Nestlé hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres weniger Umsatz geschrieben als im Vorjahreszeitraum. Dabei hat der hohe Schweizer Franken dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Der publizierte Umsatz ging damit um 0,4 Prozent auf 68,8 Milliarden Franken zurück, wie Nestlé am Donnerstag mitteilte. Der starke Franken schmälerte den Umsatz dabei um 7,4 Prozent.
Organisch, also in Lokalwährung gerechnet, ist das Unternehmen hingegen um 7,8 Prozent gewachsen. «Preisanpassungen als Folge der historisch hohen Inflation haben das Wachstum getragen», wird Nestlé-CEO Mark Schneider in dem Communiqué zitiert. Die Preiserhöhungen trugen 8,4 Prozent zum Plus bei.
Die Verkaufsmenge ging über die gesamte Periode derweil um 0,6 Prozent zurück und war auch im dritten Quartal noch negativ – mit -0,3 Prozent allerdings deutlich weniger stark als im Vorquartal. Damals hatte Nestlé noch 1,1 Prozent weniger Ware verkauft.
Nestlé-Chef Schneider gibt sich in der Mitteilung zuversichtlich, «dass das interne Realwachstum – bestehend aus Volumenwachstum und Produktmix – im zweiten Halbjahr in den positiven Bereich zurückkehren und wieder zum wichtigsten Wachstumstreiber wird».
Das Wachstum war laut Mitteilung «über die meisten Regionen und Kategorien hinweg breit abgestützt». Den grössten Beitrag zum Wachstum leisteten den Angaben zufolge Tierfutter und Kaffee. Das Purina-Hunde- und -Katzenfutter erzielte ein Plus von 13,1 Prozent, Kaffee nahm im hohen einstelligen Prozentbereich zu.
Das Geschäft mit Säuglings- und Babynahrung legte laut Mitteilung im hohen einstelligen Bereich zu, die Süsswaren dank einer starken Umsatzentwicklung bei Kitkat im zweistelligen Bereich.
Die Gesundheitssparte Nestlé Health Science verzeichnete ein Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich. Dort habe sich zwar die medizinische Nahrung gut entwickelt, diese Entwicklung wurde allerdings gebremst von Umsatzrückgängen bei Vitaminen, Mineralstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln.
Auch das Wachstum im Geschäft mit Wasser lag im niedrigen einstelligen Bereich. Hier machte das Unternehmen vorübergehende Kapazitätsengpässe bei der Marke Perrier verantwortlich.
Die Lebensmittelbranche geriet kürzlich stark unter Druck wegen der Befürchtung, dass neue Diätspritzen den Appetit von Menschen zügeln könnten und damit Süsswaren und andere ungesündere Lebensmittel, von denen auch Nestlé einige im Angebot hat, weniger begehrt sein könnten. «Wir haben davon bei den Zahlen für die ersten neun Monate nichts festgestellt», sagte ein Sprecher gegenüber AWP.
Die Verantwortlichen bestätigen in der Mitteilung den Ausblick für das Gesamtjahr. Demnach soll Nestlé nach wie vor ein organisches Umsatzwachstum von 7 bis 8 Prozent und eine operative Marge zwischen 17,0 und 17,5 Prozent erzielen. (awp/sda)