Der Flaschen- und Glasverpackungshersteller Vetropack setzt die vor zehn Tagen angekündigte Werksschliessung in Saint-Prex um. Die ersten Kündigungen werden in den nächsten Tagen verschickt. Bekanntlich wird das Werk bis Ende August geschlossen, wovon 182 Mitarbeitende betroffen sind. Die Gewerkschaften reagierten mit einer Arbeitsniederlegung auf die Ankündigung.
Rund die Hälfte der Arbeitsverhältnisse werde bis Ende August aufgelöst, die restlichen Stellen würden schrittweise bis voraussichtlich 2026 abgebaut, teilte Vetropack am Freitag mit. Der Abbau der Maschinen und Anlagen nach dem Produktionsstopp werde einige Zeit in Anspruch nehmen, weshalb einzelne Mitarbeitende länger beschäftigt werden könnten.
In der Zwischenzeit laufen die Gespräche mit den Gewerkschaften und der Arbeitnehmervertretung über den Sozialplan. Vetropack hofft, den definitiven Sozialplan «in Kürze» präsentieren zu können.
Die Gewerkschaften zeigten sich über das Vorpreschen des Unternehmens erzürnt. In einem Communiqué vom Freitag schrieben die Syna und die Unia, dass Vetropack das Recht auf Verhandlungen über einen echten Sozialplan «mit Füssen» trete. Die Geschäftsleitung weigere sich, auf die «berechtigten Forderungen der Arbeitnehmenden einzugehen».
Den Plan des Unternehmens, noch vor Abschluss der Verhandlungen Kündigungen auszusprechen, habe die Belegschaft am (gestrigen) Donnerstag zurückgewiesen. In der Folge legten die Arbeitnehmenden bis zum (heutigen) Freitagmorgen kurzzeitig die Arbeit nieder, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Sie fordern, dass vor der Unterzeichnung des Sozialplans keine Entlassungen ausgesprochen werden. (rbu/sda/awp)