Das Badezimmer hat sich von einem rein funktionalen Raum für Reinigung und Entlausung zu einer Wohlfühloase mit Musik, geräumigen Duschen und mehr als lauwarmem Wasser entwickelt. Im Auftrag des schweizerischen Verbandes für energieeffiziente Sanitärprodukte hat das Marktforschungsinstitut gfs-Zürich nun die erste repräsentative Umfrage zum Dusch- und Badeverhalten seit 25 Jahren durchgeführt. Es wurden 1005 Personen zu ihren Vorlieben (also nicht die, die du jetzt meinst) befragt und dabei kam einiges zum Vorschein (auch nicht so, wie du jetzt meinst).
Knapp 60 Prozent der Befragten bevorzugen körperwarmes Wasser und 22 Prozent geben an, sogar mit heissem Wasser zu duschen. Nur noch die restlichen 8 Prozent stellen sich tapfer, nein heroisch, unter das kalte oder zumindest kühle Nass. Trotz der signifikant besseren Ökobilanz und dem positiven Effekt auf unsere Gesundheit können sich nur gerade 30 Prozent vorstellen, die Temperatur beim Duschen leicht zu reduzieren.
Vor 25 Jahren, als das Dusch- und Badeverhalten das letzte Mal erhoben wurde, badeten noch 73 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Jahr. Doch das Baden scheint nicht mehr beliebt zu sein, denn die Hälfte der Bevölkerung badet gar nicht mehr. Und 75 Prozent baden weniger als fünfmal im Jahr zu Hause. Im Durchschnitt lässt sich die Bevölkerung nur noch zehnmal im Jahr ein Bad ein.
Das Bedürfnis, sich ins Wasser zu legen, hat auch was mit unserem Alter zu tun. 60 Prozent der 18- bis 39-Jährigen baden mindestens einmal pro Jahr, bei den über 65-Jährigen nur noch ein Drittel der Befragten. Doch wenn Pensionäre baden, dann baden sie deutlich häufiger als die jüngeren Generationen.
31 Stunden duschen – das ist nicht etwa der Weltrekord im Langzeitduschen, denn dieser liegt bei 101 Stunden, sondern die durchschnittliche Zeit, die wir pro Jahr unter der Dusche verbringen. Bei allen Befragten, ungeachtet des Geschlechts, nimmt das Duschen ungefähr die gleiche Zeit in Anspruch – wenn die Haare nicht gewaschen werden. Falls aber längere Haare ins Spiel kommen, dann brauchen Frauen knapp zwei Minuten länger.
Eine erfreuliche Meldung für alle Wassersparfüchse: Seit der letzten Studie 1999 duschen wir alle weniger. Der Durchschnitt ging von 6,4 auf 5,2 Mal pro Woche zurück, also rund ein Fünftel weniger als noch zur Jahrtausendwende.
Oder wir gehen sorgfältiger mit dem Wasser um – wie auch immer wir es benennen wollen. 72 Prozent der Hauseigentümer:innen duschen jedenfalls bewusst kurz, bei den Mietenden sind es 62 Prozent. Auffällig: Es gibt eine kleine Gruppe von Langzeitduschenden, die in einem Mietverhältnis stehen. Als Folge drückt diese Gruppe die durchschnittliche Dauer einer Dusche der Mietenden auf 7,7 Minuten hoch. Das sind ganze eineinhalb Minuten länger als die Eigentümer:innen (6,2 Minuten). Hoffentlich sind die Nebenkosten der Langzeitduscher:innen bereits im Mietzins voll inbegriffen ...
Grundsätzlich ist die Bevölkerung bereit, sparsamer mit Wasser umzugehen. Drei Viertel der Befragten können sich vorstellen, das Wasser während des Einseifens abzustellen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist ausserdem bereit, weniger lange zu duschen, ganze 56 Prozent. Aber weniger oft zu duschen findet keine Mehrheit, nur noch 40 Prozent könnten sich vorstellen, auf die ein oder andere Dusche zu verzichten.
Die Sensibilisierung gegenüber Wassersparmassnahmen hat in den letzten 25 Jahren, seit der letzten Umfrage, stark zugenommen. Haben 1999 nur gerade 49 Prozent von Wassersparmassnahmen gehört, liegen die aktuellen Zahlen bei 85 Prozent. Der Bevölkerung ist es also bewusst, dass Wasser gespart werden sollte. Doch was gibt's zu tun?
Weniger oft, weniger lang und weniger warm zu duschen, sind einige handfeste Möglichkeiten, den eigenen Wasserverbrauch zu senken. Wir verbrauchen laut der Studie stolze 140 Liter Wasser pro Tag. Rund die Hälfte des warmen Wassers nutzen wir zum Duschen und Baden, 30 Prozent in der Küche und die restlichen 20 Prozent im Bad (zum Zähneputzen, Händewaschen und vor allem für die WC-Spülung). Ein weiterer Tipp: Halb so lange duschen halbiert den Wasserverbrauch und weisst du, was den Wasserverbrauch auch reduziert? Einfach das Wasser mit anderen teilen.
In diesem Sinne: «Baden: out / Zusammen duschen: in.»
Während des Zähneputzens das Wasser laufen zu lassen, ist völlig sinnlos.
Jedes mal wenn ich krank bin und Fieber habe. Da gibt es ein wohltuendes Kräuterbad.
Aber mit knapp 1.90m Grösse, ist die Badewanne jeweils nicht lange mein Freund😫