Oklahoma City Thunder hat einen Lauf – einen negativen. Zum achten Mal in Folge verlor die Equipe, die eine der schwächsten der aktuellen NBA-Saison ist, in Memphis. Es war in der Nacht auf Freitag (Schweizer Zeit) eine Abreibung sondergleichen gegen die Grizzlies, die ihre Beute vom ersten Sprungball an attackierten und bis zur Schlusssirene nicht in Ruhe liessen.
Am Ende zeigte das Scoreboard einen 152:79-Sieg an. Memphis holte also fast doppelt so viele Punkte wie Oklahoma – und vor allem sorgte es mit den 73 Punkten Unterschied für einen neuen Liga-Rekord. Es war die höchste Differenz, die je ein Sieger zwischen sich und den Verlierer gelegt hat.
Der alte Rekord hielt 30 Jahre lang: 1991 gelang den Cleveland Cavaliers ein 148:80-Sieg gegen die Miami Heat. Beim «Samschtig-Jass» hiesse dies: Differenz 68.
«Mann, das ist ein tolles Gefühl. Ein tolles Gefühl, in den Geschichtsbüchern zu stehen», freute sich De'Anthony Melton, der für die siegreiche Mannschaft aus Tennessee 19 Punkte erzielte. «Jeder hat seinen Anteil dazu geleistet, jeder hat vollen Einsatz gegeben, wir haben das als Team erreicht.» In der Tat skorten nicht weniger als neun Grizzlies zweistellig. Mit 27 Punkten die meisten für Memphis sammelte Jaren Jackson Jr.
Freuten sich die Sieger mit Recht, so war die Stimmung in der Kabine der City Thunder bedrückter. «Das ist nichts, was wir einfach vergessen sollten», betonte der routinierte Mike Muscala. «Wir sollten aus dieser Niederlage lernen. So sehr es jetzt schmerzt, und das Videostudium wird noch einmal weh tun, aber wir müssen daraus die richtigen Lehren ziehen.»
Sein Headcoach verzichtete darauf, die eigenen Spieler zur Schnecke zu machen. Lieber wies Mark Daigneault auf den starken Gegner hin. «Memphis hat mit viel Kraft und Tempo gespielt und das über die ganze Spieldauer durchgezogen und wirklich gut gespielt. Wir haben zu Beginn nicht gut geworfen und kamen gar nie richtig ins Spiel.»
Dass die Oklahoma City Thunder nun einen wenig schmeichelhaften Eintrag in den NBA-Geschichtsbüchern haben, nahm Daigneault hin. «Das gehört zum Sport. Wenn man sich dem Wettbewerb aussetzt, macht man gute und schlechte Erfahrungen. Wenn man das Schlechte nicht ertragen will, kann man das Gute nicht verfolgen, das ist die Lektion heute. Man muss sein eigenes Blut schmecken, darin sitzen.» Er suche keine Ausreden und wolle auch nicht die Augen vor der Wahrheit verschliessen, doch es sei ihm auch ein Anliegen zu betonen, «dass wir nicht die ganze Saison über so schlecht waren».
OKC Thunder kommt es wohl gelegen, dass es nun drei Tage Pause hat bis zum nächsten Spiel und somit Zeit erhält, um einiges neu zu justieren. Der nächste Gegner kommt wie gerufen: die Detroit Pistons, mit einer Bilanz von 4 Siegen und 18 Niederlagen das schlechteste Team der Saison.
(Mit Informationen von Keystone-SDA)