Ob die Zukunft des Autos dem Elektroauto oder dem Wasserstoffauto gehört? Bei dieser Frage von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet winkt Elon Musk nur ab: «Definitiv elektrisch, Wasserstoff ist Zeitverschwendung», so der Tesla-Chef bei einem Treffen der beiden in Grünheide bei Berlin. Dort will der US-Konzern in einer neuen Gigafactory nicht nur Elektroautos fertigen, sondern auch Akkus für den Antrieb.
Musk kommt ob der Wasserstoffauto-Frage und der für ihn sonnenklaren Antwort nicht mehr aus dem Lachen heraus.
Den Elektroauto-Pionier fragen, ob die Zukunft den Elektro- oder Wasserstoffautos gehört, ist etwa wie den Metzger fragen, ob Fleisch oder vegane Ernährung besser sei. Im Netz hagelt es entsprechend Spott für Laschet.
Unabhängig davon machten Laschet und Musk bei ihrem Treffen beide keine glückliche Figur: Als eine Journalistin den Tesla-Chef darauf anspricht, dass sein Konzern der Region laut Kritikern das Wasser abgrabe, reagiert er amüsiert und meint: «Diese Region hat so viel Wasser... Schauen Sie sich um!»
Die Journalistin hakt nach: «Laut Wasserverband gibt es nicht genug Wasser für den Ausbau.»
Musk: «Das ist komplett falsch. Es gibt hier überall Wasser. Sieht es hier etwa wie eine Wüste aus (lacht)? Das ist lächerlich. Es regnet sehr viel (lacht weiter).»
Laschet: (grinst)
Das #Musk Gelächter über #Laschet und die Wasserstoffautos erscheint in etwas anderem Licht, wenn man sieht, über welchen Gedanken er sich dann völlig ignorant belustigt. pic.twitter.com/pGewOv69zE
— Lars Wienand (@LarsWienand) August 13, 2021
Laschet bezieht sich bei seiner Wasserstoff-Frage an Musk auf eine vorherige Frage eines Journalisten an ihn, der wissen wollte, ob er nun nach dem Besuch der Tesla-Fabrik ans E-Auto glaube. Der CDU-Politiker hatte zuvor in einem Interview gesagt, er glaube nicht, dass E-Autos «die Mobilitätsform der nächsten 30 Jahre sein» werden (das ganze Gespräch ist im Video am Ende des Artikels zu sehen).
Berater: „Also Armin, das ist Elon #Musk, er ist CEO, das heißt Chef, von Tesla, einem großen Hersteller von Elektroautos. Bitte stell dich nicht dämlich an.“#Laschet: What is the future of cars? Hydrogen or electric?
— Edu Do Scerveza (@do_scerveza) August 13, 2021
Beraterstab: pic.twitter.com/ZEnQYnQpIG
Aber auch Musk bekommt sein Fett weg. Wie er auf die Befürchtungen von Umweltschützern und der lokalen Bevölkerung bezüglich der Wasserversorgung reagiert, sorgt für Unverständnis. Dies nicht zuletzt, weil in Brandenburg seit drei Jahren Dürre herrscht und der Grundwasserspiegel seit vielen Jahren sinkt.
Mit seiner Antwort hat er die Kritiker der Tesla-Fabrik auf jeden Fall nicht überzeugt: «Ein Unternehmer und ein hochrangiger Politiker, der vom Volk gewählt worden ist, machen sich lustig über die berechtigten Sorgen hunderttausender Menschen um die Wasserversorgung der Zukunft, die keineswegs gesichert ist», sagte der Sprecher der lokalen Bürgerinitiative gegen die Tesla-Fabrik am Sonntag.
Egal, ob es wegen #Tesla tatsächlich ein Problem mit dem Wasser geben wird oder nicht (wie lösen die das in Nevada?), ist die Reaktion von #Musk auf die Frage und die von #Laschet auf ihn unterirdisch.
— 🔴Friedelkorn (@Friedelkorn) August 14, 2021
Btw in Brandenburg herrscht seit 3 Jahren Duerre und Musk spricht vom vielen Regen!https://t.co/b8Yc5UFlBT
— Sascha (潘賞世) Pallenberg (@sascha_p) August 14, 2021
Ich kann nicht mehr 🤣🤣🤣🤣 pic.twitter.com/EWzpKWlCvw
— 𝗣𝗨𝗞𝗘 𝗥𝗢𝗖𝗞𝗧 (@PukeRockt) August 14, 2021
Bond Bösewicht vs Austin Powers Bösewicht#Laschet #Musk pic.twitter.com/bC6qpVLIrd
— Benjamin Kübart 🤯 (@benkubart) August 13, 2021
Hahahahahhahaa Geld hahahaha pic.twitter.com/jaTkqqe187
— Patrick Karpiczenko (@karpi) August 13, 2021
Schön wenn auch mal andere über einen lachen können ... 😂🥳😂#Laschet #Musk #Tesla #Autoindustrie #Klimapolitik #CDU #CSU #Union #FCKCDU #BTW21 #LaschetVerhindern pic.twitter.com/tcetYeknMQ
— Michael E. Pilarczyk (@MEPilarczyk) August 14, 2021
"Ich habe ja jetzt dieses Internetz zu Hause. Das ist eine hochinteressante Entwicklung. Das wird einmal vielleicht nicht nur den Bildschirmtext, sondern auch das Faxgerät ersetzen. Aber es gibt da noch einen Streit in der Wissenschaft, wissen Sie..." #Musk #laschet ... pic.twitter.com/BJ5DLSzcm7
— mliebman 😷💉💉 Freiheit statt Egoismus (@tuedelkopp) August 13, 2021
Stell dir vor du willst für die Energie- und Mobilitätswende werben und fährst mit gleich vier Dieselautos vor. #Laschet #Musk #GigaBerlin pic.twitter.com/wpaAm6NpHw
— Julian Hilgers (@JulianHilgers) August 13, 2021
Es ist wirklich ein Gesamtkunstwerk: Laschet sagt reihenweise Termine ab, weil er angeblich so damit beschäftigt ist, den Flutopfern in NRW zu helfen. Dann fährt er, quasi auf Zuruf, quer durchs Land nach Brandenburg, um Elon Musk zu treffen und sich von ihm auslachen zu lassen.
— Friedrich Kauder (@FJKauder) August 13, 2021
Wenn dieses Treffen mit Musk noch eine Minute länger dauert legt Laschet den gesamten NRW-Landeshaushalt in Dogecoin an
— Quentin Lichtblau (@LichtblauQ) August 13, 2021
📁CDU/CSU
— Nurder Koch (@NurderK) August 14, 2021
└📁Verkehrswende
└📁Individualverkehr
└📁Wasserstoff/Elektro
└⚠️Dieser Ordner ist leer
☎️
Armin Laschet fragt Elon Musk.
Wenn nach #Musk auch noch Zuckerberg zu Besuch kommt, wird #Laschet ihn fragen, was er für die Zukunft der Kommunikation hält - Social Media oder Fax.
— Jens Clasen (@jenshealthde) August 13, 2021
Und er wird sagen, dass es darüber einen Wissenschaftsstreit gibt.
„…und in Ihrer Betriebskantine, Herr Musk, wird es da Currywurst geben?“ pic.twitter.com/2T85vkJjCQ
— Kevin Kühnert (@KuehniKev) August 13, 2021
Laschet schrieb später auf Twitter, dass sich «seine» Wasserstoff-Frage auf Lastwagen bezogen habe. Dort sei Wasserstoff als Antrieb durchaus ein Thema. «Bei PKW ist klar: Elektro!», so Laschet. Beim Gespräch mit Musk und den Journalisten sprach Laschet aber zuerst von Autos und erst nach Musks Lacher über Lastwagen.
Gemeinsam forderten Laschet und Musk beim Besuch auf der Tesla-Baustelle schnellere Genehmigungsverfahren. Der CDU-Vorsitzende sprach sich an der Seite für eine Veränderung der Verbandsklagerechte aus. «Es ist nicht akzeptabel, dass jemand, der nicht als Anwohner hier betroffen ist, sondern an der Nordsee oder den Bayerischen Alpen lebt, eine Klage einreichen kann, um solche Projekte zu stoppen. Da müssen wir was ändern.»
Seit 2017 kämpfe ich für mehr Elektromobilität in NRW. Wir haben Neuanmeldungen zum Vorjahr verdreifacht. Klimaneutralität gelingt nur mit mehr Tempo. Unsere Vorschriften sind aus Zeit vor #ParisAgreement Einig mit @elonmusk :Wir müssen Plan- u Genehmigungsverfahren beschleunigen pic.twitter.com/3Kww1DZh5E
— Armin Laschet (@ArminLaschet) August 13, 2021
How it started: pic.twitter.com/wMgLPhTZIm
— Stefan_Hajek (@Stefan_Hajek) August 15, 2021
Musk sagte, es sei problematisch, wenn jedes Jahr neue Vorschriften erlassen würden und sie ein Niveau erreichten, dass man gar nichts mehr unternehmen könne. Die Vorschriften müssten regelmässig auf den Prüfstand gestellt werden. Laschet betonte, die aktuell gültigen Vorschriften seien in der Zeit vor dem Pariser Klimaabkommen entstanden. «Aber wenn die Lage so ernst ist, wie der Weltklimarat sagt, dann müssen wir beschleunigen.»
#Populistisch?# Seit 15 Jahren hat die CDU #Regierungsverantwortung.... und jetzt tritt der #CDU-#Kanzlerkandidat als #Entfesselungskünstler auf? pic.twitter.com/F0aeM8aeBo
— Ferdinand Dudenhöffer (@DudenhofferAUTO) August 14, 2021
Elon Musk hatte bereits im April die Dauer des Genehmigungsverfahrens bemängelt. Das löste eine Diskussion über das Planungs- und Umweltrecht in Deutschland aus. Tesla will in Grünheide rund 500'000 Autos im Jahr bauen. Die Produktion sollte im Juli beginnen, inzwischen steht aber das Jahresende als Termin im Raum. Tesla plant auch eine Batteriefabrik, was das Genehmigungsverfahren verzögert.
Das Unternehmen baut bisher mit vorzeitigen Zulassungen auf eigenes Risiko. Ohne definitive Genehmigung müsste alles zurückgebaut werden, sagte Laschet nochmals. Der Tesla-Chef zeigte sich aber zuversichtlich, dass das Genehmigungsverfahren noch im Oktober abgeschlossen werde.
(dpa/mk/oli)
Wasser? Guck Dich um, alles voller Wasser, es regnet sehr viel hier.
Auf die Fakten scheisst auch dieser Unternehmer.
Leider…
Die Frage nach dem Wasser könnte schnell beantwortet werden. Es kann in Deutschland keine Fabrik ohne Umwelt-Genehmigungsverfahren gebaut werden. Da wird das mit dem Wasser geprüft, bevor gebaut wird. Falls nicht - Skandal! :-)