Wenn man mich mit etwas jagen kann, dann mit Wasserspar-Tipps fürs Duschen und Baden. Sie sorgen so sicher für rote Köpfe wie Baby-Kätzchen-Videos für Entspannung.
Taucht irgendwo ein Tipp-Artikel zum Wassersparen auf (oder auch nur eine Statistik darüber, wer wie lange und wie oft duscht und badet), artet die Diskussion in den Kommentarspalten meist zum Hygiene-Krieg aus. Und nach diesem Sturm im Wasserglas fliesst gleich viel Wasser den Rhein hinunter wie zuvor.
Dabei könnten wir tatsächlich viel Energie sparen, wenn wir weniger warmes Wasser verbrauchen. Denn im Haushalt frisst es rund 15 Prozent der gesamten Energie. Einzig das Heizen schlägt noch arger zu Buche.
Unter meinen Favoriten der unnützen Dusch-Spartipps findet sich «kalt duschen» auf Platz eins direkt vor «zu zweit duschen». Letzteres verbraucht meist noch mehr Wasser – aus Erfahrung und Gründen eben. Und Ersteres klingt im Sommer super, aber im Winter eher nach einer Foltermethode.
Tipps wie «möglichst kurz duschen» und «beim Einseifen das Wasser abschalten» kann ich aber durchaus etwas abgewinnen. Es gibt sogar Playlists mit Dusch-Songs, die zwei bis vier Minuten dauern. So weiss man, wann Schluss sein soll.
Aus purer Neugier habe ich mal meine Duschzeit gestoppt und kam auf etwa sechs Minuten – da hab ich definitiv noch Verbesserungspotenzial. Immerhin, wenn ich zwischendurch das Wasser abschalte, sind es schätzungsweise noch vier Minuten.
Aber gerade im Winter fällt mir das Abschalten ungemein schwer, weil ich mich ja schon dazu entschlossen habe, die Wohnung auf 21 Grad zu halten. Für mein Wärmeempfinden ist das eher kühl, funktioniert aber ganz gut, solange ich eben nicht füdliblutt unter der Dusche stehe.
Eine der konstruktivsten Lösungen schien mir letztlich die Sparbrause samt Sparaufsätzen für die Wasserhähne; doch dann driftete ich in die unendlichen Weiten des Sparbrausen-Universums ab.
Als erstes stiess ich auf den Sparbrausen-Test vom «Kassensturz» und lernte: Sparbrause ist nicht gleich Sparbrause. Da löschte es mir zum ersten Mal ab. Doch ich riss mich zusammen und fand eine Brause, die meinen Ansprüchen genügte. Natürlich gab es die inzwischen nicht mehr im Handel. Da löschte es mir zum zweiten Mal ab. Also suchte ich nach einer ähnlichen Brause und fand aus dem Brausen-Universum gar nicht mehr heraus. Da löschte es mir endgültig ab.
Ich kann ja durchaus verstehen, dass die Hersteller wie bei so vielem auch bei den Duschbrausen den Markt am Laufen halten müssen. Wo kämen wir auch hin, wenn es einfach drei, vier richtig gute Duschbrausen gäbe, zwischen denen wir uns entscheiden könnten?
So oder anders verbrachte ich die nächsten Tage bei meinem Partner. Und als ich mich bei meinem lieben Schatz ausgejammert hatte, fühlte er sich sofort verpflichtet, für mich eine Duschbrause zu finden. Nun wuselte er sich also durchs Internet und vier Tage später hielt ich meine neue sparsame Duschbrause und die Sparaufsätze für die Wasserhähne in meinen Händen.
Der Tausch der alten gegen die neue Duschbrause ist keine Geschichte. Abschrauben, aufschrauben, fertig. Bei den Wasserhähnen tat ich mich schwerer. In der Küche konnte ich den Aufsatz behelfsmässig mit einer Zange lösen, bekam aber den neuen nicht rein, bis ich merkte, dass der Dichtgummi vom alten Aufsatz noch feststeckte. Im Bad ging der alte Aufsatz ging nicht ab. Mein Partner musste mir erstmal eine passende Rohrzange ausleihen. Mit ein wenig Entkalker und Geduld konnte ich schliesslich auch dieses Biest austauschen.
Während ich bei den Wasserhähnen fast keinen Unterschied merke, war das neue Duschen doch recht gewöhnungsbedürftig, muss ich gestehen. Reflexartig wollte ich ständig den Hahn aufdrehen. Doch das nützte natürlich nichts mehr. Müsste ich jetzt ein Kassensturz-Testurteil abgeben, würde das wohl so klingen: Wasserverbrauch: top (Max. 6 l/min), Gefühl Standard-Duschstrahl: ok und angenehm (auch schön leise), Flächenabdeckung: gut, Griff: gut, Verstellbarkeit der Stufen: gut, Falltest hab ich nicht gemacht und auch keinen Wartungstest.
Aber meine Güte! Es ist halt eine Duschbrause, aus der weniger Wasser rauskommt. Ich bin happy und glaubt man all den Zahlen der Expertinnen, spare ich beim Duschen gut 50 Prozent Warmwasser. Fazit: So ein Ding kann ich nur weiterempfehlen.
Für weitere Wasserspartipps bin ich wie immer sehr offen. Schreibt sie gleich in die Kommentarspalte.
Kürzer als 1 Stunde geht dann aber leider wirklich nicht, alleine das Einweichen des Drecks dauert 45 Minuten.
Mit einer Spardüse brauche ich fünfmal so lange um das Shampoo aus meinen Haaren zu spülen wie mit vollem Strahl.
Eine Spardüse/Brause ist nur etwas für Menschen die nicht wissen dass man auch normale Mischhähnen regeln und nicht nur ein- oder ausschalten kann 😉
Und dann habe ich noch nicht einmal davon angefangen, wie das mit einer Spardüse so ist, wenn ich einen Eimer mit Wasser füllen will 😴😴😴