Die Schweizer Exporte sind 2023 nach zwei Jahren mit Wachstum erstmals wieder gesunken. Auch die Importe lagen unter dem Vorjahr. Mächtig zugelegt haben die Uhrenexporte. Sinkende Preise hätten derweil zu einem besseren realen Ergebnis geführt. Derweil stieg der Handelsbilanzüberschuss an.
Konkret sanken die Ausfuhren im Gesamtjahr 2023 um 1,2 Prozent auf 274,3 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherung (BAZG) am Dienstag mitteilte. Die Einfuhren nahmen noch stärker um 3,8 Prozent auf 225,8 Milliarden ab, so dass der Überschuss in der Handelsbilanz auf 48,5 Milliarden stieg.
In beiden Richtungen hätten sinkende Preise zu besseren realen Ergebnissen geführt, ergänzte das BAZG in der Mitteilung. Real legten die Exporte um 2,5 Prozent zu, die Importe sanken lediglich um 2,0 Prozent.
Im Dezember wiederum wurden Waren im Wert von 21,7 Milliarden Franken ins Ausland verfrachtet. Zum Vormonat (saisonbereinigt) nahmen die Exporte nominal um 2,1 Prozent und preisbereinigt (real) um 1,1 Prozent zu. Die Importe stiegen um nominal 6,9 Prozent auf 20,3 Milliarden (real +2,3%). Damit ergab sich ein Handelsbilanzüberschuss von 1,4 Milliarden Franken.
Die Schweizer Uhrenhersteller haben im vergangenen Jahr in Franken gemessen soviele Zeitmesser wie noch nie zuvor in die Welt exportiert. Rückenwind gab es für die Branche vor allem aus Asien. Dabei haben die Uhrenexporte auch zum Jahresende hin weiter zugelegt.
Im Monat Dezember stiegen die Uhrenexporte verglichen mit Dezember 2022 um 5,5 Prozent auf 2,14 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) und der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) am Dienstag mitteilten. Unmittelbar davor legten die Exporte sowohl im November (+3,1%) wie auch im Oktober (+5,1%) ebenfalls gut zu.
Über das gesamte Jahr gesehen übertrafen die Uhrenexporte erwartungsgemäss den Wert von 2022 und stehen damit auf Rekordniveau. Sie nahmen laut den Angaben um 7,6 Prozent auf 26,7 Milliarden Franken zu. Dazu leistete die asiatischen Märkte wie China (+7,6%), Hongkong (+23%) oder Japan (+7,7%), die sich von der Corona-Krise zumindest teilweise erholt haben, einen wichtigen Beitrag. Aber auch in den grössten Absatzmarkt USA (+7,0%) wurde mehr verkauft.
Im aktuellen Jahr erwartet der Uhrenverband sowohl bei den Exporten als auch bei den Beschäftigungszahlen eine Beruhigung, wie es in seiner Mitteilung weiter heisst. Mehrere Marken hätten bereits angekündigt, dass ihre Prognosen eher zurückhaltend seien. Eine Belastung sei zudem der «ausgesprochen starke» Franken. Die Ergebnisse dürften insgesamt aber ihr hohes Niveau halten oder noch geringfügig ansteigen, glaubt der Verband. (awp/sda)