Österreichs Handball-Szene ist in Aufruhr. Der Verband hat Ivan Horvat von Alpla Hard für mehr als zwei Jahre aus dem Verkehr gezogen. Der kroatische Rückraumspieler wurde wegen eines Fouls bis am 30. Juni 2027 gesperrt.
Auf den ersten Blick sieht der Vorfall nicht besonders schlimm aus. Im Handball kommt es häufig vor, dass ein Spieler einen Schlag ins Gesicht erhält. Doch dieser Schlag war besonders heftig: Gegenspieler Markus Mahr erlitt einen offenen, mehrfachen Nasenbeinbruch. Blutspuren auf dem Hallenboden waren stumme Zeugen der Verletzung.
Das unabhängige Handballgericht des Österreichischen Handballbunds (ÖHB) stufte Horvats Foul als grob unsportliches Verhalten ein. Der Verband wies darauf hin, dass sich die Sperre von 26 Monaten im mittleren Bereich des vorgegebenen Strafausmasses befinde. Gemäss dem Reglement erwartete Horvat eine Sperre zwischen acht Spielen und vier Jahren.
Der 32-jährige Horvat, der seit 2018 in Hard bei den «Roten Teufeln vom Bodensee» spielt, hatte sich nach der Partie bei Mahr entschuldigt. «Es tut mir sehr leid, dass es zu dieser Verletzung gekommen ist. Es war in keinster Weise meine Absicht, Markus zu verletzen», erklärte er. «Seine Körpertäuschung war enorm schnell und ich habe in dieser Situation leider falsch reagiert.»
Alpla Hard verurteilte in einer Mitteilung «gewisse mediale Darstellungen». Der Klub betonte, man stehe hinter Horvat, «der sich stets sportlich fair verhält und unsere Vereinswerte auch auf dem Spielfeld lebt».
Bregenz Handball kritisierte die Kommunikation von Alpla Hard, das unmittelbar nach Spielende ein Bild des jubelnden Horvat gepostet hatte. «Ein Teufel als Elefantentöter», urteilten die Bregenzer. «Wir fragen uns ernsthaft: Wo bleibt hier das Fingerspitzengefühl?»
Hard hatte sich in den Playoff-Viertelfinals der österreichischen Meisterschaft gegen den Lokalrivalen Bregenz durchgesetzt. Es trifft nun in den Halbfinals auf die Fivers aus dem Wiener Stadtteil Margareten. Auf Ivan Horvat muss der siebenfache Meister (zuletzt 2021) dabei verzichten. (ram)
«The Chase» – so hiess die Schnitzeljagd quer durch die Schweiz, bei der das EM-Kader des Schweizer Nationalteams auf aussergewöhnliche Weise über das Wochenende enthüllt wurde. 23 Spielerinnen sollen von Fans entdeckt und öffentlich gemacht werden. Am Montag um 11 Uhr findet nun die Medienkonferenz zur offiziellen Kaderbekanntgabe für die Heim-EM statt. Dabei werden auch die letzten beiden Spielerinnen, welche das 25 Frauen starke Kader bilden, kommuniziert.
Einfach unglücklich gelaufen.
Ausschluss ja, sperre nein.