Walliserin nicht mehr zur Elite. Die 34-Jährige holte seit der Saison 2017/18 nur noch einen einzigen Podestplatz, als sie im März 2019 den Parallel-Slalom von Winterberg gewinnen konnte. Dennoch steht Kummer unter besonderer Beobachtung: Die Walliserin ging in Peking drei Wochen in Isolation und verpasste damit zwei Weltcup-Einzelrennen. Ihr Bestresultat in dieser Saison ist ein siebter Platz.
Medaillen-Chance: 3 Prozent
Zogg ist bei den Frauen im alpinen Snowboardsport wohl der grösste Schweizer Trumpf. Die 29-Jährige feierte im russischen Bannoye ihren achten Weltcupsieg und holte sich als Zweite in Scuol einen weiteren Podesplatz in dieser Saison. Zogg belegt im Gesamtweltcup den dritten Platz und tritt in Peking mit der Erfahrung von Sotschi und Pyeongchang an, wo sie sich jeweils in den Top 10 klassiert hatte.
Medaillen-Chance: 30 Prozent
Casanova ist erst 21 Jahre alt und ist wohl vor allem in Peking, um Erfahrungen bei seinen ersten Olympischen Spielen sammeln zu können. In dieser Saison überraschte er in Bad Gastein mit einem achten Platz in – sein mit Abstand bestes Resultat seiner Karriere –, klassierte sich sonst aber in Einzelwettkämpfen nie in den Punkten.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Im Dezember war es endlich so weit – in Cortina feierte der 26-Jährige den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere. Damit meldete Caviezel auch seine Ambitionen für Olympia an. Allerdings gelang es ihm in der Folge nicht mehr, seinen Exploit zu bestätigen. In den folgenden vier Einzel-Rennen kam der Bündner nicht mehr über Rang 8 hinaus. Umso schwerer ist es einzuschätzen, was man von Caviezel in Peking erwarten darf.
Medaillen-Chance: 10 Prozent
Auf dem Papier gehört Nevin Galmarini vier Jahre nach seinem Triumph in Pyeongchang und acht Jahre nach Silber in Sotschi nicht mehr zu den Topfavoriten. Der 35-jährige Bündner hatte in der jüngeren Vergangenheit mit anhaltenden Rückenproblemen zu kämpfen und schaffte es im Weltcup seit mehr als drei Jahren nicht mehr auf das Podest. Und doch ist dem detailversessenen Routinier ein erneuter Olympia-Coup zuzutrauen, zumal er im Januar als Vierter zweimal am Weltcup-Podest kratzte.
Medaillen-Chance: 7 Prozent
Mit der Olympia-Qualifikation ist ein Traum für die 21-Jährige in Erfüllung gegangen. Burri holte sich das Ticket erst beim letztmöglichen Event im Laax und feierte so schon einen grossen persönlichen Erfolg. Ein absolutes Topresultat ist ihr in Peking allerdings nicht zuzutrauen. In ihrer Karriere erreichte sie noch nie die Top 5, ihr Bestresultat ist ein achter Platz, den sie Anfang Jahr in Calgary holte.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Gisler ist erst 18 Jahre alt, in der Snowboard-Szene aber alles andere als ein unbeschriebenes Blatt – so qualifizierte sie sich im Januar in Laax erstmals überhaupt für einen Slopestyle-Final, wo sie Rang 8 belegte. Für eine Medaille in Peking ist es noch zu früh.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Im Oktober schaffte der 26-Jährige einen Coup – Boesiger gewann überraschend den Big-Air-Wettkampf von Chur und gewann so erstmals im Weltcup. Zuvor war er noch nie auf einem Podest gestanden. Diesen Erfolg konnte er in der Folge aber nicht bestätigen – in Steamboat und Laax reichte es ihm nur zu den Rängen 45 und 55. Vor vier Jahren qualifizierte er sich bei Olympia bereits einmal für den Final und wurde dort Achter.
Medaillen-Chance: 10 Prozent
Im Gegensatz zu Boesiger stand Huber noch nie auf einem Weltcup-Podest. Dafür hat er schon eine WM-Medaille gewinnen können – 2017 holte er sich in der Sierra Nevada überraschend Silber. Diesen Coup konnte er in der Folge allerdings nie bestätigen. Diese Saison verpasste der 27-Jährige in jedem Wettkampf die Top 15, sein Highlight ist Rang 17 in Calgary.
Medaillen-Chance: 3 Prozent
Mit erst 19 Jahren ist Wicki bereits in der erweiterten Weltspitze angekommen. In dieser Saison überzeugte sie mit drei Top-Ten-Resultaten in drei Wettkämpfen, zweimal wurde sie starke Sechste. Eine Medaille darf man von der Junioren-Weltmeisterin von 2017 nicht erwarten, eine Final-Quali wäre ein schöner Erfolg.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Burgener ist in der Halfpipe ein bekannter Name. Der 27-Jährige holte in dieser Disziplin bei den Weltmeisterschaften 2017 und 2019 Bronze, in Pyeongchang verpasste er eine Medaille als Fünfter nur knapp. Zudem hat er auch im Weltcup schon sieben Podestplätze auf dem Konto. Der letzte liegt allerdings fast ein Jahr zurück. In dieser Saison lieferte er bisher die Ränge 10 und 6.
Medaillen-Chance: 5 Prozent
Hablützel ist in einer schwierigen Situation – im November riss er sich das Kreuzband, entschied sich aber, dieses nicht zu operieren, um bei Olympia teilnehmen zu können. Seither läuft es dem Vierten der WM im letzten Jahr aber nicht rund. In Copper Mountain wurde er immerhin noch Neunter, in Laax verpasste er als 16. den Final. Auf sein erstes Weltcup-Podest wartet er noch immer.
Medaillen-Chance: 3 Prozent
Jan Scherrer ist in dieser Saison hervorragend in Form. Der 27-Jährige sprang sowohl in Copper Mountain als auch beim glänzend besetzten Laax Open auf den zweiten Platz und holte sich so seine ersten Weltcup-Podestplätze seit Dezember 2018. 2021 holte er mit Bronze bei der WM im Aspen zudem seine erste Medaille bei einem Grossanlass.
Medaillen-Chance: 30 Prozent
Auf einen Podestplatz bei der Elite wartet Casanova nach wie vor. Ihr bisheriges Karriere-Highlight war ein fünfter Platz bei der WM 2021, als sie sich im kleinen Final durchsetzen konnte. In dieser Saison qualifizierte sie sich erst einmal für einen Halbfinal im Weltcup, am Ende wurde sie Siebte.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Die 23-Jährige holte 2018 an der Junioren-WM Bronze, schaffte den Schritt zur Weltklasse-Fahrerin aber nicht ganz. Im Weltcup wartet sie noch immer auf ihre erste Halbfinal-Teilnahme, bei ihrer einzigen WM-Teilnahme bei den «Grossen» fuhr sie auf Rang 20.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
Nach überstandenem pfeifferschem Drüsenfieber kehrte die Schangnauerin als Elfte auf der Olympia-Strecke in China stark in den Weltcup zurück. Es folgte allerdings gleich der nächste Rückschlag: Siegenthaler stürzte im Training und zog sich dabei eine Kreuzbandverletzung und einen Knorpelschaden zu. Nun ist die 21-Jährige rechtzeitig für Olympia wieder fit, allzu viel darf man nach der suboptimalen Vorbereitung allerdings nicht erwarten.
Medaillen-Chance: 1 Prozent
Koblet ist der einzige Schweizer Mann im Snowboardcross. Der Bündner fuhr vor knapp einem Jahr im georgischen Bukuriani erstmals aufs Weltcup-Podest, kommt in dieser Saison allerdings nicht in Fahrt. Sein bisheriges Highlight ist ein zehnter Platz in Cervinia, ansonsten reichte es maximal zu Rang 20.
Medaillen-Chance: 3 Prozent
Noch ist nicht bekannt, wer gemeinsam mit Kalle Koblet für die Schweiz den Mixed-Team-Wettkampf bestreiten wird. Doch egal, wer es ist – die Schweiz wird als Aussenseiter ins Rennen gehen. In dieser Saison kam es bisher zu einem Team-Wettbewerb, damals verpassten Koblet und Sophie Hediger die Halbfinals.
Medaillen-Chance: 2 Prozent
Mit Material von Keystone-SDA