Die Frage nach dem besten Spieler aller Zeiten und das Erbe der «Big 3» wird die Tennis-Welt noch lange beschäftigen, auch wenn mit Roger Federer und Rafael Nadal (neben Novak Djokovic) mittlerweile zwei Drittel des Trios zurückgetreten sind. Das zeigt auch ein kurzer Videoclip, der im Rahmen der Show-Tour Ultimate Tennis Showdown in Frankfurt aufgenommen wurde.
Der Kanadier Denis Shapovalov, der Australier Thanasi Kokkinakis und der Österreicher Dominic Thiem sitzen an einem Tisch und besprechen die Spielweise von Federer, Nadal und Djokovic. Demnach soll sich der Schweizer in einem Bereich stark von den anderen zwei unterschieden haben.
Shapovalov erinnert sich an ein Spiel im Halbfinale des Miami Open von 2019: «Gegen Federer fühlst du dich wie ein Junior.» Er habe an diesem Turnier gute Spieler geschlagen – darunter Andrej Rublew oder Frances Tiafoe. «Aber gegen Roger fühlte ich mich wie ein Junior auf dem Platz, es war krank.»
Kokkinakis schlägt in eine ähnliche Kerbe und erzählt, dass es Federer schaffe, dass man sich als Gegner lächerlich fühle. «Ich habe ihn nie schwitzen sehen. Seine Frisur war immer perfekt. Er verarscht dich einfach und sieht dabei so aus, als nehme er es gar nicht ernst», erklärt der Australier. «Einen Punkt spielt er mit Slice, den nächsten haut er voll drauf. Er schikaniert dich richtig», ergänzt Shapovalov.
Gegen Nadal und Djokovic sei das Gefühl ganz anders gewesen: «Rafa stöhnt wenigstens. Es fühlt sich so an, als würdest du übers ganze Feld gejagt. Und Nole rennt und rutscht übers ganze Feld», erklärt Kokkinakis. Auch sonst habe es Unterschiede gegeben: «Die Schlagauswahl von Nadal hat sich vorhersehbar angefühlt. Man hat immer genau gewusst, was er jetzt macht, aber er war einfach so gut, dass du trotzdem nichts machen konntest», sagt Shapovalov. Thiem ergänzt: «Gegen Roger glaubst du ein Rezept gefunden zu haben. Ich spielte mit viel Spin auf seine Rückhand und er haut den Ball einfach die Linie runter.»
Doch eigentlich müssten gerade Kokkinakis und Thiem gute Erinnerungen an Federer haben. Der Australier hat das einzige Spiel der Karriere gegen den Schweizer gewonnen, Thiems Bilanz steht gar bei fünf Siegen und zwei Niederlagen. (abu)