Shiffrin, seit Dienstag alleinige Rekordhalterin bei den Frauen und nun bei 84 Erfolgen angelangt, setzte sich im letzten Riesenslalom vor der WM überlegen vor den Skandinavierinnen Ragnhild Mowinckel und Sara Hector durch.
Lediglich Mowinckel büsste weniger als eine Sekunde auf die Amerikanerin ein, die fünf der letzten sechs Riesenslaloms gewann und ihren zehnten Saisonsieg einfuhr. Zur absoluten Bestmarke des Schweden Ingemar Stenmark fehlen der 27-Jährigen nur noch zwei Erfolge.
Lara Gut-Behrami vergab ihre Chancen auf einen weiteren Podestplatz im ersten Lauf, in dem ihr ein zeitraubender Fehler unterlief. Im zweiten verbesserte sich die Tessinerin dank Laufbestzeit um acht Positionen. Zum Podest, von dem sie am Morgen mehr als eine Sekunde entfernt war, fehlten der Weltmeisterin letztlich 19 Hundertstel.
Für Gut-Behrami waren es die letzten Rennen vor der WM in Courchevel und Méribel; vor den Titelkämpfen stehen in Spindlermühle in Tschechien am Wochenende noch zwei Slaloms auf dem Weltcup-Programm. Die Form der Tessinerin stimmt. «Trotz dieses ersten Laufs, in dem ich riesige Fehler gemacht habe und mir auch noch der Ski gebrochen ist, nehme ich Gutes mit. Mit Ausnahme dieses Laufs gelangen mir solide Fahrten», befand Gut-Behrami im SRF-Interview. Das Knie, das sie seit Cortina spüre, habe ihr im Gegensatz zum Vortag keine Schmerzen bereitet.
Andrea Ellenberger, Simone Wild und Camille Rast belegten die Plätze 20, 21 und 26. Das Trio verpasste es damit, die interne Kluft etwas zu schliessen, die im Schweizer Riesenslalom-Team hinter Gut-Behrami besteht. Die Leistungskurve bei Wild verlief dabei diametral zu jener von Gut-Behrami. Nach dem ersten Lauf mit Startnummer 27 gute Zwölfte, fuhr die Zürcherin am Nachmittag zu fehlerhaft.
Ob der gute erste Lauf Eigenwerbung genug war, um noch auf den WM-Zug aufzuspringen? Der Entscheid über die Vergabe der Startplätze liegt nun in den Händen von Swiss-Ski. Erfüllt hat die internen Selektionskriterien neben der als Titelverteidigerin gesetzten Gut-Behrami einzig Wendy Holdener, die die Rennen im Südtirol zwecks WM-Vorbereitung ausliess.
Ellenberger und Gisin, die am Mittwoch zum ersten Mal seit fünf Jahren die Qualifikation für den zweiten Lauf verpasste, dürften die Nase vor Wild haben. Das fünfte und letzte WM-Ticket im Riesenslalom wird entweder an Rast oder die sechs Jahre ältere Wild gehen.
(nih/sda)