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Polizei findet heraus, dass der BMW i3 nicht zum Streifenwagen taugt

Polizei findet nach vier Jahren heraus, dass der BMW i3 nicht zum Streifenwagen taugt

21.01.2020, 06:4322.01.2020, 06:05
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Die im Herbst 2015 von der Polizei in Bayern eingeführten BMW i3 haben sich nicht als Streifenwagen bewährt, berichteten deutsche Medien am Montag. Und wir fragen uns, warum brauchten die Ordnungshüter in Blau dermassen lang, um zu dieser Erkenntnis zu kommen? Hier das Elektroauto:

Was fällt dir bei diesem Fahrzeug auf?

BMW i3 Polizei Bayern
Genau! Es ist ein als Patrouillenfahrzeug getarnter bemalter Stadtflitzer.Bild: BMW

Damit kommen wir zu den Gründen, warum die bayrischen Beamten nicht mehr mit dem BMW i3 auf Streife wollen:

  • Die Reichweite sei zu gering.
  • Platz für die Schutzausrüstung fehle.
  • Und auch für den Transport von Kriminellen sei das E-Auto nur bedingt geeignet.

Im bayrischen Innenministerium winkte man nach der Pilotphase ab, schreibt nordbayern.de. Das E-Auto der ersten Generation habe eine zu geringe Reichweite von 160 Kilometern. Auf der Rückbank könnten Diebe und Randalierer, die mitgenommen werden sollen, nur eingezwängt sitzen.

«Der Ladevorgang dauert sechs bis acht Stunden. Ist der Akku nahezu leer und der letzte Fahrer vergisst, den Wagen ans Stromnetz anzuschliessen, ist das Auto am nächsten Tag lange Zeit nicht einsatzbereit.»
Polizeisprecher Rainer Seebauerquelle: nordbayern.de
BMW i3 Polizei Bayern
BMW i3 mit Blaulicht – gut fürs Image, schlecht für die 24-Stunden-Arbeit der Streifenpolizisten.Bild: BMW

Zehn BMW i3, von denen einer 37'000 Euro kostete, hatte das Innenministerium für alle bayrischen Polizeidienststellen angeschafft. Das Elektroauto mit 170 PS schafft eine maximale Geschwindigkeit von 150 Kilometern pro Stunde. Die Nachteile seien bekannt gewesen, die Polizeigewerkschaft habe seinerzeit schon auf die Mängel hingewiesen, die den PKW als Standardstreifenwagen untauglich machten.

Immerhin:

«Der BMW i3 hat sich jedoch als umweltfreundliche Ergänzung für bestimmte Einsatzbereiche wie Verkehrsprävention und Ermittlungsdienste herausgestellt. Außerdem hat er sich als Imageträger in der Öffentlichkeit bewährt.»
Polizeisprecher Rainer Seebauer

Bei der Stadt Nürnberg ist übrigens ein BMW i3 der zweiten Generation weiterhin im Einsatz: beim Umweltreferenten. Dieses Elektroauto habe eine Reichweite von 350 Kilometer. Es sei ausserdem mit einem «Range Extender» ausgerüstet. Das sei ein mit Benzin betriebener Motor, der über einen Generator Strom erzeugt und damit die Reichweite verlängere. «Der Range Extender ist vor allem dafür vorgesehen, bei leerem Akku die nächste Ladestation zu erreichen.»

Und wie läuft die Umstellung auf Elektroantrieb bei Polizeidienststellen in anderen Bundesländern?

Die niedersächsische Polizei hat laut heise.de im Dezember 2019 insgesamt 15 Opel Ampera-e beschafft, die mit einer Reichweite von 400 Kilometern eingesetzt werden für Kurier- und Dienstfahrten und auch für Patrouillenfahrten.

PS: Vielleicht sollten die Polizisten öfters bei watson reinschauen 😉

(dsc)

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gatekeeper
21.01.2020 06:51registriert März 2015
Ist aber schnell gegangen...
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DerHans
21.01.2020 07:01registriert Februar 2016
Bayern, BMW, na klingelts? Dass die Polizei überhaupt etwas gegen den i3 sagen darf, erstaunt.
Als würde ein Transportunternehmer eine Zoe kaufen um nach 4 Jahren zur Erkenntnis gelangen, damit keine Wohnung zügeln zu können.
Aber hier ist der Kampf gegen E-Autos wichtiger.
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piranha
21.01.2020 07:58registriert September 2017
Tja, leider hatte der heimische Hersteller bis vor kurzem nur dieses absurde Gefährt und einen Supersportler als Elektro bzw. Hybrid im Angebot.
Trend verschlafen - worunter auch die Polizei zu leiden hatte. Es ist ja schliesslich ein No-Go, als Münchner bei einem anderen Hersteller zu kaufen 😉
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