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Nestlé: Laurent Freixe wird neuer CEO

Laurent Freixe wird neuer CEO von Nestlé

22.08.2024, 18:1923.08.2024, 06:00
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ARCHIV -- LAURENT FREIXE WIRD NEUER NESTLE CEO UND LOEST MARK SCHNEIDER AB - Laurent Freixe, directeur general de Nestle Suisse, s'exprime lors du lancent la mise en ligne du nouveau site interne ...
Wird neuer CEO von Nestlé: Laurent Freixe.Bild: keystone

Paukenschlag bei Nestlé: Der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller wechselt völlig überraschend den Konzernchef aus. Mark Schneider geht, das Firmenurgestein Laurent Freixe übernimmt.

Die Amtsübergabe findet mehr oder weniger per sofort statt, wie der Konzern aus Vevey am Donnerstagabend mitteilte.

Der Franzose Freixe ist seit 1986 für für Nestlé tätig, seit 16 Jahren sitzt er in der Geschäftsleitung. Er leitete unter anderem die Regionen Europa und Amerika. Zuletzt war er Chef der Region Lateinamerika. Als CEO soll er dann an der Generalversammlung 2025 auch in den Verwaltungsrat gewählt werden.

Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke lobte Freixe – «Fraix» ausgesprochen – als «begabte Führungspersönlichkeit mit strategischem Scharfsinn, weitreichender Erfahrung und Expertise in unseren Märkten sowie einem tiefgehenden Verständnis für Märkte und Konsumenten.»

Er habe bewiesen, dass er in der Lage sei, unter schwierigen Marktbedingungen Ergebnisse zu liefern. Kurzum: «Laurent ist genau die Führungskraft, die Nestlé jetzt braucht», so Bulcke.

Schneider kam von extern

Schneider leitete Nestlé seit Anfang 2017. Er war damals vom deutschen Gesundheitskonzern Fresenius gekommen. Seine Ernennung war eine Überraschung. Denn Nestlé hatte davor in seiner langen Geschichte erst einmal einen externen Kandidaten zum Konzernchef gemacht.

Schneider galt beim Amtsantritt als Hoffnungsträger und überzeugte zunächst mit seinen strategischen Schritten. Er fokussierte auf margenstärkere Segmente und führte auch Margenziele ein.

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Mark Schneider wird per 1. September als CEO von Nestlé abtreten.Bild: keystone

Das Unternehmen sollte zudem vermehrt wegkommen von ungesunden Süssigkeiten und billigem Petflaschenwasser und stattdessen mehr gesunde und gesundheitsfördernde Produkte, Vitamine, pflanzliche Fleischalternativen oder sogenanntes Premium-Wasser verkaufen. Auch die Bereiche Tierfutter und Kaffee wurden zu Wachstumsbereichen auserkoren.

Marge stärker im FokusNestlé trennte sich unter Mark Schneider von verschiedenen Geschäftsteilen, etwa dem wenig rentablen Wassergeschäft in Nordamerika. Nestlé wollte sich stattdessen auf teurere Wassermarken konzentrieren. Zudem verkaufte er das US-Glacégeschäft und die Hautpflegesparte.

Gleichzeitig kaufte Schneider munter zu, wo er eine Chance sah. Dabei gelang ihm so mancher Glücksgriff, wie etwa beim Kauf der europäischen Markenrechte von Starbucks oder diverser Produkte im Bereich Gesundheit. Als ein Flop in seiner Ära gilt das Erdnussallergiemittel Palforzia, das er 2020 teuer übernahm und letztes Jahr wieder veräusserte.

In den letzten Quartalen enttäuschte der Nahrungsmittelmulti nun zum Teil mit den Zahlen. Das zeigte sich zuletzt auch am Aktienkurs, der sich in den letzten Monaten schlecht entwickelte.

Keine Kritik vom Präsidenten

Dass dies der Grund für den überraschenden Chefwechsel ist, wollte Verwaltungsratspräsiente Paul Bulcke vor den Medien aber nicht bestätigen. Im Gegenteil gab es nur Lob für Schneider. Dieser habe einen «herausragenden» Job gemacht, sagte Bulcke.

Nestle chairman Paul Bulcke speaks during the general meeting of the world's biggest food and beverage company, Nestle Group, at the Swiss Tech Convention Center in Ecublens near Lausanne, Switze ...
Der Präsident des Verwaltungsrat: Paul Bulcke.Bild: keystone

Nicht vieles hätte er in dieser Zeit anders gemacht, sagte Bulcke. Manche Dinge hätten in den letzten Jahren aber auch nicht funktioniert, räumte er ein. «Einige Übernahmen zum Beispiel haben nicht geklappt.» Aber es gehöre beim Führen eines so grossen Konzerns auch dazu, dass manchmal Dinge nicht so herauskämen wie gewünscht.

Freixe galt übrigens schon bei der Ernennung von Schneider als möglicher Kandidat für den CEO-Posten. Nun - acht Jahre später - klappt es doch noch mit dem Chefposten. (awp/sda)

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