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Online-Sicherheit

Entwicklerfirma der Anydesk-Software gehackt – Folgen unklar

«Anydesk»-Software gehackt – 170'000 Firmen weltweit betroffen

03.02.2024, 20:2904.02.2024, 13:32
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Das deutsche Unternehmen, das die populäre Fernwartungssoftware «Anydesk» entwickelt, ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. Offenbar konnten Hacker in die Produktionssysteme eindringen.

Die Folgen seien «noch nicht klar, aber möglicherweise gravierend», berichtete das Techportal golem.de am Samstag und wies darauf hin, dass es schon Ende Januar Hinweise auf eine mutmassliche Kompromittierung gegeben habe.

«Es sieht so aus, dass der Fall noch nicht abgeschlossen ist und noch einiges nachkommt – der Hack der Produktivsysteme kam ja nicht von ungefähr und es ist davon auszugehen, dass die erbeuteten Schlüssel und Daten für kriminelle Cyberaktivitäten ausgenutzt werden.»
quelle: golem.de

Das deutsche Unternehmen hatte am Freitag über den Cyberangriff informiert. Die Verantwortlichen sagten, es handle sich nicht um einen Ransomware-Angriff und man habe die zuständigen Behörden benachrichtigt.

«Anydesk» ermöglicht den Fernzugriff auf Computer über ein Netzwerk oder das Internet. Das Programm ist bei Unternehmen sehr beliebt, die es für den Remote-Support oder den Zugriff auf gemeinsam genutzte Server nutzen.

Techkonzerne als Kunden

Obwohl die Firma angibt, dass keine Authentifizierungstoken gestohlen worden seien, wurden als Vorsichtsmassnahme alle Passwörter für das «Anydesk»-Webportal widerrufen.

«Wir haben alle sicherheitsrelevanten Zertifikate widerrufen und Systeme wurden bei Bedarf repariert oder ersetzt.»

«Anydesk» hat weltweit über 170'000 Kunden, darunter internationale Techkonzerne wie LG Electronics, Nvidia und Samsung Electronics, aber auch die Vereinten Nationen (UN). Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als «einer der weltweit führenden Anbieter von Remote-Desktop-Software».

Die Fernwartungs-Software sei auch bei Bedrohungsakteuren beliebt, die sie für den dauerhaften Zugriff auf gehackte Geräte und Netzwerke nutzen, schreibt das US-Medium «Bleeping Computer».

Quellen

(dsc)

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