Wirtschaft
International

Ölkonzern Total zieht sich nach Militärputsch aus Myanmar zurück

Ölkonzern Total zieht sich nach Militärputsch aus Myanmar zurück

21.01.2022, 11:2221.01.2022, 11:22
A logo is seen over prices at French oil and gas company Total gas station in Marseille, February 11, 2015. The French oil and gas company Total SA will present its 2014 annual results on Thursday. RE ...
Bild: X00211

Der französische Energiekonzern Total zieht sich ein Jahr nach dem Militärputsch in Myanmar komplett aus dem südostasiatischen Land zurück. Die sich weiter verschlechternde Menschenrechtssituation und generelle Lage habe zu der Entscheidung geführt, sich nach Aufgabe laufender Projekte auch aus der Gasförderung im Yadana-Feld zurückzuziehen, teilte Totalenergies am Freitag in Paris mit.

Mit dem Schritt werde auch auf die Forderung von Menschenrechtsorganisationen und Anteilseignern eingegangen, die verhindert sehen wollten, dass Erträge aus der Gasförderung den Machthabern in Myanmar zugute kommen. Dazu habe Total am Ende keine andere Möglichkeit als den kompletten Rückzug gesehen.

Die Gasförderung unter der Regie von Total werde innerhalb der vertraglichen Kündigungsfrist von sechs Monaten auslaufen, während der das Unternehmen die Energieversorgung weiterhin verlässlich sicherstellen will. Eine finanzielle Kompensation für Total werde es nicht geben.

In Myanmar hatte die Armee vor einem Jahr die Macht übernommen. Das Militär hatte die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Jeder Widerstand wird mit brutaler Härte unterdrückt. In vielen Teilen des Landes haben sich lokale bewaffnete Einheiten gebildet, um Widerstand gegen die Junta zu leisten. (aeg/sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
So verteidigt der Economiesuisse-Chef den Schweizer Zolldeal mit den USA
Der Economiesuisse-Präsident hält die Kritik am Zolldeal mit den USA für überzogen. Im Interview erklärt Christoph Mäder, weshalb die Schweiz keine Alternative hatte, warum die Investitionszusagen kein Bluff sind – und was er von Goldbarren, Rolex und Milliardären hält.
Die USA haben die Schweiz lange zappeln lassen. Nun sinken die Zölle auf 15 Prozent. Kann man den Schaden, den die US-Zölle für die Schweiz angerichtet haben, beziffern?
Christoph Mäder: Die Reduktion der Zölle ist eine grosse Erleichterung für die Schweizer Wirtschaft. Die 39 Prozent waren eine sehr erhebliche Belastung für die Exportindustrie. Es ist schwierig, den Schaden zu beziffern, denn es gibt nicht nur direkte, sondern auch indirekte Effekte. Mehrere tausend Arbeitsplätze waren gefährdet.  Ein Unternehmer sagte mir, sein USA-Geschäft sei praktisch zum Stillstand gekommen. Nach der Ankündigung der Senkung auf 15 Prozent normalisierten sich die Gespräche mit den Kunden wieder.
Zur Story