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Russlands Mobilmachung macht Börsen nervös

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Russlands Mobilmachung macht Börsen nervös – Ölpreise steigen

21.09.2022, 09:5621.09.2022, 13:12
ARCHIVBILD ZUR MELDUNG, DASS DER SMI ZUM ERSTEN MAL 10'000 PUNKTE UEBERTRIFFT --- Aktuelle Kurse werden angezeigt an einer LED-Wand im Eingangsbereich der Neuen Boerse Zuerich-West des SIX-Haupts ...
Die Märkte reagieren auf die Neuigkeiten aus Russland.Bild: KEYSTONE

Der Schweizer Aktienmarkt legt vor der mit Spannung erwarteten Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed auch zur Wochenmitte den Rückwärtsgang ein. Für Unsicherheit sorge zusätzlich, dass Russland eine Teilmobilmachung der eigenen Streitkräfte angeordnet hat. Das schüre die Furcht vor einer Eskalation der Krise, sagten Börsianer.

Vom Fed wird am Mittwochabend im Kampf gegen die hohe Inflation wieder ein kräftiger Zinsschritt erwartet. Die meisten Experten gehen davon aus, dass die Notenbanker den Leitzins zum dritten Mal in Folge um 0.75 Prozentpunkte erhöhen werden. Am Donnerstag wird zudem die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Zinsentscheid kommunizieren.

Der SMI büsst kurz nach Handelsbeginn gegen 9.35 Uhr 0.5 Prozent ein auf 10'425 Punkte. Auch an anderen europäischen Börsenplätzen gehen die Anleger in Deckung. So erleiden der deutsche DAX (-0.8%) und der französische Cac 40 (-0.7%) ebenfalls Abgaben. Einzig der rohstofflastige FTSE zog in London um 0.1 Prozent an. Am Dienstagabend hatte an der Wall Street bereits der Dow Jones um 1 Prozent nachgegeben.

Im hiesigen Kurstableau zeigt sich das übliche «Krisenbild»: Zu den Gewinnern zählen insbesondere die defensiven Schwergewichte Nestlé und Roche sowie Swisscom und Givaudan mit jeweils kleinen Gewinnen von 0.1 Prozent. Am anderen Ende stehen die Technologiewerte Logitech (-1.2%), AMS-Osram (-0.4%) und Temenos (-1.5%) sowie die zyklischen Holcim (-1.1%) und ABB (-0.6%) weit vorne in der Tabelle.

Die Abgaben von 3.6 Prozent in Richemont sind vor allem der Dividendenausschüttung geschuldet.

Am Devisenmarkt legte der Dollar derweil deutlich zu. Der «Greenback» kletterte zuletzt auf 0.9669 Franken, nachdem am Dienstag noch Kurse von nur knapp über 96 Rappen notiert worden waren. Der Euro verbilligt sich derweil auf 0.9575 Franken. Ihr Rekordtief hatte die Gemeinschaftswährung vor gut einer Woche bei 0.95305 Franken erreicht.

Ölpreise legen deutlich zu

Die Ölpreise sind am Mittwoch deutlich gestiegen. Der Markt befürchtet durch die Massnahme eine weitere Eskalation im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 92,76 Dollar und damit 2,14 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,12 auf 86,06 Dollar.

Am Morgen reagierten die Ölpreise mit einem sprunghaften Anstieg auf jüngste Aussagen des russischen Präsidenten. Knapp sieben Monate nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine hat Wladimir Putin eine Teilmobilmachung der russischen Streitkräfte angeordnet.

Zuvor waren die Ölpreise seit einiger Zeit wegen der Erwartung einer schwachen Konjunktur in vielen grossen Volkswirtschaften gesunken. Im Kampf gegen die hohe Inflation haben viele Notenbanken die Leitzinsen deutlich erhöht, was die wirtschaftliche Entwicklung bremst.

Im weiteren Handelsverlauf dürfte sich das Interesse der Anleger verstärkt auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed richten, die am Abend erwartet wird. Am Markt wird fest mit einer weiteren deutlichen Zinserhöhung gerechnet.

(aeg/sda/awp)

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