Wissen
Forschung

Australien ist auf der Suche nach dem Ursprung des Känguru-Hüpfens

Australien ist auf der Suche nach dem Ursprung des Känguru-Hüpfens

Australische Forschende glauben, einen Hinweis darauf gefunden zu haben, warum Kängurus hüpfen, indem sie einen vierbeinigen Verwandten, das Moschusrattenkänguru, untersucht haben. Es hüpft nicht.
20.03.2025, 11:2420.03.2025, 11:24
Mehr «Wissen»

Warum hüpft das Känguru? Forschende glauben, durch einen seiner Verwandten – ein kleines Beuteltier aus den entlegenen Regenwäldern Australiens – einer möglichen Erklärung auf die Spur gekommen zu sein.

Kängurus und Wallabys sind die einzigen grossen Tiere, die sich hüpfend auf zwei Beinen fortbewegen, erklären Forschende der Flinders University im Süden Australiens, und man weiss nicht, warum.

Die Forschenden, deren Arbeiten am Donnerstag in der Fachzeitschrift «Australian Mammalogy» veröffentlicht wurden, glauben, bei dem Moschusrattenkänguru – einem etwa 20 Zentimeter langen Beuteltier, das ein entfernter Verwandter der Kängurus ist und in den Regenwäldern Australiens lebt – einen Hinweis entdeckt zu haben.

Musky Rat Kangaroo in Queensland rainforest Rattenkänguru Moschusrattenkänguru Rattenkaenguru Moschusrattenkaenguru
Ein Moschusrattenkänguru.Bild: www.imago-images.de

Dieses Tier ist laut der Forscherin Amy Tschirn das einzige Mitglied der Familie der Känguruartigen (zu denen auch Kängurus und Wallabys gehören), das sich nicht hüpfend fortbewegt. Die Forschenden erläutern:

«Da es als einziges Mitglied der Känguruartigen nicht springt, liefert das Moschusrattenkänguru entscheidende Hinweise darauf, wie und wann sich die charakteristische hüpfende Fortbewegungsweise in Australien entwickelt hat.»

Die Forschenden verfolgten die Spur dieser kleinen Säugetiere durch die Regenwälder im äussersten Norden des Bundesstaates Queensland. Dabei stellten sie fest, dass sich diese Vierbeiner zwar mithilfe ihrer Hinterbeine hüpfend fortbewegen, jedoch – und das ist entscheidend – dabei ihre Vorderbeine am Boden behalten. Diese Entdeckung deutet auf eine Zwischenstufe in der Evolution hin, zwischen der vierbeinigen Fortbewegung und dem Zweibein-Hüpfen, erklären die Forschenden.

«Vielleicht begann alles mit einem Vorfahren, der sich wie andere Beuteltiere auf vier Beinen bewegte, dann kam ein Tier, das ähnlich hüpfte wie die [Moschusrattenkängurus], und schliesslich entwickelte sich daraus das heute in Australien zu beobachtende, charakteristische Hüpfen der Kängurus.»

Unter den Tieren mit einem Gewicht von über fünf Kilogramm sind Kängurus und Wallabys die einzigen, die sich hüpfend fortbewegen, erklären die Forschenden. Es gibt zwar auch kleinere Nagetiere, die hüpfen können, doch hoffen die Forschenden, fossile Überreste entfernter Beuteltierverwandter zu finden, um die evolutionäre Entwicklung der heutigen Kängurus besser zu verstehen. (rbu/jah/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Känguru-Nachwuchs im Basler Zoo
1 / 8
Känguru-Nachwuchs im Basler Zoo
quelle: zoo basel
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Einmalige Verwendung: Rattenkänguru Züri Zoo
Video: ch media
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    Mysteriöses Objekt im All blinkt alle 44 Minuten

    Wenn wir – bei gutem Wetter und ohne Lichtverschmutzung – in den Nachthimmel schauen, sehen wir Tausende Sterne. Doch daneben gibt es noch zahllose Objekte, die für unsere Augen nicht sichtbar sind, weil ihre Strahlung nicht im Bereich des sichtbaren Lichts erfolgt. Ein Beispiel dafür sind Radio- oder Röntgenemissionen. Zu diesen Objekten gehört auch ASKAP J1832-0911, das etwa 15'000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist – das ist ziemlich weit, aber immer noch innerhalb unserer Galaxie, der Milchstrasse.

    Zur Story