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Trump behauptet: «Biden-Begnadigungen sind ungültig»

epa11840025 US President Joe Biden looks on as US President-elect Donald Trump arrives during the inauguration ceremony before Trump is sworn in as the 47th US President in the US Capitol Rotunda in W ...
Donald Trump attackiert Joe Biden ein weiteres Mal. Bild: keystone

Jetzt stellt Trump Bidens Begnadigungen infrage – und er droht seinen Gegnern

17.03.2025, 16:3417.03.2025, 17:50
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US-Präsident Donald Trump hat am Montag behauptet, von Joe Biden unterschriebene Begnadigungen seien «nichtig, gegenstandslos und ohne jede weitere Rechtswirkung». Sein Vorgänger habe sie mit einem Autopen, einem Unterschriftenautomaten, unterzeichnet.

Trump präsentierte keine Beweise für seine Anschuldigungen. Ein Autopen ist eine Maschine, die Unterschriften reproduziert.

Der amtierende US-Präsident machte die Vorwürfe in einem Post auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social:

Trump Post Truth Social
Bild: Screenshot Truth Social

«Mit anderen Worten: Joe Biden hat sie nicht unterschrieben, und – was noch wichtiger ist – er wusste überhaupt nichts davon», behauptet Trump darin. Das hatte er am Sonntag bereits an Bord der Air Force One gegenüber Reportern gesagt:

«Das ist nicht meine Entscheidung – darüber wird ein Gericht befinden –, aber ich würde sagen, dass sie nichtig sind, weil ich sicher bin, dass Biden keine Ahnung davon hatte und irgendjemand einen Autopen benutzt hat, um diese Begnadigungen zu unterzeichnen und zu gewähren.»
FILE - President Donald Trump speaks to reporters aboard Air Force One as he travels to New Orleans, Feb. 9, 2025. (AP Photo/Ben Curtis, File)
Donald Trump
Donald Trump an Bord der Air Force One. (Archivbild)Bild: keystone

Rechtes Narrativ

Die Heritage Foundation, ein rechter Thinktank, hatte zuvor bereits behauptet, Biden habe einen Autopen benutzt.

Das US-Justizministerium hielt jedoch laut dem britischen Guardian bereits 1929 fest, dass der Präsident selbst entscheiden könne, wie eine Begnadigung zu erfolgen habe. Ein Berufungsgericht hielt letztes Jahr sogar fest, Begnadigungen müssten nicht einmal schriftlich festgehalten werden.

Die Anschuldigungen zielen vor allem auf vorsorgliche Begnadigungen, die Joe Biden an seinem letzten Tag im Amt vornahm. Der demokratische Präsident begnadigte dabei Familienmitglieder sowie alle Kongressmitglieder des Untersuchungsausschusses zum Kapitol-Sturm.

Trump schrieb in seinem Post auf Truth Social:

«Die notwendigen Begnadigungsdokumente wurden Biden nicht erläutert oder von ihm genehmigt. Er wusste nichts davon, und die Personen, die dies getan haben, könnten sich strafbar gemacht haben.»

Er drohte weiter:

«Daher sollten diejenigen im ungewählten Komitee, die während ihrer zweijährigen Hexenjagd gegen mich und viele andere unschuldige Menschen ALLE Beweise vernichtet und gelöscht haben, voll und ganz begreifen, dass sie auf höchster Ebene verfolgt werden können.»

Mitglieder des Untersuchungsausschusses zum Kapitol-Sturm sagten, sie wollten von Biden gar nicht begnadigt werden, denn sie hätten nichts Falsches getan. Doch die Furcht vor einer Rache Trumps bleibt. Seine Regierung hat bereits Anwälte im Visier, die gegen ihn ermittelt hatten oder Beziehungen zu den Demokraten unterhalten.

(rbu)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FrancoL
17.03.2025 16:47registriert November 2015
Und immer tiefer sinkt die stabile Orange, immer peinlicher wird Amerika durch ihren Führer dargestellt, immer mehr wird klar das ein debiler, alter, kranker Narziss sein Land in den Sumpf zieht.
Aber eines kann man dem Trumpel nicht vorwerfen, nämlich das er versuchen würde, seine Jnstabilität zu verdecken. Er macht alles am Tageslicht, nicht geheim.
Dies wiederum wirft die Farge auf; Wie steht es den um die Mehrheit der AMIs? Muss man denen noch eine Zusammenfassung der Katastrophe aushändigen oder wann beginnen sie zu denken?
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Revan
17.03.2025 16:56registriert Mai 2019
Trump Logik halt. Der Präsident hat absolute Macht - solagne dieser Präsident Donald Trump ist. Ansonsten natürlich nicht.

Mittlerweile ein lupenreiner Diktator.
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Der Micha
17.03.2025 17:06registriert Februar 2021
Und die Diktatur nimmt eine weitere Eskalationsstufe an. Es ist extrem zynisch, dass Trump von eine Hexenjagd spricht und meint, dass sie Beweise vernichtet haben, während die Realität eine andere ist. Er treibt die Hexenjagd an und kann keines seine Aussagen wirklich beweisen.

Der Typ ist nicht nur irre, sondern auch gefährlich.
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