«Es sind die gleichen Farben wie vorher», sagt Fabio Celestini mit einem verschmitzten Lächeln, als er den rot-blauen Schal von ZSKA Moskau in die Kamera hält. Der Westschweizer hat beim Armeeklub in der russischen Hauptstadt einen Vertrag bis Sommer 2027 mit Option auf ein weiteres Jahr unterschrieben.
«Ich bin sehr glücklich», sagt der FCB-Meistertrainer bei der Unterschrift. Es sei eine grosse Herausforderung für ihn und seinen Staff. Sie würden sich freuen, mit der Arbeit beginnen und die Geschichte «dieses grossen Klubs» weiterschreiben zu können. Trotz der gleichen Farben wie zuvor in Basel sei die Aufgabe nun natürlich ganz etwas anderes.
Angesprochen auf die Ziele mit ZSKA sagt Celestini: «Wir wollen uns weiter verbessern. Wir werden versuchen, weiter zu gewinnen, Trophäen zu gewinnen.» ZSKA sei ein grosser Klub in Europa, was der Schweizer und sein Team weiterführen wollen. Dass die russischen Teams derzeit aufgrund von Wladimir Putins Angriffskrieg in der Ukraine von sämtlichen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen sind, scheint ihn nicht zu stören. Celestini sagt: «Es ist eine sportliche Challenge, aber auch eine Challenge fürs Leben für uns alle. Ich freue mich, zu beginnen.»
In der Schweiz wird Celestinis Wechsel deutlich kritischer angeschaut. «Fabio Celestini hat den Verstand verloren», schreibt die «BZ Basel» in ihrem Kommentar. «Fabio Celestini ist von allen guten Geistern verlassen», titelt die «Basler Zeitung». Als «kompletten Irrsinn» bezeichnet der Blick den Wechsel. Und auch wenn man sich die Kommentare in den sozialen Medien anschaut, wird sofort klar, dass Celestini mit diesem Entscheid viele Sympathien verspielt hat – bei den FCB-Fans und darüber hinaus.
Doch nicht nur hier, auch in Russland hagelt es nach der Unterschrift Kritik. In Moskau kann man nicht nachvollziehen, warum man auf einen ausländischen statt einen russischen Trainer setzt. Wie der «Blick» schreibt, sagt ZSKA-Legende Wladimir Ponomarjow: «Wir haben eine Katze im Sack gekauft. Er wird lange brauchen, um sich in die Mannschaft einzufügen. Wohl etwa sechs Monate – und dann wird er auf dem sechsten Platz landen.»
Und der ehemalige russische Nationalspieler Dmitri Bulkyin meint: «Erstens kennt er die russische Liga nicht, zweitens glaube ich nicht, dass die Schweizer Liga auch nur ansatzweise mit der russischen mithalten kann und drittens glaube ich, dass er Probleme mit der Stimmung im Team haben wird.» (abu)