Was für ein Pech für Simon Ammann! Als Favorit auf den Gesamtsieg und in Topform war der Toggenburger nach Oberstdorf gereist, doch jetzt ist der Traum vom ersten Tournee-Sieg im 17. Anlauf schon nach einem Sprung vorbei. Ammann fliegt auf der Schattenbergschanze zwar 133 Meter weit, stürzt aber nach der Landung.
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Mit den 133 Metern im Duell gegen den Slowenen Peter Prevc wäre Simon Ammann über die Lucky-Loser-Regelung locker in den zweiten Durchgang gekommen und hätte sich in der Gesamtwertung der Tournee weiter im Gespräch gehalten.
Der Sturz unmittelbar nach der Landung führte jedoch zu derart hohen Punktabzügen, dass der viermalige Olympiasieger als 34. ausschied. Bei einem «normalen» Springen ohne K.o.-System hätte Ammann den Final aber dennoch erreicht. Er totalisierte beispielsweise 10 Punkte mehr als Titelverteidiger Thomas Diethart, der als Duell-Sieger im Final antreten darf.
Ammann hatte versucht, eine schöne Telemark-Landung zu zeigen, was generell zu den technischen Schwächen des Toggenburgers gehört. Im Probedurchgang hatte der Telemark aber noch einwandfrei geklappt.
Obwohl der Sturz unschön aussah, zog sich Simon Ammann nach ersten Erkenntnissen keine Verletzungen zu, sodass er die Tournee sollte fortsetzen können. Interviews wollte der Toggenburger zunächst keine geben. Er musste den Ärger erst runterschlucken.
Dann stellte sich Ammann aber doch noch den Medien. «Der eine oder andere Kraftausdruck ist mir durch den Kopf gegangen. Das ist extrem ärgerlich, der Neuschnee hat meine Ski ein wenig gestoppt», erklärte der Unglücksrabe in einer ersten Reaktion. «Ich konnte mich nicht halten
und ich ging zu Boden. Es ist mir nichts passiert.»
Dass die Tournee für ihn bereits zu Ende ist, tut natürlich weh. «Ich habe damit gerechnet, dass ich im zweiten Durchgang starten könnte. Aber es sollte nach Reglement nicht sein. Das ärgert mich.»
Ammann bleibt nichts anderes übrig, als den Blick nach vorne zu richten. «Ich habe schone einige Enttäuschungen erlebt. Ich brauche jetzt etwas Zeit. Aber wenn ich wieder am Start sehe, richtet sich der Fokus wieder auf die neuen Aufgaben.»
Die österreichischen Newcomer drückten den Wettkampf den Stempel auf. Der schon nach dem ersten Sprung führende Stefan Kraft siegte bei seinem ersten Erfolg im Weltcup 6,9 Punkte vor seinem Landsmann Michael Hayböck. Als einziger der Tournee-Favoriten brachte es der Slowene Peter Prevc als Dritter aufs Podest, deutlich vor dem Polen Kamil Stoch, dem Doppel-Olympiasieger von Sotschi 2014.
Der Österreicher Gregor Schlierenzauer, der zweimalige Tournee-Sieger und beste Weltcup-Springer aller Zeiten, zeigte einen schwachen zweiten Versuch und handelte sich als 17. einen Rückstand von schon 44,4 Punkten auf Stefan Kraft ein. (pre/si)