
Xhaka hat sich am Sonntag mit den eigenen Fans angelegt.bild: screenshot
29.10.2019, 16:1529.10.2019, 16:23
Eigentlich wollte Arsenal-Trainer Unai Emery auf der Pressekonferenz vor dem Achtelfinal im League Cup gegen Liverpool ja über den bevorstehenden Knüller gegen den Champions-League-Sieger sprechen, aber natürlich drehte sich alles um Granit Xhaka und seine «Fuck off»-Tirade gegen die eigenen Fans vom letzten Sonntag.
«Die Situation ist nicht einfach für ihn und das Team. Er ist am Boden zerstört und sehr traurig», erklärte Emery. «Wir haben gestern, am Sonntagabend und auch heute miteinander gesprochen.» Xhaka habe am Montag und am Dienstag normal mit dem Team trainiert. «Sein Engagement für den Klub war schon immer grossartig. Er will helfen. Sein Verhalten im Training war perfekt und er weiss wirklich, dass er falsch gehandelt hat.»
Doch nicht mit allem ist Emery restlos zufrieden: «Wer einen Fehler macht, sollte sich entschuldigen. Wir haben ihm nahe gelegt, das zu tun», erklärte der Spanier. Bislang hat sich Xhaka aber nicht zu einer Entschuldigung bei den eigenen Fans durchringen können. «Alles geht ihm sehr nah, als Mensch ist das normal», so Emery weiter. «Jeder Spieler braucht die Unterstützung der Fans.»
Ob Xhaka in Zukunft Arsenal-Captain bleiben wird, wollte Emery nicht sagen. «Darüber möchte ich momentan nicht sprechen. Zunächst ist es wichtig, ihn wieder aufzubauen. Wir wissen im Moment nicht, wie es weitergeht. Ich möchte aber vorausschauen.»
Xhaka provoziert die Fans bei seiner Auswechslung gegen Crystal Palace.Video: streamable
Emery erzählt, er habe Xhaka klar gemacht, dass man nicht von allen geliebt werden könne. Ob Xhaka gebüsst wird, wollte der Arsenal-Trainer nicht beantworten. «Wir sind beim ersten Schritt nach seinem Fehler. Wir müssen ihn zunächst als Person wieder aufbauen.»
Den Trip nach Liverpool wird der Schweizer Nationalspieler nicht mitmachen. Das war allerdings schon vor dem Vorfall vom Sonntag geplant. Ob er am Samstag für das Spiel gegen die Wolverhampton Wanderers wieder im Kader stehen wird, wollte Emery nicht verraten. (pre)
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