
Das von Sam Altman (l.) mitgegründete OpenAI gilt als KI-Weltmarktführer – zu den Grossinvestoren gehört Microsoft mit CEO Satya Nadella.archivBild: keystone
Das US-Unternehmen OpenAI baut seine Präsenz in Europa weiter aus und wirbt beim grossen Konkurrenten drei KI-Forscher ab.
04.12.2024, 13:2504.12.2024, 13:31
OpenAI wurde jüngst mit 157 Milliarden Dollar bewertet. Nun eröffnet das US-Unternehmen in Zürich eine Niederlassung, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde.
Drei führende Forscher im Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) werden in der Limmatstadt tätig sein. Zürich wird in der Mitteilung als eines der führenden europäischen Technologiezentren bezeichnet. Der Tech-Riese Google ist dort schon seit 20 Jahren präsent.
Gleichzeitig gibt OpenAI die Anstellung von drei der weltweit führenden Forscher im Bereich der sogenannten multimodalen KI bekannt. Sie alle waren bislang beim grossen Konkurrenten Google tätig:
- Lucas Beyer sei ein Experte für maschinelle Lernsysteme, die multimodale KI unterstützen. Zuvor sei er sechseinhalb Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Google und DeepMind tätig gewesen.
- Alexander Kolesnikov habe eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung von visuell basierter KI gespielt. Auch er sei zuvor sechseinhalb Jahre «Staff Research Scientist» bei Google und DeepMind gewesen.
- Xiaohua Zhai bringe umfassende Erfahrung in multimodalem Lernen und Computer Vision mit. Er war über ein Jahrzehnt bei Google und DeepMind tätig.
«Während alle drei schon als Einzelpersonen bedeutende Forschungsdurchbrüche erzielt haben, hat ihre Zusammenarbeit in den letzten sechs Jahren zu bahnbrechenden Fortschritten in der multimodalen KI geführt.»
OpenAIquelle: medienmitteilung
Multimodale KI bezieht sich auf Sprachmodelle, die eine Vielzahl von User-Eingaben (Prompts) verarbeiten können, einschliesslich Text, Bilder, Audio und Programmcode. Die Entwicklung solcher Large Language Models (LLMs) erfordert viel Geld und Know-how.
In den letzten zwei Jahren hat OpenAI seine Präsenz in Europa laut Mitteilung ausgebaut und neue Büros in Dublin, London, Paris und Brüssel eröffnet.
Streit mit Elon Musk
Die US-Firma wurde 2015 unter anderem von Tesla-Chef Elon Musk und Tech-Unternehmer Sam Altman als gemeinnützige Organisation gegründet. Derzeit strebt sie die Umwandlung in eine «Benefit Corporation» an – also eine gemeinnützige gewinnorientierte Gesellschaft -, was mehr Investitionen anziehen könnte.
Musk stieg 2018 aus und ging seither mehrfach juristisch gegen OpenAI vor. Zuletzt bezeichnete er die Firma als «de facto gewinnorientiertes Tochterunternehmen von Microsoft».
Tesla-Chef Musk hat wiederholt vor den Gefahren von Künstlicher Intelligenz gewarnt und bezeichnete KI sogar als «unsere grösste existenzielle Bedrohung». Zugleich investiert der gemäss dem Börsenstand reichste Mann der Welt massiv in Künstliche Intelligenz und hat mit xAI eine eigene KI-Entwicklerfirma gestartet.
Elon Musk beantragt einstweilige Verfügung gegen OpenAI
Wie der US-TV-Sender CNBC am Samstag berichtete, beantragten Musks Anwälte am Freitag eine einstweilige Verfügung gegen OpenAI. Mit der Verfügung soll die ChatGPT-Entwicklerfirma daran gehindert werden, seine eigenen Investoren von der Finanzierung konkurrierender Unternehmen auszuschliessen.
Bereits im März hatte Musk eine Klage gegen OpenAI wegen dessen kommerzieller Neuausrichtung eingereicht. In der Klageschrift argumentiert der Techmilliardär, dass das Unternehmen als gemeinnützige Organisation gegründet worden sei. Mittlerweile sei es aber de facto ein gewinnorientiertes Tochterunternehmen des Software-Konzerns Microsoft.
Mit der 2022 veröffentlichten ersten Version seines Chatbots ChatGPT machte OpenAI die Technologie der generativen KI erstmals einem breiten Publikum zugänglich. Mittlerweile ist OpenAI unter der Leitung seines Chefs Altman Weltmarktführer im Bereich KI.
Quellen
(dsc/sda)
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