Dynamische Preise kennen Herr und Frau Schweizer vor allem beim Skifahren. Ist die Nachfrage grösser, ist der Preis höher – und umgekehrt.
Dynamische Preise gibt es allerdings nicht nur bei Bergbahnen, sondern auch bei vielen Shops im Internet. Zum Beispiel beim Schweizer Onlinehändler Digitec.
Dort gibt momentan ein Beispiel eines Epiliergeräts zu reden, wie das SRF schreibt. Eine Kundin wollte, kurz nachdem das Epiliergerät im «Kassensturz» am besten abgeschnitten hatte, das Produkt bei Digitec bestellen.
Doch statt 65 Franken, wie zur Zeit des «Kassensturz»-Tests, kostete das Gerät kurz nach dem Ausstrahlen der Sendung plötzlich rund 120 Franken. Etwas später kostete der Epilierer dann immer noch über 80 Franken.
Das SRF stellt deswegen die Frage: Hat der Testsieg den Kaufpreis bei Digitec beeinflusst? Mehrere Kunden hätten sich aufgrund des höheren Preises bei SRF beschwert.
Digitec allerdings wehrt sich gegen den Vorwurf: «Die Berichterstattung im ‹Kassensturz› hatte keinen Einfluss auf die Preispolitik», sagt Digitec-Sprecher Alex Hämmerli im SRF-Beitrag und ergänzt:
Die grosse Frage ist allerdings: Woher kommt dieser plötzliche Preissprung auf ein Produkt? Digitec erklärt das Prozedere wie folgt:
Vor der Ausstrahlung des «Kassensturz»-Beitrags war das Gerät kein Verkaufshit, deshalb hatte Digitec auch keine grossen Mengen des Epilierers auf Lager. Nachdem die Sendung ausgestrahlt wurde, war das Produkt dann schnell ausverkauft.
Deswegen wurden Kundinnen und Kunden in der Folge ein Produkt eines externen Händlers angezeigt – für den eingehend erwähnten Preis von knapp 120 Franken. Als Digitec später das Produkt wieder selber auf Lager hatte, gab es den Epilierer für 80 Franken zu haben.
Digitec betont, dass sich auch in der Vergangenheit die Preise für Produkte immer wieder geändert haben. So würde man sich einerseits immer auch bei der Konkurrenz orientieren. Und andererseits seien vor allem unterschiedliche Einkaufspreise für schwankende Preise verantwortlich. Verschiedene Lieferanten eines Produkts sorgen für verschiedene Preise. Und gemäss Digitec würden höhere Preise an die Kundschaft weitergegeben.
«Die Konsumentinnen und Konsumenten verlieren den Überblick», kritisiert die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) im SRF-Beitrag. «Es ist unklar, wie teuer ein Produkt tatsächlich ist.» Das System sei deshalb extrem intransparent, so Geschäftsleiterin Sara Stalder.
Digitec hält dagegen und sagt: «Auf der Webseite wird transparent über die Preise informiert». Bei jedem Produkt sei die Preisentwicklung in einer Grafik sichtbar.
(ome)
Bedingt halt, dass man Geduld hat was heutzutage Mangelware ist...