Wirtschaft
Schweiz

Sieben Verhandlungen, keine Lösung: Knatsch im Baugewerbe dauert an

Sieben Verhandlungen, keine Lösung: Knatsch im Baugewerbe dauert an

15.11.2022, 09:3615.11.2022, 09:37
Mehr «Wirtschaft»

Auch die siebte Verhandlungsrunde im Baugewerbe hat nach Ansicht der Gewerkschaften keine Annäherung bei der Frage nach der künftigen Gestaltung der Arbeitszeit gebracht. Der Schweizerische Baumeisterverband spricht von «konstruktiv geführten Gesprächen».

Bauarbeiter und Nico Lutz, Mitglied der Geschaeftsleitung und Bau-Verantwortlicher Unia, 2. rechts, Vania Alleva, Praesidentin Unia, rechts, protestieren gegen die Verschlechterung der Arbeitsbedingun ...
Letzten Freitag streikten die Bauarbeitenden im Kanton Zürich.Bild: keystone

Die Vertragsparteien haben zwei weitere Verhandlungstermine vereinbart. Sie sollen am Dienstag, 22. November und am Montag, 28. November 2022 stattfinden.

Das Ziel der Gewerkschaften sei es, bis am 28. November ein Verhandlungsresultat zu erzielen, das den Entscheidungsgremien vorgelegt werden könne, teilten Unia und Syna am Dienstag mit.

Seit dem 17. Oktober sind laut den Gewerkschaften schweizweit rund 15'000 Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter auf die Strasse gegangen. Sie forderten insbesondere eine bessere Planbarkeit der Arbeitszeit und dass ihre Arbeitstage vor allem im Sommer nicht noch länger werden sollten.

Keine Annäherung

Laut den Gewerkschaften hat auch die siebte Verhandlungsrunde keine Annäherung in der entscheidenden Frage um die Gestaltung der Arbeitszeit gebracht. Noch immer drängten die Baumeister darauf, dass die Arbeitstage im Sommer noch länger würden und dafür im Winter die Arbeit auf Abruf zunehme, heisst es in der Medienmitteilung. Zu einer solch einseitigen Lösung, würden die Bauarbeiter unter keinen Umständen Hand bieten.

Ohne Verhandlungslösung würde es ab dem 1. Januar 2023 einen vertragslosen Zustand im Baugewerbe geben. Ab diesem Zeitpunkt sei mit weiteren Mobilisierungen und Streikaktionen zu rechnen, schreiben Unia und Syna.

Der Baumeisterverband (SBV) sprach in einer Mitteilung von «konstruktiv geführten Gesprächen» bei denen er den Bedenken vor überlangen Arbeitstagen begegnet sei. Bezüglich Lohnerhöhungen zeige sich der SBV weiter gesprächsbereit. Die Baumeister stellten «bei einer substanziellen Verbesserung des LMV beim Arbeitszeitmodell entsprechend Lohnerhöhungen in Aussicht». Ohne diese Verbesserungen «bewegen sich die Möglichkeiten auf einem deutlich tieferen Niveau».

Die aktuellen Forderungen der Gewerkschaften nach einem vollen Teuerungsausgleich plus zusätzlich 1 Prozent mehr Lohn bezeichnet der SBV als unrealistisch. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
US-Influencerin räumt Messie-Haus – du wirst nicht glauben, was sie findet
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
7
Twint integriert Cumulus und Co. ins Bezahlen an der Ladenkasse – so funktioniert es
Twint versucht, Kundenkarten wie Migros Cumulus direkt in den Zahlungsvorgang an der Ladenkasse zu integrieren. Davon sollen Konsumenten und Händler profitieren.

2023 wurde an den Schweizer Ladenkassen fast doppelt so häufig mit Twint bezahlt als noch im Vorjahr. Mit ein Grund dafür dürfte sein, dass Nutzerinnen und Nutzer seit einiger Zeit unter anderem die Coop Supercard in der Bezahl-App hinterlegen können und beim Bezahlen mit Twint Treuepunkte sammeln, ohne zusätzlich das Kärtchen zücken zu müssen. Bislang konnten aber nur wenige Kundenkarten in der App hinterlegt werden. Das soll sich nun ändern.

Zur Story