ABB ist im Schlussquartal 2023 gewachsen und hat die Profitabilität verbessert. Der Auftragseingang konnte trotz der anhaltenden Schwäche im Robotikmarkt gehalten werden. Der Technologiekonzern will nun erneut mehr Dividende ausschütten.
Der Auftragseingang von Oktober bis Dezember blieb bei 7.65 Milliarden US-Dollar konstant, wie der Hersteller von Industrierobotern, E-Auto-Ladestationen oder Automationslösungen am Donnerstag mitteilte. In drei der vier Geschäftsbereichen ist der Auftragseingang höher ausgefallen als im Vorjahresquartal. Einzig in der Sparte Robotik und Fertigungsautomation ging er zurück, mit einem Minus auf vergleichbarer Basis von 33 Prozent gar recht deutlich.
Die meisten Kundensegmente hätten sich verbessert oder seien stabil geblieben, so ABB. Ein Nachfragerückgang war insbesondere im Wohnbau und in der Fertigungsautomation zu beobachten. Letztere wurde dabei sowohl durch das sich normalisierende Bestellverhalten der Kunden als auch durch die Schwäche im Robotikmarkt belastet.
Der vergleichbare Umsatz legte um 6 Prozent auf 8.25 Milliarden US-Dollar zu. Einerseits wurde volumenmässig mehr verkauft, andererseits halfen hier die höheren Preise. Gestützt wurde der Umsatz auch durch die Abwicklung des hohen Auftragsbestandes. So sei die Schwäche in Teilen des kurzzyklischen Geschäfts mehr als ausgeglichen worden.
Dies führte auch zu einer höheren Profitabilität. Der operative Gewinn (EBITA) verbesserte sich währungsbereinigt um 13 Prozent und die entsprechende Marge um 1.5 Prozentpunkte auf 16.3 Prozent. Der negative Effekt insbesondere höherer Personalkosten sei durch die höheren Preise und die Hebelwirkung des höheren Umsatzes klar ausgeglichen werden, schreibt ABB dazu. So habe sich die in der jüngeren Geschichte höchste je in einem vierten Quartal erreichte Marge ergeben.
Beim jeweils von zahlreichen Sonderfaktoren beeinflussten Reingewinn ergibt sich ein anderes Bild. Mit 946 Millionen Dollar ging dieser um 19 Prozent zurück. Im Gesamtjahr lag der Reingewinn mit 3.85 Milliarden Dollar indes um 46 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Dividende soll denn auch um 3 Rappen auf 0.87 Franken erhöht werden.
Mit Blick nach vorne stellt das Unternehmen für das erste Quartal ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht sowie eine stabile oder leicht verbesserte operative EBITA-Marge.
Für das Gesamtjahr 2024 erwartet ABB eine leichte Erhöhung der operativen EBITA-Marge und auch eine Zunahme des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr. «Trotz der Unsicherheiten wegen der geopolitischen Situation erwarten wir derzeit ein weiteres Jahr mit guter Performance», lässt sich in der Mitteilung CEO Björn Rosengren zitieren.
Weiter geht ABB für 2024 davon aus, dass der Umsatz durch den über 21 Milliarden schweren Auftragsbestand gestützt wird. Im Projekt- und Systemgeschäft sei mit anhaltend lebhaften Kundenaktivitäten zu rechnen, allerdings gelte es hier, die hohen Vergleichswerte aus dem Vorjahr zu beachten.
Für das Auftragswachstum erwartet ABB für das zweite Semester des laufenden Jahres eine «insgesamt dynamischere» Entwicklung, dies wegen der niedrigeren Vergleichswerte vom zweiten Halbjahr 2023. (sda/awp)