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Elon Musk trifft sich mit VW-Chef Diess und dreht eine Runde im ID.3

Tesla-Chef Elon Musk testet das neue Elektroauto ID.3 von VW.
Tesla-Chef Elon Musk testet das neue Elektroauto ID.3 von VW.

Elon Musk trifft sich heimlich mit VW-Chef Diess – und dreht eine Runde im neuen ID.3

07.09.2020, 15:1508.09.2020, 19:43
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Vergangene Woche besuchte Tesla-Chef Elon Musk erstmals die Baustelle seiner neuen Elektroauto-Fabrik bei Berlin. Als er in seinem Privatjet wieder abhob, dachten zunächst alle, er fliege direkt zurück in die Staaten. Doch keine halbe Flugstunde westlich der deutschen Hauptstadt legte der Jet am Donnerstagabend einen Zwischenstopp in Braunschweig ein. In Braunschweig ist der nächstgelegene Flughafen zur VW-Konzernzentrale in Wolfsburg. Schnell machten Gerüchte die Runde, dass Musk sich dort mit VW-Chef Herbert Diess getroffen habe, um die neuen Elektroautos von VW aus erster Hand vorgeführt zu bekommen.

Und tatsächlich: Am Montagmorgen hat Diess auf LinkedIn ein Video veröffentlicht, das die beiden Firmenchefs zusammen im neuen VW ID.3 zeigt. Musk am Steuer und Diess als Beifahrer drehen am Braunschweiger Flughafen gemeinsam eine Runde.

Musk testet dabei die Beschleunigung des ID.3, will wissen, wie gross der Akku ist und ob VWs Elektroauto einen Spurhalteassistent oder ähnliches habe.

Musk testet den ID.3 – mit dem VW-Chef als Beifahrer

Zurück im Hangar bricht das Video ab. In der letzten Sequenz ist im Hintergrund aber deutlich ein weisser ID.4 zu sehen. Ob Musk auch das zweite ID-Modell Probe fahren durfte, ist nicht überliefert.

Diess zeigte Musk offenbar auch den ID.4, der kurz nach dem ID.3, aber ebenfalls noch 2020, erscheinen soll.
Diess zeigte Musk offenbar auch den ID.4, der kurz nach dem ID.3, aber ebenfalls noch 2020, erscheinen soll.

Um 23:45 Uhr am späten Donnerstagabend war der inoffizielle E-Auto-Gipfel vorbei, Musks Jet hob wieder ab und nahm Kurs auf die USA.

Diess publizierte am Montag dieses Selfie mit Musk auf LinkedIn und schrieb: «Nur um das klarzustellen. Wir sind nur den ID.3 gefahren und haben etwas geplaudert. Es gibt keinen Deal und es ist keine  ...
Diess publizierte am Montag dieses Selfie mit Musk auf LinkedIn und schrieb: «Nur um das klarzustellen. Wir sind nur den ID.3 gefahren und haben etwas geplaudert. Es gibt keinen Deal und es ist keine Zusammenarbeit geplant.»bild: herbert diess

Musks Privatjet, die Gulfstream G650, stand zuvor knapp zwei Stunden am Flughafen in Braunschweig. Laut deutschen Medienberichten sollen sich Musk und Diess über E-Mobilität und Digitalisierung ausgetauscht haben. Gemäss dem «Handelsblatt» hält Diess grosse Stücke auf Musk – und dem Tesla-Gründer imponiere die entschlossene E-Auto-Strategie, die Diess VW verordnet hat. Diess gilt im VW-Konzern als Elektro-Turbo, der den Volkswagen-Konzern gegen (anfängliche) interne Widerstände zum führenden Elektroauto-Anbieter umwandeln will.

Dass Musk bei der PR-Aktion für VW mitspielt, mag auf den ersten Blick erstaunen. Aber schlussendlich haben Musk und Diess das gleiche Ziel. Möglichst schnell möglichst viele Elektroautos verkaufen – und der geglückte PR-Stunt hilft wohl beiden.

Bild

Nach Ansicht von Experten ist Tesla mit seinen Elektroautos weltweit führend, aber von den etablierten Herstellern stelle VW seine Modellpalette am schnellsten von Verbrennern auf reine E-Autos um.

ID.3 und ID.4 sind nicht die ersten Elektroautos von VW, aber die ersten, die von Grund auf als E-Auto konzipiert wurden. Das ermöglicht längere Reichweiten und mehr Innenraum.

Der kompakte ID.3, der ab September ausgeliefert werden soll, ist quasi der Golf für das Elektrozeitalter. Er soll E-Autos in Europa mit einem relativ günstigen Preis (ab rund 32'000 Franken) und Reichweiten von je nach Modell über 300 bzw. über 500 Kilometern endgültig massentauglich machen.

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VW ID.3: Der Golf für das Elektrozeitalter
Der VW ID.3 ist seit September 2020 erhältlich. Die Reichweiten variieren je nach Modell von 330 bis zu 550 Kilometern nach WLTP.
quelle: vw
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Der grössere ID.4 ist, anders als der ID.3, für den globalen Markt konzipiert und VWs Antwort auf Teslas Model Y.

(oli)

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Das Elektroauto als Bekenntnis für den Klimaschutz
Video: srf
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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Atombömbeli
07.09.2020 15:41registriert Juni 2015
Sehr coole Aktion von beiden. Es ist schön, dass sie merken, dass sie zusammen mehr erreichen als wenn jeder nur sein eigenes Süppchen kocht
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dmark
07.09.2020 19:15registriert Juli 2016
"...ist quasi der Golf für das Elektrozeitalter..."

Hey, VW kann nur Golf.
Mal breiter, flacher, länger oder höher - aber immer irgendwie Golf.
War schon früher mit dem Käfer so - egal was sie damals planten - zum Schluss kam immer ein Käfer heraus ;-)
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Kev66
07.09.2020 19:59registriert November 2019
Ich denke es ging ihm hauptsächlich um die Batterie. Tesla und VW haben ja den gleichen Lieferanten und versuchen wohl gemeinsam den Preis zu drücken.
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Tesla plant Massenentlassung – angeblich trifft es jeden 10. Angestellten
Tesla hat laut Medienberichten vor, im grossen Stil Stellen zu streichen. Weltweit soll die Belegschaft radikal reduziert werden.

Der E-Autohersteller Tesla plant offenbar, weltweit mehr als 10 Prozent aller Stellen zu streichen. Das berichtet das «Handelsblatt» unter Berufung auf ein internes Schreiben des Autobauers. Von dem Abbau sollen insgesamt 14'000 Mitarbeiter betroffen sein. «Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen», schrieb Tesla-Chef Elon Musk demnach an die Belegschaft.

Das Unternehmen sei schnell gewachsen und habe sich durch den Bau zahlreicher Fabriken weltweit immer weiter vergrössert. «Aufgrund dieses schnellen Wachstums kam es in bestimmten Bereichen zu einer Dopplung von Rollen und Aufgaben», erklärt der Konzernchef. Tesla antwortete zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme.

Tesla hatte zuvor für das erste Quartal 2024 einen Rückgang bei den Verkaufszahlen von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vermeldet. Bei Branchenbeobachtern erregte insbesondere der erhebliche Anstieg des Lagerbestands für Aufsehen.

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