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Zahl der Reichen geht sowohl global als auch schweizweit zurück

Zahl der Reichen geht global und schweizweit zurück – aus einem simplen Grund

01.06.2023, 10:0401.06.2023, 11:57
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A guest alights from a Nextant Aerospace 400XT aircraft at the Shanghai International Business Aviation Show at the Hongqiao International Airport in Shanghai in this April 16, 2013 file photo. Ferrar ...
Kleiner Dämpfer für die Wohlhabenden dieser Welt.Bild: Reuters

Viele Reiche rund um den Globus haben im vergangenen Jahr den Minus gemacht. Grund: Der Einbruch der Aktienmärkte. Die Anzahl der Dollarmillionäre reduzierte sich sowohl global gesehen als auch in der Schweiz, ebenso deren Vermögen.

Die Zahl der Menschen weltweit, die über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens einer Million US-Dollar verfügen, verringerte sich binnen Jahresfrist um 3.3 Prozent auf 21.7 Millionen.

Der Gesamtwert der Vermögen dieser Privatpersonen (High Net Worth Individuals - HNWI) schrumpfte Daten des Beratungsunternehmens Capgemini zufolge im Vergleich zum Vorjahr um 3.6 Prozent auf 83 Billionen Dollar. Dies sei in beiden Kategorien der stärkste Rückgang seit mehr als zehn Jahren, ordnete Capgemini ein. «Ursache waren die geopolitischen wie auch makroökonomischen Unsicherheiten.»

Beinahe halbe Million Millionäre in der Schweiz

In der Schweiz sank 2022 das Gesamtvermögen der HNWI um gut 3 Prozent auf etwas über 1.4 Billionen US-Dollar, nachdem es 2021 noch zugenommen hatte. Dieses Vermögen verteilte sich auf 468'100 Personen, womit die Anzahl der HNWI hierzulande um etwas mehr als 2 Prozent schrumpfte.

In Europa insgesamt reduzierten sich die Vermögen der Dollar-Millionäre in ähnlichem Umfang wie in der Schweiz, den stärksten Vermögensrückgang verzeichnete die Region Nordamerika mit minus 7.4 Prozent.

Wieso muss ich in der Schweiz zahlen, um zu pinkeln?!

Video: watson/Emily Engkent, Aya Baalbaki

Capgemini berücksichtigt in seinem seit 1997 jährlich erstellten «World Wealth Report» Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, alternative Investments wie privates Beteiligungskapital, Bargeld sowie Immobilien, sofern diese nicht selbst genutzt werden. Sammlungen oder Gebrauchsgüter werden nicht eingerechnet.

Andere Analysen bestätigen den von Capgemini aufgezeigten Trend: Der Versicherer Allianz, der jährlich eine Studie zur Entwicklung der globalen Geldvermögen vorlegt, prognostizierte bereits im Oktober für 2022 die Trendwende: Für 2022 sei wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs inklusive hoher Inflation und Verschärfung der Geldpolitik mit einem Rückgang des globalen Geldvermögens um mehr als zwei Prozent zu rechnen - der erste nennenswerte Vermögensverlust seit der Finanzkrise 2008. (aeg/sda/awp)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Andy
01.06.2023 12:10registriert Januar 2014
Über die Reichen mache ich mir zuletzt Sorgen, solange das, was eigentlich die Schweiz mal stark gemacht hat, der Mittelstand, weiter ausgeblutet wird. Es wäre wünschenswert, dass wir uns nicht so oft gegeneinander ausspielen lassen, zugunsten derer, welche ohnehin schon mehr als genug haben.
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Barracuda
01.06.2023 16:04registriert April 2016
Uii, ganz kritisch 😱 Da muss die FDP unbedingt (noch mehr) Gegensteuer geben 😄 Die armen Reichen...
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