Warum hüpft das Känguru? Forschende glauben, durch einen seiner Verwandten – ein kleines Beuteltier aus den entlegenen Regenwäldern Australiens – einer möglichen Erklärung auf die Spur gekommen zu sein.
Kängurus und Wallabys sind die einzigen grossen Tiere, die sich hüpfend auf zwei Beinen fortbewegen, erklären Forschende der Flinders University im Süden Australiens, und man weiss nicht, warum.
Die Forschenden, deren Arbeiten am Donnerstag in der Fachzeitschrift «Australian Mammalogy» veröffentlicht wurden, glauben, bei dem Moschusrattenkänguru – einem etwa 20 Zentimeter langen Beuteltier, das ein entfernter Verwandter der Kängurus ist und in den Regenwäldern Australiens lebt – einen Hinweis entdeckt zu haben.
Dieses Tier ist laut der Forscherin Amy Tschirn das einzige Mitglied der Familie der Känguruartigen (zu denen auch Kängurus und Wallabys gehören), das sich nicht hüpfend fortbewegt. Die Forschenden erläutern:
Die Forschenden verfolgten die Spur dieser kleinen Säugetiere durch die Regenwälder im äussersten Norden des Bundesstaates Queensland. Dabei stellten sie fest, dass sich diese Vierbeiner zwar mithilfe ihrer Hinterbeine hüpfend fortbewegen, jedoch – und das ist entscheidend – dabei ihre Vorderbeine am Boden behalten. Diese Entdeckung deutet auf eine Zwischenstufe in der Evolution hin, zwischen der vierbeinigen Fortbewegung und dem Zweibein-Hüpfen, erklären die Forschenden.
Unter den Tieren mit einem Gewicht von über fünf Kilogramm sind Kängurus und Wallabys die einzigen, die sich hüpfend fortbewegen, erklären die Forschenden. Es gibt zwar auch kleinere Nagetiere, die hüpfen können, doch hoffen die Forschenden, fossile Überreste entfernter Beuteltierverwandter zu finden, um die evolutionäre Entwicklung der heutigen Kängurus besser zu verstehen. (rbu/jah/afp)