Die Dating-App Tinder steht für die Möglichkeit, Fötelis vom potenziellen zukünftigen Schatz nach links oder rechts zu swipen und bei beidseitigem Gefallen zu chatten. Für unbegrenzten Tinder-Spass kann man den Bezahldienst «Tinder-Plus» aktivieren – um zum Beispiel mehr als hundert Likes pro Tag zu verteilen, Super-Likes zu vergeben oder den letzten Wisch rückgängig zu machen.
Nun hat eine neue Studie der «Mozilla Foundation and Consumers International» ergeben, dass Tinder dramatisch unterschiedliche Preise für den Zugang zum Premium-Dienst «Tinder Plus» berechne – eine «Personalisierung» der Abopreise könnte dem zugrunde liegen.
In den Niederlanden wurden von 96 Testnutzern 31 verschiedene Preise für denselben «Tinder-Plus»-Dienst verlangt. Die eindrückliche Preisspanne: Von 4,45 US-Dollars bis 25,95 US-Dollars. Zudem wurden heterosexuellen Tinder-Usern in den Niederlanden 10,6 Prozent höhere Preise angeboten als LGBTQI-Tinder-Usern. Männer in den Vereinigten Staaten erhielten im Durchschnitt 6,5 Prozent höhere Preise als Frauen.
Ein Sprecher von Tinder erklärte gegenüber «BuzzFeed News», dass das Unternehmen bei der Festlegung der Preise niemals die sexuelle Orientierung oder das Geschlecht als Grundlage für Abo-Preise zur Grundlage nehme, sondern dass die unterschiedlichen Preise wahrscheinlich das Ergebnis von zufälligen Tests seien.
Tinder ist eines der wenigen Unternehmen, das sich in der Vergangenheit öffentlich für eine «Personalisierung» von Abo-Preisen ausgesprochen hat. 2015 führte das Unternehmen dann auch explizite, altersabhängige Preisstufen für «Tinder-Plus» ein. Ein Tinder-Sprecher verglich die altersabhängigen Preise mit Rabatten für Jugendliche und Senioren, zum Beispiel in Kinos und Museen. Dazu betonen die Studien-Autoren, dass keine anderen grossen Dating-Apps explizit altersabhängige Preise anbieten würden.
Bereits 2019 musste Tinder in Kalifornien die altersabhängigen Preisstufen einstellen und 23 Millionen US-Dollar zahlen, um eine Sammelklage wegen Altersdiskriminierung beizulegen. Damals hatten Tinder-Nutzer über 28 Jahren eine Klage eingereicht, da ihnen doppelt so viel berechnet wurde wie jüngeren Nutzern.
Alleine aufgrund der «Alters-Rabatte» liessen sich die enormen Preisunterschiede, die in der Studie erhoben wurden, allerdings nicht erklären, wie die Autoren in der Studie festhalten.
Tinder ist nicht das einzige Unternehmen, das mit der Verwendung von Daten aus den Geräten der Verbraucher spielt, um Preise zu personalisieren: So zeigt zum Beispiel das US-Unternehmen «Orbitz» höhere Hotelpreise an, wenn Kunden auf einem Mac-Computer surfen, als wenn sie auf einem PC surfen.
Ashley Boyd, die Leitende der «Tinder Plus»-Studie, sagte gegenüber «BuzzFeed News», dass sich die Studienteilnehmenden bei einer Umfrage explizit mehr Transparenz bei den Preissystemen von Unternehmen wünschten. Aber bis mehr Forschung dazu betrieben werde – oder Unternehmen von sich aus mit offenen Karten spielten – werde diese Preisgestaltung «eine Art Blackbox» bleiben.
(yam)
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Dumm wer zahlt für "verpasste" likes. Meistens war das eh ein 'links'.