Tamy Glauser hat eine aufregende Biographie. Nun will das bekannte Model dieser ein weiteres Kapitel hinzufügen. Die non-binäre Person aus Bern träumt davon, 2028 in Los Angeles an den Olympischen Spielen zu starten.
Als das Mädchen, das bei Pflegeeltern in der Nähe von Bern aufwuchs, noch Tamara hiess, war es eine der besten Nachwuchs-Schwimmerinnen des Landes. Glauser gewann mehrere Goldmedaillen an den Schweizer Meisterschaften. Die 400 m Freistil waren ihren Paradestrecke.
Nach eigener Aussage war sie so talentiert, dass sie als 14-Jährige an den Olympischen Spielen in Sydney hätte teilnehmen sollen. «Doch ich entschied mich damals gegen ein Leben als Spitzensportlerin», sagte Glauser dem «Blick». Der Teenager kannte jede Kachel im Hallenbad persönlich und hatte genug davon, dass Trainings und Wettkämpfe das Leben abseits der Schule bestimmten.
Etwas später ging Glauser zum Studium nach New York, doch um Model zu werden, brach Glauser es mit 27 Jahren ab. Mit Erfolg: Glauser lief mitunter für Top-Designer wie Jean Paul Gaultier oder Vivienne Westwood. Zudem sorgte die Beziehung zur Ex-Miss-Schweiz Dominique Rinderknecht, die vier Jahre hielt, für Aufmerksamkeit. «Tamynique» nannte der Boulevard das Duo.
Mittlerweile ist Tamy Glauser 39 Jahre alt – und zurück bei der ersten grossen Liebe, dem Schwimmen. Die Romanze flammte wieder auf, nachdem Glauser im Juli bei einer Zürcher Seeüberquerung mitmachte und gleich gewann, in 36:09 Minuten für die 1,5 Kilometer lange Strecke.
«Von da an hatte mich das Fieber wieder gepackt», sagt Glauser. Das Model trinkt keinen Alkohol mehr und hat mit Rauchen aufgehört. Und es hat einen neuen Traum: Die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles. Dort will Tamy Glauser als Schwimmerin am Start stehen – mit dann 43 Jahren.
«Ich weiss, das klingt für viele angesichts meines Alters verrückt. Aber ich habe auch beim Modeln das Alterslimit nach oben gepusht», gibt sich Glauser beim «Blick» kämpferisch. «Wenn mir jemand sagt, das kannst du nicht, dann schaffe ich es erst recht.»
Allerdings ist es vom Traum zur Realität ein sehr weiter Weg. Glauser müsste ihr Leben vollständig dem Sport unterordnen und Limiten erfüllen. Oder findet das Model eine Abkürzung? Mütterlicherseits hat Tamy Glauser Wurzeln in Nigeria. Vielleicht kann diese Tatsache die Türe zur Erfüllung des olympischen Traums öffnen. Wobei auch dies kein Selbstläufer werden würde: Nigerias einzige Schwimmerin in Paris 2024, Adaku Nwandu, wurde immerhin 34. von 79 Starterinnen über 50 m Freistil. (ram)