
Vania Alleva, die Präsidentin der Unia prangert die Verhältnisse an der Medienkonferenz an.Bild: keystone
Die Gewerkschaft Unia hat bei der Vorstellung des Frauenlohn-Reports grosse Unternehmen angeprangert. Diese würden das Gleichstellungsgesetz ignorieren. Bürgerliche Parteien wollten gleichzeitig die Lohnanalysen schwächen oder abschaffen.
10.06.2025, 10:4910.06.2025, 10:52
Gemäss dem Report zeigte sich, dass Mindestlöhne für Frauen wichtig sind. Frauen nämlich würden überdurchschnittlich oft in Tieflohnbranchen arbeiten, teilte Unia am Dienstag im Vorfeld des Frauenstreiktages vom 14. Juni mit.

Bild: unia.ch/auswertung SGB der lohnstrukturerhebung 2020 des bfs
20 Prozent der Frauen und damit ein doppelt so grosser Anteil wie bei den Männern sind zu tiefen Löhnen beschäftigt. Unter Immigrantinnen beträgt der Tieflohn-Anteil gar 30 Prozent. Ein Lohn muss gemäss der Gewerkschaft aber zum Leben reichen.

Bild: unia.ch/auswertung SGB der lohnstrukturerhebung 2020 des bfs
Nach offiziellen Zahlen verdienen Frauen weiterhin 17,5 Prozent weniger als Männer. 45 Prozent davon sind auf indirekte Diskriminierung wie Beruf, Branche oder Alter zurückzuführen. 55 Prozent gehen jedoch auf das Konto direkter Diskriminierung – sie seien anders nicht zu erklären, hielt die Unia fest.

Der Frauenstreik 2024 in Bellinzona. Bild: keystone
Der feministische Frauenstreik findet in der Schweiz am 14. Juni 2025 statt. Die Initiantinnen fordern unter dem Motto «Kein Schritt zurück – gemeinsam für mehr Gleichstellung!» unter anderem Anpassungen und Massnahmen gegen tiefere Löhne oder sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Sie wollen die Rückschritte stoppen und die Möglichkeiten für die Kinderbetreuung ausbauen. (sda/fox)
Landsgemeinde Appenzell AR beschliesst das Frauenstimmrecht
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Landsgemeinde Appenzell AR beschliesst das Frauenstimmrecht
Vor 30 Jahren, am 30. April 1989, beschloss die Landsgemeinde des Kantons Appenzell Ausserrhoden in Hundwil das Frauenstimmrecht. (bild: schweizerisches nationalmuseum)
quelle: schweizerisches naationalmuseum
Barbara Steinemann (SVP) über den Frauenstreik
Video: srf
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Florian Spielhofer führt in Saint-Imier im Berner Jura eine Käserei. Der Produzent und Affineur der Marke Tête de Moine sitzt auf fast 20 Tonnen des berühmten Käses – eigentlich für den Export in die USA bestimmt, jetzt aber vorerst blockiert.
Aus der kleinen Käserei, die Vater Joseph Spielhofer 1982 in Cormoret gegründet hat, ist ein Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitenden geworden – verteilt auf zwei Standorte, in Sonvilier und in Saint-Imier, im gleichnamigen Tal, mitten im Berner Jura. Hier, am Nordhang des Chasseral, gehen Uhrenmanufakturen und Kühe seit jeher gut zusammen. Doch seit dem 7. August und den von Donald Trump verhängten 39 Prozent Einfuhrzöllen auf Schweizer Exporte in die USA ist die Postkartenidylle bedroht.
Ausbildung, Teilzeitarbeit, Durchsetzungskraft, Wille, Verantwortungsbereitschaft?
Zweitens finde ich die Gewerkschaft äusserst kreativ, wenn sie eine "indirekte Diskriminierung" aufgrund von Beruf, Alter oder Branche" dichten will.
Soll denn nun eine Pflegerin im gleichen Pensum 7'000.- verdienen, während ihr männlicher Kollege 5'000 verdient?
Aber klar, die Gewerkschaft würde sich ja selber abschaffen, wenn sie eingestehen würde, dass die Lohnungleichheit/Diskriminierung abgenommen hat.