Wer wissen will, wann ein bestimmter WhatsApp-Kontakt zuletzt in der App aktiv war, muss nur einen Blick in den Chatverlauf werfen. Unter dem Namen des Kontakts steht, wann dieser zuletzt online war – es sei denn, der Betreffende hat die Funktion aus Datenschutzgründen abgestellt.
Standardmässig ist WhatsApp so eingestellt, dass jeder Kontakt die Status-Information problemlos einsehen kann. Diesen Umstand macht sich die Stalking-App «Dasta – last seen online» des russischen Entwicklers Mitya Shkolov zunutze. Das Programm liest den Online-Status von Zielkontakten automatisch aus und stellt die Nutzungsgewohnheiten grafisch dar.
Mit anderen Worten: Nutzer dieser App können andere WhatsApp-Kontakte dauerhaft überwachen und kontrollieren, wann sie wie lange online waren und wie viel sie gechattet haben. Vergleicht man die Chat-Gewohnheiten von zwei oder mehr Nutzern miteinander, liesse sich daraus theoretisch ableiten, ob sie miteinander in Kontakt waren.
Dass diese Form des WhatsApp-Stalkings möglich ist, ist schon lange bekannt. Mehr als 100'000 Mal wurde die Android-App «Dasta» aus dem Google Play Store heruntergeladen.
Laut den Kommentaren der Nutzer funktioniert sie wie beschrieben. Allerdings klagen viele über die hohen Kosten. Demnach gilt die kostenlose Testversion nur für einen Tag. Danach verlangt der Entwickler ab dem zweiten überwachten Kontakt eine Gebühr.
Mit dem grundsätzlichen Konzept der App scheinen die wenigsten Kommentatoren ein Problem zu haben. Nur eine Nutzerin schreibt:
«Dasta» ist nicht die erste derartige Stalking-App für WhatsApp. Bereits 2018 hatten App-Entwickler aus Mexiko vorgeführt, dass das Status-Tracking möglich ist. Die iOS-App «ChatWatch» hatte ähnliche Funktionen wie «Dasta» für Android.
Allerdings wollten die «ChatWatch»-Entwickler nach eigenen Angaben kein Geld verdienen, sondern die WhatsApp-Nutzer auf ein Problem aufmerksam machen. Vielen sei nämlich nicht bewusst, wie viele Informationen sie in der App von sich preisgeben.
WhatsApp bietet Nutzern die Möglichkeit, ihren Online-Status zu verbergen. Das geht so:
Ausserdem gibt es die Möglichkeit, die «Dasta»-App im Google Play Store als «unangemessen» zu melden und Google zu einer Prüfung zu bewegen. Betrügerische, anstössige oder illegale Apps verstossen gegen die Richtlinien für Entwickler. Auch Datenschutzverstösse und dubiose In-App-Verkäufe können ein Ausschlusskriterium im Android App Store sein.
Auch im Fall des iOS-Vorgängers «ChatWatch» leitete Apple eine Prüfung ein, nachdem Medien über die App berichtet hatten. Die Android-Version ist aber nach wie vor im Play Store verfügbar – ebenso wie viele andere Spionage-Apps, mit denen sich die Online-Aktivitäten anderer Nutzer überwachen lassen.
Stalking, Belästigung, Überwachung und andere Formen der digitalen Gewalt treffen vor allem Frauen. Im Netz finden die Täter unzählige Tools, um Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen auszuspionieren und zu kontrollieren.
Seit Jahren versuchen deutsche Aktivisten auf das Problem aufmerksam zu machen. Die im September gestartete Kampagne «Netz ohne Gewalt» will Opfern helfen und Politik und Justiz dazu bewegen, härter gegen die Nutzer und Anbieter von Stalking-Apps vorzugehen.
Verwendete Quellen:
(str/t-online.de)
ja es gibt auch andere apps, aber wenn diese um umfeld niemand nutzt, dann bringt diese andere app auch nichts.
es ist wie wenn du beim beck ein brot mit einem lachs zahlen willst. es funktionert in der echten welt einfach zu selten.