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So will Apple die neuen EU-Richtlinien austricksen

Versteckte Gebühren im App Store: So will Apple die neuen EU-Richtlinien austricksen

Auf Druck der EU hat Apple ein neues Geschäftsmodell entwickelt. Spotify und Fortnite-Hersteller Epic schreien auf. Für die Medien könnte es womöglich besser sein.
05.02.2024, 18:18
Raffael Schuppisser / ch media
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Haben Sie diese Zeitung am Kiosk gekauft? Wenn dem so ist, hat der Kiosk ungefähr zwei Franken damit verdient - also gut einen Drittel des Verkaufspreises. Es ist der Beitrag, den wir zahlen, damit der Kiosk die Zeitungen auflegt und ein Mitarbeiter den Verkauf abwickelt. Arbeit will bezahlt sein.

FILE - Apple's App Store icon is displayed on an iPad in Baltimore, March 19, 2018. Apple has unveiled a sweeping plan to tear down some of the competitive barriers that it has built around its l ...
Apple öffnet den App Store – aber doch nicht so richtig.Bild: keystone

Wenn Sie diesen Artikel auf dem iPhone lesen und über unsere App auf dem Gerät ein digitales Abonnement abgeschlossen haben, verdient Apple knapp einen Drittel des Gesamtbetrags - im zweiten Jahr dann noch 15 Prozent. Also gleich viel wie der Kiosk, obwohl die Zahlungsabwicklung hier viel einfacher vonstattengeht – schliesslich muss keine Mitarbeiterin jede einzelne Zeitung tippen.

Das ist dreist. Oder war es. Denn auf Druck verschiedener Entwickler und der EU hat Apple nun die Preise auf 17 respektive 10 Prozent gesenkt. Ein nettes Entgegenkommen? Nur auf den ersten Blick. Denn neu werden weitere 3 Prozent dafür fällig, dass man Apples Zahlungsdienst nutzen darf. Und es kommt für jede installierte App, auch wenn sie gratis ist, eine sogenannte «Kern-Technologie- Gebühr» von 50 Rappen pro Jahr hinzu. Diese wird ab 1 Million Downloads erhoben. Spotify und «Fortnite»-Hersteller Epic haben bereits laut ausgerufen. Das sei «Erpressung».

Für grosse Tech-Konzerne dürfte das in vielen Fällen teurer werden, immerhin können sie ins alte Modell zurückwechseln. Für uns und andere Medienunternehmen könnte es aber tatsächlich einige Vorteile haben. Sofern nicht noch weitere versteckte Gebühren auftauchen. (aargauerzeitung.ch)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Madison Pierce
05.02.2024 18:45registriert September 2015
Medien sollten kostenlos davonkommen: Dank Fortschritten in der Browsertechnologie braucht es keine Apps mehr, um eine Zeitung ansprechend zu präsentieren. Eine Website reicht. Ich hatte noch nie das Bedürfnis, die App einer Zeitung zu installieren. Im Browser die Website aufrufen, einloggen, Verknüpfung auf Homescreen hinzufügen, fertig. Die Rechnung kommt per eBill, ganz ohne Apple und Google.
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Das mittlere Raider
05.02.2024 20:00registriert September 2021
Apple Nutzer werden sich nicht einmal dann eine Alternative suchen, wenn die Apps das Doppelte wie beim Mitbewerb kosten oder die App-Auswahl signifikant eingeschränkt wird. Das ist dann eben Teil der Religion äh Philosophie und wird im Zweifel noch mit Pseudo-Argumenten wie "hoher Preis = hohe Qualität", "geringe Auwahl = kuratiert und bessere Übersicht" ins Positive verklärt. Die meisten sind rationalen Argumenten gegenüber genauso verschlossen und verloren wie in vielen anderen Sekten.
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Apple hat seine Treibhausgas-Emissionen angeblich um die Hälfte gesenkt
In seinem neusten Umweltbericht streicht der US-Techkonzern die eigenen Bemühungen im Kampf gegen ausbeuterischen Rohstoff-Abbau und den Klimawandel hervor.

Apple hat im vergangenen Geschäftsjahr den Einsatz von Recycling-Kobalt in seinen Batterien mehr als verdoppelt. Der Anteil stieg auf 56 Prozent von 27 Prozent ein Jahr zuvor, wie der iPhone-Konzern am Donnerstag in seinem Umweltbericht mitteilte. Apple will zum Geschäftsjahr 2025 nur noch Kobalt aus Recycling in seinen Batterien verwenden.

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